-- Anzeige --

Brisanter Erdgas-Rückruf: VW drückt aufs Tempo

19.09.2016 10:23 Uhr
Ein Tankunfall mit einem Erdgas-Touran an einer Aral-Station sorgt derzeit für viel Wirbel.
© Foto: Arne Bänsch/dpa

Nach dem Tankunfall mit einem Erdgas-Touran will der Autobauer die damit in Verbindung stehende Rückrufaktion so schnell wie möglich abarbeiten. Die Händler sollen ihre Kunden unverzüglich in die Werkstatt bitten.

-- Anzeige --

Nach der Explosion eines VW Touran Ecofuel beim Tanken macht der Autobauer bei der Durchführung seines aktuellen Erdgas-Rückrufs Tempo. Der Autobauer hat am Freitag an seine Partnerbetriebe appelliert, alle noch ausstehenden Kunden aktiv anzusprechen und zur Durchführung der Aktion aufzufordern. Das geht aus Informationen des VW- und Audi-Händlerverbands hervor, die AUTOHAUS vorliegen. Auch die Händler selbst sollten neue oder gebrauchte Erdgasfahrzeuge im Bestand schnellstmöglich kontrollieren und reparieren.

"Eine schnelle und vollständige Abarbeitung der Erdgas-Rückrufaktionen besitzt in Anbetracht des öffentlichen Interesses für alle Beteiligten höchste Priorität – das gilt für Handel und Hersteller ebenso wie für Tankstellenbetreiber und in erster Linie natürlich unsere gemeinsamen Kunden", heißt es in dem Rundschreiben. Volkswagen arbeite mit Hochdruck daran, die "Wege für einen beschleunigten Abschluss der Erdgas-Rückrufaktionen 20X7 und 20X4 zu ebnen".

Der seit Anfang Juli laufende Rückruf hatte in der vergangenen Woche deutlich an Brisanz gewonnen, nachdem ein Tankunfall mit einem Erdgas-Touran an einer Aral-Station bekannt geworden war. Dabei war der Tank geborsten; der Fahrer wurde schwer verletzt. Wie sich später herausstellte, war der Unfallwagen dem Rückruf noch nicht gefolgt. Daraufhin empfahlen Aral und alle anderen großen Tankstellenunternehmen in Deutschland ihren Stationen, die Gas-Zapfsäulen vorübergehend ganz stillzulegen oder nur eingeschränkt weiter zu betreiben.

Mittlerweile sind die CNG-Zapfsäulen an den meisten Tankstellen in Deutschland wieder zugänglich – für VW-Fahrzeuge aber nur unter Einschränkungen. Laut dem Händlerrundschreiben können Kunden mit nachweislich umgerüsteten Autos die Betankungen ohne Bedenken durchführen. Gleiches gilt für Gas-Fahrzeuge, die nicht von dem Rückruf betroffen sind. "Wichtig ist an dieser Stelle für die Kunden ebenso wie für die Tankstellen, über die entsprechenden Nachweise von Volkswagen zu verfügen", heißt es weiter. Die Bescheinigungen stellen die Autohäuser den Kunden nach der Fahrzeugumrüstung aus.

Korrosionsbildung an Gasflaschen

In den VW-Werkstätten werden die Erdgasmodelle überprüft und deren Gasflaschen vorsorglich ausgetauscht. Hintergrund: An Flaschen mit einer bestimmten Lackgeneration kann es aufgrund von äußeren Beschädigungen zu Korrosionsbildung kommen. Sinkt dadurch die Wandstärke der Gasflaschen, kann dies zum Bersten und zu erheblicher Verletzungsgefahr führen. Betroffen sind mehr als 35.000 Caddy, Passat und Touran aus den Jahrgängen 2006 bis 2010 (wir berichteten). (rp)

-- Anzeige --
-- Anzeige --

HASHTAG


#Rückruf

-- Anzeige --

Mehr zum Thema


#VW

-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

STELLENANGEBOTE


Servicetechniker (m/w/d)

Lehrte;Langenhagen

-- Anzeige --

KOMMENTARE


Micha

19.09.2016 - 11:12 Uhr

Nachdem im TV bereits vor gut 6 -9 Monaten von Fällen berichtet wurde bei denen die Gasflaschen stark korrodiert waren und den Kunde, erst nachdem sich der TV-Sender aktiv wurde, auf Kulanz neue Flaschen erhielt, sehe ich an dieser Stelle einen neuen Skandal im Hause VW. Der Kunde sollte damals 9.000,- € aus eigener Tasche zahlen. Ich wundere mich dass es bei dem Thema so ruhig bleibt.


HGS

19.09.2016 - 11:24 Uhr

Wieder so ein verschlepptes Qualitätsproblem das bisher in D auf den Rücken der Kunden ausgetragen wurde. Nur massivste Öffentlichkeitsarbeit in letzter Zeit hat den Konzern anscheinend zum Handeln bewogen. Damit wieder ein Problem verschleppt und den Markennamen VW massiv beschädigt. Aber langsam verstehen auch die Neuwagenkäufer, mit welchem Hersteller sie es hier zu tun haben.


Wolfgang

19.09.2016 - 13:30 Uhr

Leider wird hier von dem Volkswagenkonzern nur blinder Aktionismus betrieben.Die Korrosion der Erdgastanks ist ein altbekanntes Problem, immer folgen auf Rückrufaktionen die Aussagen, dass das Problem inzwischen behoben ist. Dem ist aber offensichtlich leider nicht so. Aus leidlicher eigener Erfahrung kann ich leider berichten, dass das eigene Neufahrzeug (Bj. 2013) den ersten TÜV-Termin nicht bestand, da deutliche Korrosionsspuren an den Erdgastanks festgestellt wurden. Austausch nur mit Selbstbeteiligung inklusive. Und nun, nach der Explosion eines Tanks: Keine adäquate Reaktion des Konzerns. Vw-Besitzer können ihre Fahrzeuge nur mit Unbedenklichkeitsnachweis tanken und die sind nirgends erhältlich. Praktisch eine hoffentlich kurzzeitige PKW-Enteignung, da ohne Kraftstoffe selbst ein VW nicht zum Fahren zu bewegen ist.


opelpiet

19.09.2016 - 13:52 Uhr

Hallo, das ist doch eigentlich ein alter Hut, das Thema. Komisch das es mal wieder bei VW so lange dauert ( siehe Steuerkette). Das bei einigen VW-Fahrzeugen schon nach 3 Jahren so starke Korrosionen an den Gasflaschen festgestellt werden und das Auto kein TÜV-Plakette bekommt, ist dem Hersteller doch schon längst bekannt.


Peter Ziegler

19.09.2016 - 15:12 Uhr

Der Bundesverband für Gasanlagentechnik e.V. hat das KBA darauf aufmerksamgemacht, dass auch Fahrzeuge welche sogar nach 2013 in den Verkehr gebracht wurden schon extreme Rostansätze haben. Fotos und weiteres Material wurden übergeben. Die Tatsache das diese Druckgasbehälter auch in H2 Tankstellen als Speicherbehälter eingesetzt werden, ohne einen tatsächlich wirksamen Rostschutz und die im Freien gelagert, doch etwas ungemütlicher. Die Flugbahn beträgt für Stahlteile bei CNG-Flaschen etwa 250 m, bei H2 Flaschen ca. 1000 m. Mehr muss dazu nicht gesagt werden. Peter Ziegler BFG.


GS

19.09.2016 - 16:12 Uhr

Die Vorfälle mehren sich seit Jahren und es wird von "einer" Explosion gesprochen. Wieder einmal symbolisieren die deuschen Autohersteller, wie die Wirtschaft sich nicht um den Kunden schert. Dabei machen sich deutsche Autozeitschriften gerne über USA und China bzw. Korea lustig, wenn es um die Mengen der Rückrufe geht. Würden deutsche Hersteller genau so in die Verantwortung genommen wie in anderen Ländern, würden viele VW und Audi Kunden das blaue Wunder erleben. Bei Audi wurden Beispielweise die gesamten "Nachbersserungen" am Fahrzeug im Rahmen von Inspektionen und anderen Serviceaufenthalten durchgeführt.Schade das der Kunde nach dem Kauf des Fahrzeugs, allgmein uninteressant bleibt. Abgesehen von den vielen unnötigen Telefonie und Mailkampagnen.


Georg

19.09.2016 - 17:16 Uhr

In Fachmedien wurde schon vor geraumer Zeit (letztes Jahr) über mehrere Explosionen an VW-Erdgasfahrzeugen in den skandinavischen Ländern in Folge von Korrosion an den Tank´s berichtet, aber ein konsequentes Handel des VW- Konzern ist scheinbar nicht erfolgt. Ich verstehe ja, dass man als Hersteller bei der Produktion sich nicht zu 100% vor Produktions- und Konstruktionsfehlern schützen kann. Aber ich kann nicht verstehen, das man bei gehäuft auftretenden Fehlern die zu lebensgefährlichen Risiken führen, seitens des Herstellers so träge ist, dass Risiko abzustellen. Wenn man seine Haftpflichtversicherung nicht bezahlt, wird das Auto innerhalb einer Woche seitens der Zulassungsstelle aus dem Verkehr gezogen und hier dauert es Monate bis was passiert, da kann der Hersteller wenn er will auch Druck zur Umrüstung auf die Halter auslösen. VW sollte lieber mal eine Auto zu viel um oder nachrüsten, als die negativen Schlagzeile in Kauf zu nehmen, wenn es knallt. Bei VW wird oft alles klein geredet, statt mal offensiv das Problem anzugehen und es abzustellen. Sicherlich gibt es noch mehr risikorelevante Rückruf (z.B. plötzlich brennende Polo´s jüngeren Baujahres) die mangels medialen Aufmerksamkeit auch nur klein geredet werden. VW sollte bedenken, dass die beim Kunden noch positive Markenimage nicht unbegrenzt belastbar ist. Das Ganze gilt übrigens auch für die restlichen Konzernmarken.


j.K.

19.09.2016 - 17:33 Uhr

wir haben in unserer Familie neben anderen Fahrzeugen (z.B. Diesel) aus diesem Konzern auch einen Erdgascaddy dessen Gastank getauscht werden müsste (hat uns der regionale Händler verraten)! Doch siehe da, die Herrschaften bei Volkswagen haben sich bisher noch nicht mal gemeldet. So Sieht also Volkswagen - Kundenfreundlichkeit aus! Gottseidank gibt es noch andere Anbieter die gute Autos bauen!


Frank

19.09.2016 - 17:39 Uhr

Als Betroffener habe ich gerade im Serviceheft nachgeschaut. Ist alles nicht so schlimm....1. Der Tankwechsel (wg. Rückruf) ist nicht eingetragen2. Unter Zusatzarbeiten bei den Intervallen steht explizit, dass der Erdgastank und alle Leitungen nach 20 (zwanzig) JAHREN getauscht werden müssen.3. Ich habe keinerlei Unterlagen über den Austausch. Einzig eine Rechnung über knapp 10€ Erdgas (wegen der erforderlichen Druckprüfung).Also alles im grünen Bereich. ^^BTW: Unser Touran ist von 2008, hat erst 60.000+ km runter und bereits den dritten Gastank.


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Auto News für die Automobilbranche: AUTOHAUS ist eine unabhängige Abo-Fachzeitschrift für die Automobilbranche und ein tagesaktuelles B2B-Online-Portal. AUTOHAUS bietet Auto News, Wirtschaftsnachrichten, Kommentare, Bilder und Videos zu Automodellen, Automarken und Autoherstellern, Automobilhandel und Werkstätten sowie Branchendienstleistern für die gesamte Automobilbranche. Neben den Auto News gibt es auch Interviews, Hintergrundberichte, Marktdaten und Zulassungszahlen, Analysen, Management-Informationen sowie Beiträge aus den Themenbereichen Steuern, Finanzen und Recht. AUTOHAUS bietet Auto News für die Automobilbranche.