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DAT-Umfrage: Händler verweigern Diesel-Inzahlungnahme

24.04.2018 12:14 Uhr
Die Dieselkrise macht dem Autohandel immer mehr zu schaffen.
© Foto: animaflora/stock.adobe.com

Beim Diesel ist die Lage im Autohandel dramatisch. Mehr als jeder fünfte Betriebe nimmt nach einer aktuellen Umfrage überhaupt keine gebrauchten Selbstzünder mehr in Zahlung.

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Die Dieselkrise macht den Autohändlern in Deutschland immer mehr zu schaffen. Vor allem auf dem Gebrauchtwagenmarkt hat sich die Lage noch einmal deutlich verschlechtert. 87 Prozent der Händler können Diesel-Gebrauchtwagen nur noch mit höheren Abschlägen verkaufen. 22 Prozent nehmen überhaupt keine Diesel-Gebrauchtwagen mehr in Zahlung. Das geht aus aktuellen Zahlen des Dieselbarometers der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen. Das "Diesel-Dilemma" beim Automobilhandel spitze sich zu, hieß es.

Das Image des Diesel ist schwer belastet. Gründe sind der Abgasskandal und drohende Fahrverbote für Diesel-Fahrzeuge in Städten, in denen Schadstoff-Grenzwerte überschritten werden. Diesel sind ein Hauptverursacher. Die Neuzulassungen von Dieselfahrzeugen sind seit Monaten auf Talfahrt.

Laut DAT-Barometer gaben 58 Prozent der Händler an, weniger Diesel-Neuwagen an Gewerbekunden verkauft zu haben. Bei den Privatkunden stelle sich die Entwicklung noch drastischer dar: 86 Prozent der Händler verkaufen weniger gebrauchte und neue Diesel-Pkw an Endverbraucher.

Hohe Standzeiten bei Dieselfahrzeugen

Viele Dieselfahrzeuge stehen bei Händlern auf dem Hof, und zwar im Schnitt 103 Tage. Gebrauchte Diesel-Pkw kosten den Handel pro Tag und Fahrzeug im Schnitt 28 Euro im Schnitt. 57 Prozent der Händler geben deutlichere Nachlässe auch auf Diesel-Neuwagen, 61 Prozent bilden Rückstellungen für drohende Verluste.

Nach dem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts Ende Februar, das Fahrverbote generell für zulässig erklärt hatte, hat sich der Beratungsaufwand im Handel deutlich erhöht. Außerdem gaben 93 Prozent aller Händler bei der Befragung an, das Urteil habe zu noch mehr Verunsicherung bei ihren Kunden geführt.

Die Händler hätten aktuell keine Chance, bei der Vermarktung von Diesel-Gebrauchtfahrzeugen auch nur ihre Kosten zu decken, sagte DAT-Geschäftsführer Jens Nietzschmann. "Sie werden deshalb auf Unterstützungsleistungen von ihren Herstellern, Importeuren oder der Politik angewiesen sein, um nicht in eine wirtschaftliche Schieflage zu gelangen."

Basis des Barometers ist eine repräsentative Befragung beim Automobilhandel, angereichert mit Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes und mit Ergebnissen der DAT-Marktbeobachtung. (dpa)

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KOMMENTARE


andreas

24.04.2018 - 14:29 Uhr

und die Politik macht nichts auch gar nichts, haut Milliarden in Regionen oder länder die mir eigentlich am arsch vorbeigehen


Marc Mertens

24.04.2018 - 19:05 Uhr

In einem kürzlich erschienen DAT-Interview mit dem GF wurde die Situation noch freundlicher bzw. deutlich zurückhaltender geschildert. Es geht bei vielen Neu- und EU-Händlern mit Sicherheit in Kürze an die Substanz, vor allem in dem Moment, wenn Gewerbekunden oder Privatleute ihre Leasing- und Finanzierungsfahrzeuge aus 2014-2016 zurückbringen möchten. In dem Fall steht der Händler oder die Finanzierungsbank vor einem Dilemma: verlangt sie die Differenz zwischen Marktwert und Buchwert (ggf. aufgrund rechtlicher Grundlagen in den Verträgen) vom Kunden, wird der wohl kaum ein neues Auto kaufen. Andererseits sinken die Verkaufserlöse in den roten Bereich und der Händler kommt gegen die Handelsgruppen unter die Räder.Ich bin sehr gespannt was passiert, wenn wir Steuerzahler für dieses Chaos und die Kosten aufkommen sollen und wir dann noch ggf. die "angepassten" CO2-Steuerbescheide nächstes Jahr bekommen. Dann wird hier doppelt abkassiert für ein Vertrauensverlust und eine Fehlentwicklung in Teilen der Industrie, für das weder der Kunde direkt etwas kann und der Händler auch nicht, der in gutem Treu und Glauben die Autos absetzen sollte. Ein EDEKA-Händler haftet ja auch nicht direkt für verseuchtes Müsli, sondern der Hersteller. Befremdlich, wie hier die (Marken-)Händlerschaft plötzlich für alles gerade stehen soll.


Peter Dahlheimer

24.04.2018 - 19:33 Uhr

Naja, dann iss'es eben so, ich habe bisher alle 4-5 Jahre ein neues gekauft, mein GLK ist jetzt ca 3 1/2 Jahre alt, ich werde ihn also mal mindestens doppelte so lange, evtl. noch laenger fahren.


Dieselfan

25.04.2018 - 07:56 Uhr

"Die Händler hätten aktuell keine Chance, bei der Vermarktung von Diesel-Gebrauchtfahrzeugen auch nur ihre Kosten zu decken, sagte DAT-Geschäftsführer Jens Nietzschmann. "Sie werden deshalb auf Unterstützungsleistungen von ihren Herstellern, Importeuren oder der Politik angewiesen sein, um nicht in eine wirtschaftliche Schieflage zu gelangen."Und wer hilft den Dieselkäufern, nicht in eine wirtschaftliche Zwangslage zu kommen? Wer unterstützt den Endkunden, der vor nicht allzu langer Zeit auf die Betrugsmaschinerie der Autoindustrie hereingefallen ist?Diesen Kunden wird unterstellt, alle Jahre wieder, unerschöpfliche finanzielle Ressourcen zu haben, um die Betrügereien der Automobilindustrie zu finanzieren.Irgendwann ist auch mal Schluss!Kein Ottonormalverbraucher hätte sich einen gleichwertigen Betrug leisten können, ohne dafür belangt zu werden. - Und die Automobilindustrie - mit Milliarden-Gewinnen? Die bekommt noch Unterstützung von unseren -ach so volksnahmen- Politikern.Ausbaden soll es wieder mal der Endverbraucher. Aber nicht mit mir! Ich werde meinen Diesel weiter nutzen! Auch evtl. Fahrverbote werden mich nicht abhalten, dorthin zu fahren, wo ich hin will. Freie Fahrt für alte Diesel!


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