Die Pkw-Zulassungszahlen sind im Oktober gestiegen. 231.992 Neuwagen entsprechen einem Plus um sechs Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) am Dienstag in Flensburg mitteilte. Wachstumstreiber waren die gewerblichen Neuzulassungen, die um knapp elf Prozent zulegten. Auf dem Privatmarkt, der rund ein Drittel des Gesamtmarkts ausmacht, gab es einen Rückgang um 2,5 Prozent.
Die Bilanz des laufenden Jahres fällt trotzdem knapp negativ aus. Die Behörde registrierte zwischen Januar und Oktober rund 2,34 Millionen Pkw-Neuzulassungen. Das sind 0,4 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum 2023.
E-Autos haben es weiter schwer
Nicht von dem positiven Oktober-Effekt profitieren konnten die vollelektrischen Autos (BEV). Insgesamt wurden 35.491 Einheiten neu zugelassen, knapp fünf Prozent weniger als vor einem Jahr. Ihr Marktanteil lag bei 15,3 Prozent. Das entspricht einem Rückgang von nahezu zwei Prozentpunkten im Vergleich zum Oktober 2023.
Die Nachfrage nach Plug-in-Hybriden (PHEV) zog hingegen deutlich an. Über 19.300 dieser Fahrzeuge kamen im Oktober neu auf die Straßen, und damit rund 18 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Ihr Klimavorteil gilt indes als deutlich geringer als der von BEV.
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Thomas Peckruhn, ZDK-Vizepräsident und Sprecher des Fabrikatshandels in Deutschland, sagte dass der positive Impuls bei den Plug-in-Hybriden als wichtige Brückentechnologie erfreulich sei. "Doch lassen wir uns nicht täuschen, die E-Mobilität kommt nicht in Fahrt." Ähnlich äußerte sich der Präsident des Verbands der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK), André Schmidt: "Um 100 Prozent klimaneutral zu werden, muss der negative Trend bei den batterieelektrischen Fahrzeugen schnell umgekehrt werden." Schmidt forderte finanzielle Anreize für den Fahrzeugkauf und beim Ladestrom sowie weitere Verbesserungen der Ladeinfrastruktur.
Fast jeder dritte Neuwagen war ein SUV
Volumenmäßig größtes Pkw-Segment waren erneut die SUV mit 31,4 Prozent Neuzulassungsanteil und einem satten Plus von 16,6 Prozent. Es folgte die Kompaktklasse (18,4 Prozent, plus 14,1 Prozent). Die prozentual größte Steigerung verzeichnete mit plus 87 Prozent die Obere Mittelklasse, die einen Anteil von 5,1 Prozent erreichte. Kräftige Zuwächse gab es auch bei den Großraum-Vans (plus 39,7 Prozent), Utilities (plus 32,2 Prozent) und Wohnmobilen (plus 20 Prozent). Kleinstwagen waren dagegen mit minus 62,3 Prozent deutlich weniger gefragt als noch im Vorjahr.
Mit Blick auf die deutschen Marken baute Branchenprimus VW mit plus 26,2 Prozent seine Position aus. Auch die Opel-Neuzulassungen zogen kräftig an (plus 16,7 Prozent). Zugewinne verbuchten außerdem Mercedes-Benz (plus 5,0 Prozent), BMW (plus 4,9 Prozent) und Porsche (plus 3,9 Prozent). Weniger gut lief es im Oktober für Audi (minus 19,8 Prozent) und Ford (minus 11,1 Prozent).
Peugeot hängt am Gas
Unter den größeren Importeuren konnte sich Peugeot am deutlichsten steigern, am Monatsende schlug für die Löwenmarke ein Zuwachs von rund 130 Prozent zu Buche. Zweistellig punkteten Toyota (plus 48,6 Prozent), Volvo (plus 43,9 Prozent), Skoda (plus 28,9 Prozent), Seat (plus 25,4 Prozent) und Mazda (plus 10,3 Prozent). Auf der Verliererstraße waren indes Fiat (minus 48,6 Prozent), Kia (minus 18,7 Prozent), Hyundai (minus 16,2 Prozent) und Dacia (minus 1,1 Prozent) unterwegs.