Trotz gestiegener Kraftstoffpreise sind Fahrten mit Dieselfahrzeugen nach wie vor häufig am günstigsten. Dies ist das Ergebnis einer Studie der Sachverständigenorganisation DEKRA, die am Freitag auf der Automesse AMI in Leipzig präsentiert wurde. Dazu wurden je ein Ford Focus C-MAX mit Benzin- und Dieselmotor sowie einer mit Erdgas und ein Toyota Prius mit Hybridantrieb auf Testfahrt geschickt. Bei einer jährlichen Laufleistung von 15.000 Kilometern und eine Nutzungsdauer von fünf Jahren hat der Diesel mit Gesamtkosten in Höhe von 60,95 ct/km die Nase vorne. Platz zwei mit 62,52 ct/km geht an den Focus mit Erdgasantrieb, gefolgt vom Benzinmodell mit 63,96 ct/km. Schlusslicht ist der Toyota Prius Hybrid mit 66,68 ct/km. "Lässt man Kapitalverzinsung und Abschreibung außer acht, dann hat sich der Mehrpreis des Erdgasmodells gegenüber dem Benziner bei 15.000 Kilometern im Jahr durch die günstigen Betriebskosten in vier Jahren ausgeglichen. Bei 20.000 Jahresfahrleistung sind dafür nur knapp drei Jahre nötig", heißt es in der Untersuchung. Besorgnis erregende Messwerte Erheblich getrübt werden die Ergebnisse allerdings durch einen Crashtest mit einem Erdgasfahrzeug. Unter die Lupe genommen wurde ein Opel Vectra Kombi, Baujahr 1998, der von einem zertifizierten Fachbetrieb auf Erdgasbetrieb umgerüstet wurde. Die Tester der DEKRA stellten dabei erhebliche Mängel bei der Insassensicherheit fest. "Es zeigten sich aber gravierende Unterschiede im Crashverhalten zwischen dem umgerüsteten Pkw und einem nicht umgerüsteten Vergleichsmodell", sagte Clemens Klinke, Vorsitzender der Geschäftsführung der DEKRA Automobil GmbH. Die eingebauten Gasflaschen hätten in die Rücksitzbank gedrückt und bei den hinten sitzenden Dummys zu "Besorgnis erregenden biomechanischen Messwerten" geführt. Bei Unfällen sei sogar mit schweren oder gar tödlichen Verletzungen zu rechnen. Die Angst vor austretendem Gas sei dagegen unbegründet. Als Verbesserung schlägt die DEKRA einen größeren Abstand zwischen Tank und Rücksitzlehne sowie eine den Anprall dämpfende Trennplatte aus einem geeigneten Material vor. "Insgesamt bietet der umweltfreundliche Erdgasantrieb aber so viele Vorteile, dass man das Konzept unbedingt weiter verfolgen sollte", sagte Klinke. (pg)