Die Chefs der großen deutschen Autokonzerne bleiben trotz der Börsenturbulenzen optimistisch. Das ergab eine Umfrage des "Handelsblatts" (Freitag) vor der Internationalen Automobil-Ausstellung IAA (15. bis 25 September) in Frankfurt. Demnach rechnen alle Hersteller damit, in diesem Jahr die angestrebten Ziele zu erreichen. Für das kommende Jahr erwartet die Branche erneut Zuwächse.
"Auch für 2012 sind die Vorzeichen für Mercedes aus heutiger Sicht gut", sagte Daimler-Chef Dieter Zetsche. BMW-Chef Norbert Reithofer äußerte sich ebenfalls optimistisch: "Wir gehen auch für 2012 grundsätzlich von einer positiven Geschäftsentwicklung aus." Nach Ansicht von VW-Chef Martin Winterkorn dürfte die Automobilindustrie "auch im nächsten Jahr gut unterwegs sein".
Continental-Chef Elmar Degenhart sieht die Autoindustrie außerdem besser auf eine etwaige Krise vorbereitet als 2009. "Seit 2009 hat jeder Pläne in der Schublade für den Fall, dass es einen größeren Einbruch geben sollte", sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Freitag). Die Perspektiven für die Automärkte im kommenden Jahr haben sich aus seiner Sicht allerdings verdüstert. Er glaube, dass die Verwerfungen an den Finanzmärkten möglicherweise Auswirkungen auf die Realwirtschaft haben werden: "Wir rechnen derzeit für 2012 mit einer Abkühlung, aber nicht mit einer gravierenden Rezession." Die Prognosen für 2011 bestätigte Degenhart.
Die für dieses Jahr angepeilten Rekordgewinne wollen die Hersteller für den Einstieg in die Elektromobilität nutzen. "Die Erlöse aus dem Verkauf von Autos mit Verbrennungsmotor sichern die Investitionen in Zukunftstechnologien", sagte Audi-Chef Rupert Stadler. Die deutschen Hersteller gehen davon aus, dass 2020 zwischen fünf und 15 Prozent der Neuwagen mit Elektroantrieb fahren. (dpa)