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Dataforce-Analyse: Automarkt im Krisenmodus

10.10.2024 10:02 Uhr | Lesezeit: 4 min
Ein illuminierter Autoturm mit Neuwagen zur Auslieferung am Abend in der Autostadt von Volkswagen in Wolfsburg
Illuminierter Turm mit VW-Neuwagen in der Wolfsburger Autostadt
© Foto: picture alliance / imageBROKER | Stefan Ziese

Die Auto-Nachfrage in Deutschland schwächelt weiter. Das zeigen die Neuzulassungszahlen für September im Detail. Doch nicht alles läuft schlecht.

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Auch wenn der deutsche Pkw-Markt zuletzt seine Talfahrt verlangsamen konnte – die Entwicklung ist weiter deutlich negativ. "Der Gesamtmarkt steht auch im September schlecht da. Es fehlt schlichtweg die Nachfrage der Kunden", schreibt Julian Litzinger, Automotive-Experte bei Dataforce, in einer aktuellen Branchenanalyse.

Wie berichtet, war der Automarkt im vergangenen Monat um sieben Prozent auf 208.848 Neuzulassungen geschrumpft. Litzinger verweist in diesem Zusammenhang auf den saison- und arbeitstäglich bereinigten Trend (SAAR), den Dataforce mit knapp 2,5 Millionen Fahrzeuge ausweist. Damit liege der Markt deutlich unter einem regulären Volumen von drei Millionen Pkw, heißt es. 

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"Der Verlust von insgesamt 15.654 Pkw-Zulassungen gegenüber dem Vorjahresmonat ist relativ gleich auf drei Segmente verteilt. Der relevante Flottenmarkt, der Privatmarkt und der Vermietermarkt verloren alle um rund 4.000 bis 5.000 Fahrzeuge", so Litzinger weiter. Während Rückgänge bei Privat und Flotte von minus 7,2 Prozent und minus 6,4 Prozent noch als normal zu betrachten seien, so würden 4.681 Fahrzeuge weniger bei den Autovermietern schon deutlicher ins Gewicht fallen. Dieser Kanal knickte entsprechend um 18,2 Prozent ein. 

Fahrzeugbau und Fahrzeughandel gaben laut der Untersuchung ebenfalls nach, aber nur knapp (minus 2,9 Prozent respektive minus 1,6 Prozent). Litzinger: "Der geringe Verlust in den beiden letztgenannten Segmenten lässt sich auch durch taktische Zulassungen von Herstellern erklären, die immer ein Zeichen für eine spürbar schwache Nachfrage der Kunden sind. Bau und Handel kamen im September zusammen auf 25,5 Prozent Marktanteil." Zum Vergleich: Im Jahr 2022, als Fahrzeuge knapp waren, lag dieser Anteil nur bei 21,7 Prozent. 

E-Autos: Die Vorbereitung auf 2025 läuft 

Doch der Experte erkennt auch Positives: "In Betracht der großen Umstellungen, die nächstes Jahr aufgrund von Regulierungen entstehen, wappnet sich der Markt bereits. In Folge kommen E-Autos zurück und werden nun endlich preislich konkurrenzfähig." VW und Tesla hätten die Preise für volumenstarke Elektro-Modelle bereits gesenkt, um ihre Absätze zu steigern und die verschärften CO2-Ziele der EU erreichen zu können. 

2025 stehen in der Autoindustrie zwei wichtige Veränderungen an: Zum einen treten die EU-Strafzölle auf chinesische E-Autos wahrscheinlich kurz zuvor in Kraft, zum anderen verschärfen sich die CO2-Flottenziele der EU auf 93,6 g/km CO2. Dies rückt Elektrofahrzeuge verstärkt in den Fokus der Branche. 

"Der neunprozentige Anstieg der Stromer in den Kanälen Bau und Handel deutet darauf hin, dass chinesische Hersteller durch taktische Eigenzulassungen versuchen, vor den im November beginnenden Zöllen Fahrzeuge auf den Markt zu bringen", erläutert Litzinger. Der Marktanteil von E-Autos sei in diesen Bereichen im September auf 14,3 Prozent gestiegen (August: 12,6 Prozent). 

Im September legten Elektroautos auch als einzige Antriebsart zu, während Benzin- und Diesel-Fahrzeuge in den Kanälen Privat- und Flotte Verluste von neun bzw. 22 Prozent hinnehmen mussten. Über alle Segmente hinweg wuchsen Elektroautos um neun Prozent, der Marktanteil lag mit 16,5 Prozent so hoch wie noch nie in diesem Jahr. Im Flottenmarkt, einem Vorreiter für die E-Auto-Adaption, erreichten BEV sogar 21,6 Prozent – ebenfalls der bisherige Höchstwert 2024. Litzinger: "Damit könnte der Übergang ins Jahr 2025 sanfter verlaufen als erwartet."


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