Ausgabe 01-02/2014: Der Erfolg kann kommen

Gut 100 Jahre hat das Autohaus Bayer schon auf dem Buckel, rund 50 davon mit VW Vertrag. "Den haben wir dann aber vor rund acht Jahren aufgegeben, die Auflagen waren uns einfach zu hoch geworden", berichtet Andreas Bayer, der heute zusammen mit seinem Bruder Anton die Geschäfte des alteingesessenen Unternehmens führt. Auch Vater Heinz und Mutter Anni Bayer sind noch tagtäglich im Familienbetrieb aktiv. "Für unsere Stammkunden verkörpern die beiden das Autohaus, so ist das hier auf dem Land im Unterallgäu", erzählt Andreas Bayer.Der Schritt vom Vertragshändler zur freien Werkstatt wurde nicht nur deswegen ein Erfolg, weil man sich auf die Qualität der Werkstatt und die Treue der Stammkunden verlassen konnte, sondern weil man - ungewöhnlich für einen Betrieb dieser Größenordnung - auch seit ca. 30 Jahren eine Karosserie- und Lackabteilung in der Werkstatt hat. Rund ein Drittel des Serviceumsatzes entfällt auf diesen Bereich, wie Anton Bayer vorrechnet, der sich im Autohaus um den Servicebereich kümmert, während sein Bruder den Verkauf verantwortet.Keine 6 Monate BauzeitWer meint, Traditions- und Heimatverbundenheit bedeute Stillstand, den belehrt das Autohaus Bayer eines Besseren, und zwar seit 2013 auch weithin sichtbar: Seit diesem Zeitpunkt arbeitet die Bayer-Mannschaft in ihrem neuen Domizil direkt an der B 16 zwischen Pfaffenhausen und Salgen. Der alte Betrieb im Ortskern von Pfaffenhausen war zum einen nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit gewesen, zum anderen sollte an diesem Standort eine kommunale Kita errichtet werden, so dass bei Neubau und Umzug auch die Terminfrage für die Bayers eine wichtige Rolle spielte. Den anfänglichen Versuch, das Projekt mit einem örtlichen Architekten zu realisieren, gab man schnell als wenig zielführend auf. "Wir sind dann auf Nummer Sicher gegangen, haben mit dem im Autohaus-Bau erfahrenen Generalunternehmer Borgers Kontakt aufgenommen, Beratung und Pläne von Herrn Graefe haben uns schnell überzeugt, und so ist es uns gemeinsam gelungen, den Neubau in nicht einmal 6 Monaten Bauzeit fertigzustellen", erinnert sich Andreas Bayer, und erwähnt dabei als wichtigsten Erfolgsgaranten speziell Borgers-Bauleiter Klaus Klesczewski."Auf der grünen Wiese" an einem Kreisverkehr errichtet, fiel es den Planern relativ leicht, einen kompakten Betrieb der kurzen Wege mit effizienten Abläufen zu planen. "Zeit ist Geld", weiß Borgers Projektleiter Dirk Graefe, "und das ist hier auch deswegen so gut gelungen, weil die Bauherren genau wussten, was sie wollten. Dann fällt es uns umso leichter, den perfekten Maßanzug zu planen und zu bauen."Und so sieht der Maßanzug heute aus: Der Kunde gelangt vom großzügigen Parkplatz in den kompakten Showroom (4 Präsentationsplätze) mit einem Multicounter als Empfang, an den sich die Serviceberater-Plätze anschließen, hinter denen durch eine Glaswand die Direktannahme sichtbar wird. Vom transparenten Chef- und Verkäuferbüro aus hat man einen guten Überblick über das Geschehen im Autohaus. "Und die Kunden sehen, dass der Chef mitten im Leben bzw. Betrieb sitzt", betont Andreas Bayer.Kompaktes RaumprogrammAn die Direktannahme schließt sich im Raumprogramm des Autohauses die mechanische Werkstatt an, in der der Meister, zwei Gesellen und vier Azubis ihre neuen, ergonomischen Arbeitsplätze schätzen. Auf die Ausbildungsschiene legen die beiden Bayer-Brüder wieder großen Wert. Wieder? "Wir waren mal im Unterschied zu unserem Vater der Meinung, das wäre nicht so wichtig, man könne ohne Ausbildungs-Engagement effizienter arbeiten usw. Aber es hat sich schnell gezeigt: Der Vater hatte recht, die Rekrutierung guter Mitarbeiter funktioniert hier vor allem über diese Schiene. Und gute Mitarbeiter sind nun mal unser wichtigstes Kapital." Hinter der mechanischen Werkstatt schließt sich dann die Karosserie- und Lackwerkstatt mit einer Wolf-Trockenkabine für die beiden KaRoLack-Spezialisten des Autohauses an.Obwohl die Signalisation des kompletten Leistungsspektrums des neuen Betriebs bei unserem Besuch im Herbst noch nicht angebracht war, "brummte" der Laden seit seiner Eröffnung im Februar bereits. "Wir waren echt überrascht von dem Ansturm am neuen Standort, und neben Stammkunden sind auch viele Neukunden dabei", erläutert Andreas Bayer. Zum Aftersales-Leistungsangebot zählen neben den klassischen Arbeiten der genannten Werkstattbereiche nun auch Services wie die Kundenrädereinlagerung oder der Anhängerverkauf.Neben dem Gebrauchtwagengeschäft will Andreas Bayer im neuen Betrieb auch den Neuwagenverkauf weiter forcieren, nicht zuletzt dank der neuen Perspektiven, die ihm die bekannten Internet-Plattformen bieten und die er erfolgreich nutzt. Der kleine Showroom des neuen Autohauses sei ihm deswegen schon fast wieder zu klein, wie er "erfolgsgeplagt" mit einem Lachen bekennt. Trotzdem sind er und sein Bruder auch nach Fertigstellung überzeugt, mit der Bauplanung alles richtig gemacht zu haben: "Als Mittelständler fahren wir bei Investitionen auf Sicht, was man ausgibt, muss sich auch rechnen. Aber gleichzeitig denken wir schon voraus und haben mit den Borgers-Leuten die leichte Erweiterbarkeit des Betriebs eingeplant. Auch bei der Grundstücksfläche haben wir noch Reserven, kurz: Der Erfolg kann ruhig kommen!"

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