Der Autohandel investiert weiter in seine Standorte. Trotz der verschiedenen Krisen der letzten Jahre, die unter anderem auch das Bauen und Sanieren deutlich teurer gemacht haben, modernisieren viele Handelsunternehmen ihre Vertriebs- und Servicestützpunkte und entsprechen damit nicht nur den Anforderungen der Hersteller und Importeure (13 Prozent), sondern schaffen aus eigenem Antrieb die Grundlage für ihre Unternehmenszukunft (56 Prozent).
Die Investitionsbereitschaft ist dabei nicht beschränkt auf große Handelsgruppen. Wie der aktuelle AUTOHAUS Pulsschlag zeigt, planen 45 Prozent der befragten Händler Modernisierungen oder Sanierungen, beispielsweise für mehr Energieeffizienz vor Ort. 14 Prozent wollen sogar völlig neu bauen – sei es für Vertrieb, Werkstatt oder andere Gebäude wie etwa Läger.
Bei den Modernisierungsvorhaben geht es nicht nur um die Klassiker Showroom und Werkstatt (44 Prozent), sondern mittlerweile zum großen Teil um Elektromobilität und Energieeffizienz. 45 Prozent der Umfrageteilnehmer investieren demnach in den Ausbau der E-Auto-Infrastruktur, also in Ladesäulen, Stellplätze oder auch Werkstattausrüstung. 41 Prozent gehen das Thema Energie an: 72 Prozent davon investieren in LED-Beleuchtung, 46 Prozent in Photovoltaik, 16 Prozent in Dämmung, zehn Prozent in Batteriespeicher und sieben Prozent in Wärmepumpen (Mehrfachnennungen möglich).
AUTOHAUS pulsSchlag 5/2023 - Bauen und Modernisieren
Auch wenn zuletzt besonders umfangreiche Bauprojekte Schlagzeilen gemacht haben, bei denen bis zu 15 Millionen Euro in neue Standorte flossen, liegen die durchschnittlichen Investitionen für Bau- und Sanierungsvorhaben zum Großteil in einem Bereich von bis zu einer Million Euro (44 Prozent). 14 Prozent der Autohändler nehmen bis zu fünf Millionen Euro in die Hand, fünf Prozent sogar mehr als fünf Millionen. Insgesamt 51 Prozent prüfen oder nutzen Fördermaßnahmen bzw. Zuschüsse für ihre Bau- und Sanierungsmaßnahmen.
Obwohl manche Marken weiter auf riesige Schauräume setzen und die Kritik an den "Glaspalästen" nicht abreißt, sind immerhin 44 Prozent der befragten Autohaus-Unternehmer mit der Größe der vorhandenen Betriebe zufrieden. Der Rest allerdings hält die Verkaufsräume für überdimensioniert: weil Hersteller durch das Agenturmodell künftig geringere Anforderungen haben (25 Prozent), weil die Räumlichkeiten nicht kosteneffizient sind (23 Prozent), weil vermehrt digitale Prozesse Einzug halten (23 Prozent) oder weil die Gebäude nicht energieeffizient sind (22 Prozent).