Der deutsche Neuwagenmarkt ist im September erneut geschrumpft. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) registrierte insgesamt 208.848 neue Pkw, sieben Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Der Rückgang lag bei Gewerbe- und Privatkunden mit minus 6,8 Prozent bzw. minus 7,2 Prozent auf einem ähnlichen Niveau.
Auch die Bilanz des laufenden Jahres drehte zu Herbstbeginn ins Negative: Laut den Flensburger Statistikern entsprechen 2,116 Millionen neue Pkw nach neun Monaten einem Minus von einem Prozent. Thomas Peckruhn, ZDK-Vizepräsident und Sprecher des Fabrikatshandels in Deutschland, nannte die Marktentwicklung "besorgniserregend für den Automobilhandel".
Ein Wachstum gab es im September bei den E-Autos. Mit 34.479 Einheiten lagen die Neuzulassungen um 8,7 Prozent über dem Vorjahresmonat, der allerdings durch eine Nachfragedelle nach der teilweisen Streichung des Umweltbonus geprägt war. Peckruhn: "Die leichte Erholung im Segment der rein batterieelektrisch angetriebenen Fahrzeuge stellt noch keine Trendwende dar. Im bisherigen Jahresverlauf steht hier nach wie vor ein deutliches Minus."
- Elektro-SUV auf dem Vormarsch: Über 50 Prozent Marktanteil
- Gebrauchtwagenmarkt: Standzeiten verlängern sich
- Automarkt im August: Flotten und Vermieter mit größten Verlusten
75.433 Neuwagen (plus 3,1 Prozent) verfügten im September über einen hybriden Antrieb. Darunter waren 14.936 Plug-in-Hybride (minus 2,9 Prozent). Deutlich rückläufig waren die Zahlen bei den reinen Verbrennern: 67.009 Neuwagen hatten einen Benzinmotor (minus 15,2 Prozent) unter der Haube, 31.115 Pkw einen Diesel (minus 22 Prozent). Der durchschnittliche CO2-Ausstoß der Pkw-Neuzulassungen im September betrug 112,8 g/km (minus 5,9 Prozent).
Mehr Neuzulassungen als im Vorjahresmonat wiesen die Segmente Obere Mittelklasse (plus 87 Prozent), Großraum-Vans (plus 9,1 Prozent), Wohnmobile (plus 5,6 Prozent), Utilities (plus 1,9 Prozent) sowie Mini-Vans (plus 1,3 Prozent) auf. Die mit 31,2 Prozent anteilsstärkste Fahrzeugkategorie der SUV schrumpfte um 4,1 Prozent zurück, die Kompaktklasse büßte 1,3 Prozent ein. Den prozentual deutlichsten Rückgang gab es allerdings bei den Minis mit minus 55 Prozent.
Zweistellige Rückgänge: Mercedes, Audi und Opel lassen Federn
Die September-Bilanz der deutschen Autobauer fiel überwiegend negativ aus, lediglich BMW konnte seine Vorjahreszahlen leicht toppen (plus 0,7 Prozent). Porsche (minus 5,9 Prozent), VW (minus 7,4 Prozent) und Ford (minus 8,8 Prozent) bewegten sich auf dem allgemeinen Marktniveau, zweistellige Verluste verzeichneten Mercedes-Benz (minus 13 Prozent), Audi (minus 16,6 Prozent) und Opel (minus 20,5 Prozent).
Bei den Importmarken zeigte Primus Skoda die stärkste Performance im abgelaufenen Monat. Die Zahl der Neuzulassungen legte um über ein Drittel zu. Seat als Nummer zwei verlor dagegen den Anschluss, die Schwestermarke büßte 5,8 Prozent ein. Neben Skoda konnten auch die etablierten Fabrikate Toyota (plus 27,8 Prozent), Peugeot (plus 9,3 Prozent), Volvo (plus 38,3 Prozent) und Dacia (plus 3,9 Prozent) Boden gut machen. Zu den Verlierern zählten unter anderem Hyundai (minus 9,7 Prozent) und Kia (minus ein Prozent).