Maik Siebrecht, renommierter Mehrmarkenhändler aus Uslar, legt unter seinem Dach von "digital35" eine neue digitale Dimension auf: einen überfabrikatlichen Onlineshop für den Fahrzeugvertrieb. Und das als White-Label-Lösung. AUTOHAUS-Herausgeber Prof. Hannes Brachat sprach mit dem Brancheninnovator vor Ort und stellt zugleich Siebrechts Differenzierungsstrategie vor.
AUTOHAUS: Herr Siebrecht, Sie warten mit einem neuen, innovativen Produkt auf: "ECHT.autos". Was steht dahinter?
Maik Siebrecht: Unser neuer Onlineshop. Er bringt die vorhandenen Händlerfahrzeuge am jeweiligen Standort online in den Vertrieb. Sie brauchen dazu keinen Autoverkäufer mehr. Der Kunde kann sich über das Auto, Neu- wie Gebrauchtwagen, sieben Tage rund um die Uhr informieren und direkt online kaufen. Der einzelne Händler kann diesen Shop über unser Haus als White-Label-Lösung erwerben und für sein Autohaus über uns individuell konfigurieren. Dabei geht es einmal um die Fahrzeuge, die der Händler auf dem Hof hat. Ferner kann er auch Fahrzeuge einstellen, die er in Kürze in seinem Fahrzeugbestand erwartet.
AH: Was macht es für einen Händler interessant, das neue Produkt "ECHT.autos" einzusetzen?
M. Siebrecht: Einmal hat der Autohändler für die gesamten Vertriebsprozesse eine wesentlich einfachere Abwicklungsmöglichkeit. Es ist damit für den Verkäufer sehr einfach, das Auto zu verkaufen. Der Händler kann also die gesamte Wertschöpfungskette in seinen Shop einbauen. Er lebt also nicht nur vom Einkauf und Verkauf des Fahrzeugs, sondern auch von generierten Zusatzerträgen. Beispielsweise Zubehör, Winterräder oder andere Elemente. Ferner Garantien, sprich Reparaturkostenversicherung. Dann Finanzierung und Leasing. Der Käufer kann selbst ein Leasing- oder Finanzierungsvertrag abschließen. Es lässt sich eine Service-Flat einbauen, einen Zulassungsdienst, Überführungsangebote und vieles mehr.
Das Phänomen Probefahrt
AH: Die Gesamtofferte lässt sich in allen Tools überregional darstellen. Und wie machen Sie das mit der Probefahrt?
M. Siebrecht: Für uns haben wir das so beantwortet, dass wir dem Kunden auf Wunsch das gewünschte Fahrzeug zustellen. Dafür haben wir ein spezielles Team vorbereitet, das den Kunden das Fahrzeug vor die Tür bringt und nach 48 Stunden wieder abholt. Die Unkostenpauschale beträgt 199 Euro und wird bei Kaufabschluss positiv berücksichtigt. Der Käufer muss das unmittelbare Erlebnis zu seinem Neuerwerb haben, auch wenn der Händler irgendwo anders in Deutschland seinen Standort hat.
Prinzip Einfachheit
AH: Ihre Formel lautet "e – wie einfach!" Wie setzen Sie das Prinzip Einfachheit bei "ECHT.autos" um?
M. Siebrecht: Wir haben uns da an führenden Weltunternehmen orientiert. Wie sind die Homepages der anderen Marktteilnehmer aufgebaut? Transparenz, Klarheit, wenige Buttons, einfache Bedienung, das ist unsere Losung. Wir lassen unsere Mitarbeiter daran teilhaben, dies zu testen. Die Herstellerkonfigurationen sind vielfach zu kompliziert. Der Käufer muss in drei Schritten zum kompletten Auto kommen. Wir kennen aufgrund unserer Verkäufe die Kundenprioritäten, von der Farbe bis zum Ausstattungsdetail. Und wir stellen da – wie Tesla – wenige, aber inhaltsstarke Ausstattungspakete zusammen.
AH: Siebrecht gehört in Deutschland zu den Händlern, die den Opel-Blitz verkörpern. Lassen sich bei "ECHT.autos" alle Marken integrieren?
M. Siebrecht: Ja! Auch bei der jeweiligen Bankschnittstelle sind wir offen, von VW Leasing bis zu Santander Leasing.
AH: Ein Autohändler hat Interesse für "ECHT.autos" - wie kommt eine Zusammenarbeit zustande?
M. Siebrecht: Einfach www.meinfahrzeugshop.de aufrufen oder eine E-Mail an info@digital35.de bzw. info@meinfahrzeugshop.de schicken. Oder gleich zum Telefon greifen, 05571/8089910 wählen und unser Team anfordern. Der Außendienst wird gemeinsam mit dem einzelnen Händler die Möglichkeiten eruieren.
AH: Ab welcher Betriebsgröße ist das e-Commerce-Tool aus ihrem Hause sinnvoll?
M. Siebrecht: Wir sehen den Einstieg bei 300 Neu- und Gebrauchtwagen, die ein Händler p.a. verkaufen sollte als sinnvoll an. Nach oben ist keine Grenze gesetzt.
AH: Ist die White-Label-Lösung für ein normales Autohaus bezahlbar?
Siebrecht: Ja! Wir haben wirklich ein Preismodell, das für jeden bezahlbar ist. Das Kosten-Nutzenverhältnis ist stimmig. Wir sehen ja auch die Börsen, die ihre Preise jedes Jahr nach oben heben. Diese haben aber in der Abwicklung nicht die Möglichkeiten, die wir hier im Shop-Bereich haben. Wir brauchen für unseren Abwicklungsprozess keinen Verkäufer. Die Unterschrift erfolgt digital. Wir haben keine Erzeugung eines Leads, wo der Verkäufer wieder tätig werden muss usw.
AH: Auf welche Referenzen können sie bislang verweisen?
Siebrecht: Das sind Händler verschiedener Marken und freie Anbieter wie Autoland AG, asw Automobile oder Autohaus Brunkhorst GmbH.
Rocks-E Onlineshop
AH: Sie können auf weitere digitale Verkaufserfolge mit dem Opel Rocks-e verweisen, den Sie digital vertreiben.
M. Siebrecht: Dem ist so. Wir haben über unseren "ECHT"-Store bislang über 200 neue Rocks-e vermarktet.