BMW will künftig auch in Südamerika Autos fertigen. "Wir werden in Brasilien ein Montagewerk bauen", sagte Konzernchef Norbert Reithofer am Donnerstag am Rande einer Veranstaltung der Nobelmarke in München. Offen sei noch, wo die Fabrik entstehen soll. "Wir sind definitiv auf Grundstückssuche." Über Pläne für ein Werk in Brasilien wird seit langem spekuliert. Angaben über Details wie Kosten oder Kapazität machte Reithofer aber nicht.
Reithofer hatte vor Wochen erklärt, es gebe eine hohe Wahrscheinlichkeit für eine Montagefabrik. Das südamerikanische Boomland ist für BMW neben Indien und China der am schnellsten wachsende Markt. Die Regierung zwingt ausländische Hersteller aber, vor Ort zu produzieren. Im September hatte der Staat angekündigt, den Zoll auf Importautos um 30 Prozent zu erhöhen.
Reithofer rechnet langfristig mit wachsenden Automärkten vor allem in den aufstrebenden Schwellenländer wie Brasilien, Indien, China oder Russland, aber auch etwa in der Türkei oder Südkorea. Eine konkrete Prognose für das kommende Jahr wollte der Konzernchef aber angesichts der Unsicherheit auf den Finanzmärkten nicht machen.
Reithofer optimistisch
"Wir sind noch immer optimistisch, was die USA angeht", sagte der BMW-Chef. Auch in China dürfte es im ersten halben Jahr weiter bergauf gehen. In Europa rechne er insgesamt mit einem leichten Wachstum. Allerdings werde es gerade in Südeuropa, also in Ländern wie Spanien, Portugal oder Italien schwierig bleiben, sagte Reithofer. Für einen möglichen Abschwung sieht sich BMW nach den Erfahrungen der jüngsten Krise allerdings gut vorbereitet.
"Für mögliche Krisensituationen sind wir besser gerüstet", sagte Reithofer. 2011 war für die Münchner Nobelmarke das bisher erfolgreichste Jahr in der Konzerngeschichte. Bis Dezember verkaufte der Autobauer weltweit 1,510 Millionen Fahrzeuge der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce und stellte damit bereits einen Monat vor Jahresende den Absatzrekord 2007 ein. Damit hielt BMW den bayerischen Rivalen Audi, aber auch die Stuttgarter Konkurrenz von Daimler weiter auf Distanz. (dpa)