Die Zahl 13 gilt in Japan ohnehin nicht als schlechtes Omen, aber ganz besonders dürfte man sich bei Toyota aktuell über sie freuen: Der Seriensieger hat beim AUTOHAUS VersicherungsMonitor 2024 einmal mehr zugeschlagen und konnte dieses Mal sieben von 19 Einzelkategorien für sich entscheiden. Damit sicherte sich der Toyota Versicherungsdienst zusammen mit seinem hauseigenen Risikoträger Aioi Nissay Dowa Insurance Europa nicht nur den Titel in der Kategorie "Große Importfabrikate". Als einziger Hersteller knackte man die magische Grenze von 2,0 und ließ die Konkurrenz mit einer Gesamtnote von 1,85 teilweise weit hinter sich.
Opel verdrängt Ford von Platz eins
Eine neue Spitzenkombi gab es dagegen bei den "Deutschen Volumenfabrikaten": Nach zwei Siegen der Ford Bank konnte sich bei der diesjährigen Umfrage das Duo Opel/Allianz den ersten Platz sichern. Ein Durchschnittswert von 2,36 bedeutete einen relativ großen Abstand vor Ford/Allianz mit 2,48 sowie VW/VVD (2,60) – und zudem Rang zwölf im Gesamtklassement.
Porsche und Volvo schaffen Hattrick
In der Rubrik "Deutsche Premiumfabrikate" landete Porsche/HDI dagegen einen lupenreinen Hattrick und holte den dritten Sieg nach 2022 und 2023 in Folge. Mit einer Top-Note von 2,10 konnte man nicht nur Audi/VVD (2,14) abhängen, sondern auch Mini/AXA (2,28), Mercedes-Benz/HDI (2,32) und BMW/AXA (2,47) auf die Plätze verweisen. Die Medaillenränge der Gesamtwertung verpasste man jedoch denkbar knapp und kam auf den "undankbaren" vierten Platz, der dennoch gebührend gefeiert wurde – nicht zuletzt, weil Porsche gleich vier Einzelkategorien für sich entscheiden konnte.
Ebenfalls zum dritten Mal am Stück triumphierte das Erfolgsduo aus Volvo/Allianz, das die starken Vorjahresergebnisse ebenfalls bestätigen konnte. Auffällig dabei: Auch im vergangenen Jahr legten sich die "Kleinen Importfabrikate" besonders ins Zeug, belegten mit Volvo (2,05) und Mitsubishi/Nürnberger (2,08) doch gleich zwei Teams aus dieser Kategorie die Plätze zwei und drei in der Gesamtwertung und scheiterten nur knapp an der 2,0-Grenze. Doch auch die Ergebnisse von Nissan/Verti (2,16), Peugeot/Allianz (2,36) und Dacia/Verti/Nürnberger (2,38) können sich sehen lassen.
AUTOHAUS VersicherungsMonitor 2024 - Preisverleihung
BildergalerieAufsteiger des Jahres: Mini
Mehr Bewegung gab es in der 2022 erstmals eingeführten Kategorie "Aufsteiger des Jahres". Nach der ERGO (2022) und Mercedes-Benz Bank/HDI (2023) sicherte sich bei der aktuellen Umfrage Mini Financial Services mit den Risikoträgern AXA/VHV den Sondertitel. Mit einem Aufstieg von Rang 17 auf Platz acht konnte man das Ergebnis deutlich auf 2,28 verbessern und überzeugte vor allem mit einem starken Innendienst. Zum starken Auftritt von Mini gehörte auch der Sieg in zwei Einzelkategorien.
Kundenzufriedenheit bleibt zentral
Alle Preisträger der 15. Auflage des traditionsreichen Wettbewerbs wurden am Montag im Rahmen einer feierlichen Abendveranstaltung in Vaterstetten bei München gekürt. AUTOHAUS-Chefredakteur Ralph M. Meunzel betonte dabei, dass die Vergleichsstudie "dazu beigetragen habe, ein Bewusstsein für das Kfz-Versicherungsgeschäft im Autohandel zu wecken. Die Kundenzufriedenheit bleibt auch 2024 ein zentraler Baustein für ein erfolgreiches Geschäft in unseren Betrieben und sowohl Mobilitätsangebote als auch Versicherungspolicen sind entscheidende Triebfedern in diese Richtung".
- AUTOHAUS VersicherungsMonitor: Studienreihe langfristig mit der DRS Group als Pate
- Loco-Soft und AVS: Kooperation für bessere Versicherungsprozesse im Autohandel
- Versicherungsverkauf: Chance bei jedem Kunden
Den Ergebnissen des AUTOHAUS VersicherungsMonitor liegt eine umfangreiche Marktforschung zugrunde. Über mehr als 600 Telefoninterviews mit Vertretern von 20 Herstellermarken wird die Zufriedenheit mit dem jeweiligen Kooperationspartner aus der Kfz-Versicherungswirtschaft detailliert abgefragt. Entsprechend umfangreiche Einblicke konnte Konrad Weßner, Geschäftsführer der puls Marktforschung, in seiner Präsentation den rund 50 geladenen Gästen liefern.
Rund ein Drittel ohne Policen-Geschäft
Ein Negativtrend der vergangenen Jahre bestätigte sich auch bei der 15. Befragungen einmal mehr: Seit dem kleinen Zwischentief von 2020 mit 18 Prozent nimmt der Anteil von Kfz-Händlern ohne eigenes Kfz-Versicherungsgeschäft stetig und teilweise kräftig zu: Nach 27 Prozent im Vorjahr erreichte der Prozentsatz der Befragten, die bewusst auf den Vertrieb von Kasko- und Haftpflichtpolicen verzichten, mit 31 Prozent fast ein Drittel und damit einen neuen Höchststand.
Penetrationsraten wieder rückläufig
Das dürfte auch einer der Gründe dafür sein, dass die im Rahmen der letzten Befragung erstmals deutlich gestiegenen Penetrationsraten 2023/24 fast genauso stark zurückgingen: Nur 15 Prozent der Neu- und elf Prozent der Gebrauchtwagen rollten mit einer Kfz-Versicherung vom Hof des Autohauses, zuletzt hatten diese Werte noch bei 22 Prozent (NW) respektive 18 Prozent (GW) gelegen. Einen kleinen Silberstreif am Horizonz hatte Weßner jedoch auch hier zu bieten: "Die aktuellen Penetrationsraten liegen, wenn auch denkbar knapp, noch über denen des Jahres 2021."
Fast parallel sah die Entwicklung der Zahlen bei den Autohäusern mit aktivem Versicherungsgeschäft (mindestens drei Abschlüsse pro Jahr) aus: von den Höchstständen 31 Prozent (NW) und 25 Prozent (GW) gingen die Penetrationsraten deutlich auf 22 bzw. 17 Prozent zurück und lagen damit jeweils einen Prozentpunkt über den Werten von 2021.
Zentrale Ergebnisse
Über reine Prozentsätze hinaus lieferte der erfahrene Marktforscher jedoch auch spannende Diskussionsansätze für die anwesenden Versicherungs- und Herstellerexperten, um die hauseigenen Ergebnisse kritisch zu hinterfragen: Obwohl die Captives im NW-Geschäft mit einem Anteil von 59 Prozent etwas stärker unterwegs sind als im GW-Bereich (54 Prozent), nimmt der Abstand zwischen beiden Geschäftsfelder stetig ab. Vor allem im Verkauf hochpreisiger Gebrauchter dürften die Herstellerversicherer das Potenzial zum Policen-Absatz also erkannt haben. Knapp die Hälfte der Kfz-Versicherungen (47 Prozent) wird aktuell im Paket mit anderen Finanzdienstleistungen vermittelt, ein Anteil, der puls zufolge künftig weiter ansteigen dürfte.
Überrascht zeigte sich Weßner von der hohen und deutlich steigenden Unzufriedenheit in der Händlerschaft mit der Qualität und Häufigkeit von Sonderaktionen: "Fast alle Marken sollten sich im Hinblick auf ihre verkaufsfördernden Maßnahmen fragen, wo und warum hier vielleicht vorhandenes Potenzial nicht komplett ausgeschöpft werden konnte." Als weitere zentrale Stellhebel für Top-Zufriedenheitswerte mit dem Herstellerversicherer nannte er eine möglichst breite und wettbewerbsfähige Angebotspalette.
Überzeugender Auftritt der DRS Group
Wie bereits im Vorjahr unterstützten die weltweit aktiven Hagelschaden-Instandsetzungsspezialisten der DRS Holding AG den AUTOHAUS VersicherungsMonitor als Sponsoren. In Vertretung für Unternehmensgründer und CEO Danny Ralf Stepputis präsentierten dieses Mal Christian Ciupka, Geschäftsführer DRS Smart Repair GmbH, und Steve Joachim, Geschäftsführer DRS Hagelschaden GmbH, die beeindruckende Bandbreite der 2007 gegründeten Gruppe.
Unter dem Motto "Vom Hagelschadeninstandsetzer zum Lösungsanbieter" hat sich DRS zu einem führenden Akteur im Smart Repair Markt entwickelt: neun K&L-Betriebe, sechs Smart Repair Standorte, vier mobile Lackierkabinen, über 30 Hagelscanner, mehr als 300 fest angestellte Mitarbeiter sowie ein eigener Ersatzwagen- und Logistikfuhrpark mit über 400 Fahrzeugen lauten die beeindruckenden Eckdaten. Mit dieser Manpower und dem konsequenten Einsatz digitaler Hilfsmittel wie der im eigenen Haus entwickelten Software Sky konnten in der bisherigen Unternehmensgeschichte über 650.000 Fahrzeuge und 850 Autohaus-Projekte erfolgreich und mit hoher Kundenzufriedenheit abgewickelt werden. Dass DRS für langfristiges Engagement steht bewies man kürzlich auch mit der Verlängerung der Sponsoren-Aktivität: Bis mindestens 2028 steht das Hamburger Unternehmen Pate für den VersicherungsMonitor (wir berichteten).
Die besten Fotos von der gestrigen Preisverleihung finden Sie wie gewohnt in unserer Bildergalerie. Eine umfangreiche Berichterstattung zum AUTOHAUS VersicherungsMonitor mit ausführlichen Statements aller Siegermarken lesen Sie dann in AUTOHAUS SchadenBusiness 2/2024, das gemeinsam mit AUTOHAUS-Ausgabe 11 am 5. Juni erscheinen wird.