Ausgabe 04/2012: Bezahlbare E-Autos

Bezahlbare E-AutosEuropcar E Der größte Autovermieter in Europa hat auf Sylt die ersten Elektroautos in seine Flotte eingeführt. Von Daniela KohnenEuropcar stellt mit fünf Citroen C-Zero seit Dezember 2011 erstmals regulär buchbare Elektrofahrzeuge auf Sylt zur Verfügung. AUTOHAUS sprach mit Roland Keppler, Vorsitzender der Geschäftsführung der Europcar Autovermietung, über die Vorbereitungen und ersten Erfahrungen. AH: Welches Ziel verfolgen Sie damit?Roland Keppler: Elektromobilität ist nach meiner festen Überzeugung – gerade in den Städten – einer der Megatrends der Zukunft. Es ist unsere Aufgabe, als Mobilitätsanbieter in Vorleistung zu gehen und die neueste Technologie anzubieten. Unsere Kunden sollen Elektroautos ausprobieren und im wahrsten Sinne des Wortes erfahren können.AH: Wie oft vermieten Sie Ihre E-Autos? Roland Keppler: Wir haben sie innerhalb der ersten zwei Wochen 20-mal vermietet. Gerade ist es ruhiger, da die Insel Nebensaison hat. Zwei der fünf Fahrzeuge sind aber kontinuierlich auf der Straße. AH: Welche Erfahrungen machen Sie?Roland Keppler: Sylt ist für die Flotteneinführung ein optimales Pflaster. Die Menschen vor Ort sind umweltbewusst und die Lademöglichkeiten sehr gut. Als in sich geschlossener Testmarkt mit einem breiten Publikumsmix bietet die Insel ideale Rahmenbedingungen. Das Feedback und Interesse sind groß. Viele Urlauber werden auf uns aufmerksam und nutzen die Gelegenheit, sich im Vorbeigehen an unserer Station über Elektromobilität zu informieren oder ein E-Auto zu testen.AH: Was muss vor der Einführung beachtet werden? Roland Keppler: Es war wichtig, unsere Fahrzeuge in eine Region einzubinden, die bereits über eine entsprechende Infrastruktur mit guten Lademöglichkeiten verfügt und zu der begrenzten Reichweite der E-Autos mit 150 Kilometer passt. Daneben gab es einen weiteren wichtigen Punkt zu beachten: Elektromobilität muss für die Kunden finanzierbar sein. Wenn die Preise nicht auf die Akzeptanz des Kunden treffen, scheitert das Thema. Dementsprechend mussten wir genau kalkulieren, was unsere Kunden bereit sind zu investieren und wie wir das als Autovermieter finanzieren können. AH: Wie sieht das Vermietkonzept aus?Roland Keppler: Bei einer Anmietung von einem bis zwei Tagen beträgt die Mietgebühr 49 Euro brutto pro Tag, bei einer längeren Miete werden die Tagessätze noch günstiger – acht Tage etwa kosten 30 Euro pro Tag. Für jeden gefahrenen Kilometer werden fünf Cent erhoben, die dem Stromverbrauch entsprechen. Der Kunde erhält das Fahrzeug in vollgeladenem Zustand und kann dieses leer wieder abgeben oder zwischendurch kostenfrei an einer Ladesäule innerhalb von sechs Stunden aufladen.AH: Mit wem kooperieren Sie, wenn Reparaturen nötig werden?Roland Keppler: Wir arbeiten mit autorisierten Vertragswerkstätten der Händler zusammen. Die Mechaniker sind im Umgang mit Starkstrom speziell geschult und kennen sich mit Elektromotoren aus.Die ModellauswahlAH: Warum haben Sie sich gerade für den Citroen C-Zero entschieden?Roland Keppler: Wir sind abhängig vom Entwicklungsstand und Vertriebsstart der Industrie. Wenn die deutschen Hersteller mit Modellen so weit sind, können wir eine Plattform bieten, auf der wir Erfahrungen im Echtbetrieb gesammelt haben. Bislang greifen wir auf ausländische Marken zurück, mit dem Opel Ampera machen wir in Kürze den Anfang bei den deutschen Herstellern.AH: Sollen noch weitere Modelle folgen? Roland Keppler: Wir werden am 1. März eine kleine Anzahl Peugeot iOn in der Düsseldorfer Region einführen. Danach werden erste Modelle des Opel Ampera folgen und im Laufe des Jahres weitere Fahrzeugmodelle wie der Nissan Leaf, der Renault Fluence Z.E., der Renault Kangoo Z.E. und der Renault Zoe Z.E.AH: Herr Keppler, herzlichen Dank für das Gespräch! zLesen SIe hier......wie das Vermietkonzept aussieht und mit welchen E-Modellen Europcar seine Flotte dieses Jahr erweitern will.

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