Die AVAG ist dank Abwrackprämie und interner Strukturanpassungen sicher durch das Krisenjahr 2009 gesteuert. Alle wirtschaftlichen Kennzahlen des Handelskonzerns waren im Geschäftsjahr 2008/09 (zum 31. August) positiv. AVAG-Vorstandschef Volker Borkowski sagte am Donnerstag in Augsburg: "Es war kein überbordendes Jahr, aber wir sind recht zufrieden." Die Risikodiversifizierung bei Marken, Regionen und Finanzdienstleistungen sei in der schwierigen Marktphase der erhoffte Heilsbringer. Dennoch musste Deutschlands größter Autohändler auch Rückschläge verkraften: Die Auslandstochter AVI litt unter den schwachen Märkten Osteuropas. Zudem wurden über 100 Stellen abgebaut und fünf defizitäre Standorte geschlossen. Die Gruppe verkaufte im Fiskaljahr europaweit 49.423 Neu- (plus zwei Prozent) und 32.389 Gebrauchtwagen (plus 4,8 Prozent). In Deutschland wurde mit 36.763 Neuzulassungen der einprozentige Bundesmarktanteil im dritten Jahr in Folge bestätigt. Mit Umweltprämie brachte das Unternehmen rund 17.000 Autos auf die Straße. Der Löwenanteil davon ging auf das Konto der DIO-Sparte mit den GM-Marken Opel und Chevrolet. Meilenstein war zudem die Auslieferung des ein millionsten Fahrzeugs seit Unternehmensgründung im Jahr 1991. Das Umsatzwachstum konnte mit dem Absatzplus nicht Schritt halten – eine Folge des von der Abwrackprämie ausgelösten Kleinwagenbooms. Die Erlöse beliefen sich auf 1,23 Milliarden Euro; das waren 1,1 Prozent mehr als im Geschäftsjahr 2007/08. Den Umsatzrückgang im Sales-Bereich (minus 1,6 Prozent) glich ein Anstieg im After-Sales (plus 11,7 Prozent) aus. Zuwächse gab es auch im Finanzdienstleistungs- und Versicherungsgeschäft. Das operative Ergebnis legte um sieben Prozent auf 8,9 Millionen Euro zu. Die Umsatzrendite lag damit bei stabilen 0,7 Prozent. Trotz eines schwierigen ersten Geschäftsquartals, als die Finanzmarktkrise wütete und die Märkte in Osteuropa in die Knie gingen, sei die AVAG damit vermutlich "vor der Branche ins Ziel gekommen", erklärte Borkowski. Ford-Vertrieb wird intensiviert Als "neues Highlight" im Portfolio bezeichnete Markus Hofmann, im AVAG-Vorstand für die DIA-Sparte mit den japanischen Marken Toyota, Honda und Nissan zuständig, das im vergangenen Juli gestartete Ford-Engagement. Alle Anläufe in München, Augsburg und Berlin seien über den Erwartungen realisiert worden. Weitere Eröffnungen seien für das laufende Jahr geplant. Details wollte Hofmann aber nicht nennen. Im ersten vollen Jahr rechnet der Handelsriese mit einem Ford-Umsatz von 40 Millionen Euro. Mittelfristig will die AVAG Erlösanteile von zehn bis 20 Prozent mit der Kölner Marke erzielen.
Bilanz 2008/09: AVAG trotzt der Krise
Deutschlands größter Autohändler ist dank Abwrackprämie und interner Anpassungen sicher durch das schwierige Geschäftsjahr 2008/09 gesteuert. Vor allem das noch frische Ford-Engagement bereitet den Augsburgern Freude.