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Automarkt im Oktober: Licht und Schatten

04.11.2019 15:53 Uhr
Automarkt im Oktober: Licht und Schatten
Der deutsche Automarkt nimmt Kurs auf 3,5 Millionen Neuzulassungen in diesem Jahr.
© Foto: Mosolf Gruppe

Ein prozentual zweistelliger Zuwachs im Neuwagengeschäft stand im Oktober einem Minus bei den Gebrauchtfahrzeugen gegenüber.

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Die WLTP-Verwerfungen 2018 hinterlassen weiterhin ihre Spuren in der Neuzulassungsstatistik. Im Oktober wuchs der deutsche Automarkt kräftig um 12,7 Prozent auf 284.593 Pkw, wie das Kraftfahrt-Bundesamt am Montag in Flensburg mitteilte. Dabei entfielen 65,6 Prozent des Gesamtvolumens auf gewerbliche Halter (plus 16 Prozent), entsprechend gingen 34,4 Prozent auf das Konto der Privatkäufer. Das waren 6,8 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.

"Ein deutliches Plus im Oktober war aufgrund des durch die WLTP-Umstellung niedrigen Vorjahresmonats zu erwarten", sagte Reinhard Zirpel, Präsident des Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK), in Bad Homburg. Dennoch sei der Monat auch im Zehn-Jahres-Vergleich der zweitstärkste Oktober.

Angesichts der weiterhin guten Pkw-Nachfrage geht Zirpel für das Gesamtjahr von einem Neuzulassungsvolumen von über3,5 Millionen Einheiten aus. Das wäre der zweithöchste Wert seit dem Umweltprämienjahr 2009. Nach den ersten zehn Monaten 2019 stehen bereits gut 3,02 Millionen Neuwagen in der KBA-Bilanz (plus 3,4 Prozent).

Abwärtstrend beim Diesel gestoppt

Positiv: Der Trend bei den Diesel-Neuzulassungen zeigt weiter nach oben, im Oktober lag deren Anzahl mit 88.042 Fahrzeugen um 9,6 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Benzinbetriebene Pkw (164.322 Einheiten) legten um plus 4,5 Prozent zu. Auf zwei- bis dreistellige Wachstumsraten kamen fast alle alternativen Antriebsformen: Elektroautos (4.979 / plus 46,9 Prozent), Hybridfahrzeuge (26.382 / plus 138,6 Prozent) und Erdgas-Pkw (732 / plus 255,3 Prozent). Einzig die Flüssiggas-Autos wiesen mit 125 Einheiten ein Minus von 63,6 Prozent aus. Der durchschnittliche CO2-Ausstoß betrug 155,4 g/km.

Ungebrochen ist die Nachfrage nach größeren Fahrzeugen. Im Oktober waren schon gut 40 Prozent der Neuwagen SUV oder Geländewagen. Dahinter rangierten die Kompaktklasse (21,4 Prozent) und die Kleinwagen (13,1 Prozent). Deutliche Zugewinne gab es bei Sportwagen und Utilities, dagegen sank die Beliebtheit von Minis, Oberklasse-Modellen und Mini-Vans im Vergleich zum Vorjahr.

Opel fällt zurück

Nach den Lieferproblemen im Oktober 2018 infolge der WLTP-Turbulenzen stachen besonders die VW-Töchter Porsche und Audi heraus: Sie erhöhten ihre Neuzulassungen um 497,5 bzw. 118,2 Prozent. Branchenführer Volkswagen erzielte einen Zuwachs von fast 40 Prozent – ebenfalls im Plus lagen Mercedes-Benz (plus 5,9 Prozent), BMW (plus 3,4 Prozent) und Ford (plus 0,1 Prozent). Opel wurde die Oktober-Bilanz dagegen kräftig verhagelt (minus 29,6 Prozent).

Bei den ausländischen Marken lief vor allem Tesla mit einer Steigerung um 372,6 Prozent heiß. Für Alfa Romeo mit plus 71,4 Prozent und Renault mit plus 56,6 Prozent lief es ebenfalls deutlich besser. Weitere Importeure mit kräftigem Wachstum waren Ssangyong, Lexus, Land Rover, Seat, Hyundai und Skoda. Mehr als zwanzig Prozent büßten hingegen Subaru, Suzuki, Honda und Dacia ein.

Anders als der Neuwagenbereich entwickelte sich das Geschäft mit Gebrauchtfahrzeugen rückläufig. Das KBA zählte im Oktober knapp über 637.000 Halterwechsel – 1,3 Prozent weniger. Auf Jahressicht bleibt der GW-Markt aber stabil: Mehr als 6,1 Millionen Pkw-Besitzumschreibungen bedeuten einen Mini-Rückgang von 0,1 Prozent. (rp)

Weitere Details finden Sie unten im PDF-Download!

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