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Automotive Dealer Day 2012: Beschwert Euch nicht, handelt!

17.05.2012 11:00 Uhr
Jaap Timmer, Vorsitzender des europäischen Händlerverbands ECD, will mit den Herstellern an einem Strang ziehen.
© Foto: Johanna A. Koch/Springer Fachmedien München GmbH

Händler- und Herstellervertreter haben auf dem Automotive Dealer Day 2012 in Verona zu mehr und gemeinsamer Lobbyarbeit in der EU aufgerufen. Denn die Regulierungen in Europa steigen, während der Schutz sinkt.

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Anstatt sich über niedrige Profite zu beschweren, sollen die europäischen Autohändler ihre Situation selbst in die Hand nehmen. Das hat Jaap Timmer, Vorsitzender des europäischen Markenhändlerverbands ECD (European Car Dealers), auf der Händlerkonferenz in Verona gefordert. Die Verbandskonferenz fand im Rahmen der Quintegia Automotive Dealer Days vom 15. bis 17. Mai statt. Der ECD ist eine Division des europäischen Händlerdachverbands Cecra. "Die Händler müssen die Lobbyarbeit in der EU verstärken", sagte Timmer zu AUTOHAUS. Nur so könne man künftig mehr Einfluss auf politische Entscheidungen nehmen und den Handel schützen.

Dass in der EU dringende Änderungen bei der Handelspolitik zum Schutz von Herstellern und Händlern vorgenommen werden müssen, untermauerte Wolfgang Schneider, Vizepräsident Ford Europa und Vertreter des europäischen Herstellerverbands ACEA. Er kritisierte die vermeintlichen Freihandelsabkommen mit Staaten wie Korea oder Japan, bei denen es sich de facto um "unilaterale Marktöffnungen" zu Ungunsten Europas handle. Japan exportiere eine Million Autos nach Europa, die europäischen Hersteller aber verkauften nur 200.000 nach Japan. "Das ist kein Freihandel", wetterte Schneider. "Die Regulierungen in der EU steigen, der Schutz sinkt."

Obwohl so viele Fahrzeuge von außen in den europäischen Markt kommen, werden die Produktionskapazitäten in der EU nicht angepasst, sagte der ACEA-Vertreter. "Wir brauchen mehr Gleichgewicht in Freihandelsabkommen", forderte er weiter. Es müsse Herstellern erlaubt sein, zu restrukturieren und die Produktion den Bedürfnissen des Marktes anzupassen. "Die europäische Autoindustrie muss auf der Stelle handeln", verlangte der Manager. Die Händler hingegen hätten ihre Restrukturierungs-Hausaufgaben gemacht.

Ganze 20 Prozent Überkapazität in der Automobilbranche sind das Ergebnis der EU-Politik. Diese führt zu starken Rabatten für die Kunden, um die Fahrzeuge in den Markt zu pumpen. Das wiederum bedingt unzureichende Profite bei den Händlern. Während deutsche Händler aktuell mit ein Prozent Marge die Spitze der EU anführen, liegt der europäische Durchschnitt nur bei 0,5 bis ein Prozent. "Das ist zu wenig", beklagte Timmer. Er sei ein bisschen enttäuscht von der EU.


Impressionen Automotive Dealer Day 2012

Impressionen Automotive Dealer Day 2012 Bildergalerie

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