Ausgabe 18/2008: Autohaus 18/2008

Autohaus 18/2008KÜS auf KursTrotz eines HU-schwächeren Jahres konnte die KÜS im ersten Halbjahr 2008 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gut 63.000 Hauptuntersuchungen mehr durchführen. KÜS GF Peter Schuler gab sich zur Automechanika optimistisch, bis Jahresende diese Zuwachsraten halten zu können. Interessante Ergebnisse für die KÜS lieferte eine im Auftrag von BBE Retail durchgeführte Studie bei 1.000 Befragten zum Thema technische Überwachung und Verkehrssicherheit. Danach beurteilten 96 Prozent der Befragte die HU als sehr wichtiges Instrument für die Verkehrssicherheit in Deutschland. Rund 51 Prozent der Befragten sehen eine Begutachtung von Fahrzeugen nach reparierten Unfallschäden als sehr sinnvoll an. Etwa 37 Prozent unterstützen die Forderung der Überwachungsorganisationen, die HU-Prüfintervalle für ältere Fahrzeuge ab einem Fahrzeugalter von sieben Jahren zu verkürzen. Schuler zeigte dafür Verständnis, dass die Mehrzahl der Befragten dieses Thema aus wirtschaftlichen Gründen kritisch sieht. Schuler: "Unsere Mängelstatistik und die der anderen Prüforganisationen spricht jedoch eine deutliche Sprache, vor allem in Hinblick auf den immer älter werdenden Fahrzeugbestand in Deutschland sollte man das Thema jährliche Prüffristen ab sieben, acht oder neun Jahren diskutieren." Apropos ältere Fahrzeuge: In den Untersuchungen von Fahrzeugen mit H-Kennzeichen stellen die KÜS-Prüfer vermehrt fest, dass sich die automobilen Schätzchen nicht immer in bestem Zustand präsentieren – vor allem wenn man genauer unters Blech schaut. Ebenfalls auffällig ist eine nicht unerhebliche Zahl von Fahrzeugen mit nachgerüsteter Gasanlage, bei denen überwiegend Undichtigkeiten der Gasanlage beanstandet werden müssen und wo teils abenteuerliche Konstruktionen mit Wasserschläuchen als Gasleitung oder selbst geschweißte Halterungen an Gastanks entdeckt werden. tsElektronikcheckJeder merkt es im Alltag: Kaum ein Aggregat im Fahrzeug ist noch rein mechanischer Natur. Stattdessen haben mechatronische Systeme das Zepter übernommen, deren Zahl künftig noch zunehmen wird. So war beim Dekra Pressegespräch zur Automechanika die Rede davon, dass in einem typischen Mittelklasseauto des Modelljahres 2009 bis zu 90 Steuergeräte, fünf verschiedene Bus-Systeme und bis zu 90 Megabyte Software integriert sind. Das erhöht sicher Komfort, Sicherheit und Entertainment, erschwert aber die Beurteilung der Systeme nach einem Unfall. Dekra und KTI führen deshalb aktuell einen Pilotversuch mit einer Diagnosesoftware durch, mit der Sachverständige schnell und markenübergreifend wichtige Hinweise erhalten, wenn elektronisch geregelte Komponenten nicht einwandfrei funktionieren. Von diesen Informationen profitieren alle am Unfallschaden oder Fahrzeugankauf Beteiligten. Nach aktuellem Stand des Pilotprojektes lässt sich damit die Elektronik an rund 80 Prozent des Fahrzeugbestandes analysieren. Und das sowohl bei Sicherheitssystemen (ESP, ABS) wie auch Komfortelektronik und Informationsmanagement. tsErschreckende Ergebnisse Autos werden immer länger gefahren. Klar, dass auch die Zahl derer steigt, die bei der HU mit Mängeln auffallen. Die Mängelquote der GTÜ aus dem ersten Halbjahr 2008 unterstreicht dies sehr deutlich: 17,2 Prozent der begutachteten Pkw wurden mit erheblichen Mängeln oder als verkehrsunsicher eingestuft. Das bedeutet zu 2007 einen Zuwachs von 0,4 Prozent. Gleichzeitig stieg die Zahl der Fahrzeuge mit geringen Mängeln um 1,3 Prozent auf 36,9 Prozent. In Summe sind also über die Hälfte der Fahrzeuge mit Sicherheitsmängeln unterwegs! Dieser Zustand ist umso bedenklicher, als ein Großteil der zur HU vorgestellten Fahrzeuge davor in einer Werkstatt überprüft wird, so Rainer de Biasi auf der Automechanika. "Der technische Zustand vieler älterer Fahrzeuge ist erschreckend. Während die GTÜ-Prüfer an 100 Pkw bis zu einem Alter von drei Jahren durchschnittlich 23 Mängel aufspürten, diagnostizierten sie an 100 Autos mit einem Fahrzeugalter von über 9 Jahren rund 231 Mängel, also das Zehnfache!", so de Biasi. Logische Folge für den GTÜ-Chef: die jährliche HU an Fahrzeugen ab 9 Jahren. Neben der Mängelstatistik thematisierte die GTÜ ihren neuen GW-Report, der auf gut fünf Mio. Hauptuntersuchungen basiert und die Stärken und Schwächen von 170 gängigen Fahrzeugmodellen auflistet. Mehr dazu in einer der nächsten Ausgaben von AUTOHAUS. tsSonax bringt WerkstattlinieNach großen Erfolgen in Skandinavien startet der Neuburger Pflegespezialist SONAX nun auch in Deutschland mit speziellen Produkten für den Einsatz in der Werkstatt. Innerhalb der Professional-Serie wird es drei verschiedene Produktlinien in den Bereichen Schmieren und Ölen, Entfetten sowie technische Produkte fürs Montieren geben. Darunter in der Produktrange Schmieren ein HaftSchmierSpray, TrockenSchmierSpray WartungsSpray, UniversalMultiÖl und SilikonSpray. Für gängige Montagearbeiten gibt es KupferPastenSpray, AluPastenSpray, KeramikPastenSpray und einen Aktiv-RostLöser. Eine Besonderheit sind praktische Wechsel-Applikatoren, die ein punktuelles oder flächiges Sprühen des aufzutragenden Mittels ermöglichen.Weltpremiere im klassischen Sonax Produktsortiment feierte auf der Automechanika die PremiumClass NanoLackVersiegelung. Das neue Produkt ist ab Januar 2009 für 49,99 Euro erhältlich und soll eine glasharte Schutzschicht auf dem Lack erzeugen. Damit lässt sich der Lack laut Sonax bis zu neun Monate lang vor aggressiven Umwelteinflüssen schützen. "Der Pflege-Effekt wird durch eine Hybrid-Formel, also das Zusammenwirken von zwei Hauptkomponenten erzeugt. Eine anorganische Silikat-Schicht verleiht der Schutzschicht Härte und Festigkeit. Die organische Fluor-Carbon-Schicht aus Nanopartikeln sorgt für einen optimalen Abperleffekt. Der gleichmäßige Abperleffekt zeugt auch nach vielen Wäschen von bester Pflege", so Dr. Manfred Pitsch, Leiter der Forschung- und Entwicklung bei Sonax. Das Produkt wirkt sehr gut bei neuem oder grundgereinigtem Lack und ist extrem ergiebig: 50 ml reichen aus, um einen Pkw komplett zu versiegeln. Für eine sorgfältige Vorbehandlung der Lackflächen enthält das Set einen Lack-Reiniger, einen Applikationsschwamm und zwei hochwertige Mikrofasertücher. Mit dem Applikator in Form eines Mini-Bügeleisens mit Baumwollsohle wird die Nano-Lackversiegelung abschnittsweise auf kleinen Teilflächen dünn aufgetragen und nach kurzer Antrocknungszeit mit dem enthaltenen Mikrofasertuch auspoliert. tsSparlampeBis dato galt in der Lampentechnologie für Fahrzeuge überwiegend die Devise: Mehr Leistung, mehr Licht, mehr Möglichkeiten der Individualisierung. Nun scheinen Ökologie und CO2-Ersparnis auch bei Fahrzeuglampen verstärkt in den Vordergrund zu rücken. So präsentierte Philips mit der "Eco Vision" in Frankfurt die weltweit erste umweltfreundliche 12-Volt-Halogenlampe für Pkw, mit der sich pro Satz 55-Watt-Lampen bis zu 20 Prozent Energie sparen lassen. "Autofahrer, die ihre gängigen Pkw-Lampen gegen Eco Vision Lampen austauschen, sparen über die Lebensdauer eines Lampensatzes bis zu 14 Liter Kraftstoff, auf den heutigen Spritpreis bezogen also rund 20 Euro. Die Lampen machen sich über die Nutzungszeit quasi selbst bezahlt. "Gleichzeitig wird bis zu 36 kg weniger CO2 emittiert", so Jürgen Melzer, Lichtexperte bei Philips. Philips kam auch am Thema Lichtoptimierung nicht ganz vorbei: So ist die neue Xenon Ultra Blue eine legale Möglichkeit, bei herkömmlichen Xenon-Scheinwerfern ein Lampen-Upgrade vorzunehmen. Mit einer Farbtemperatur von ca. 6.000 Kelvin kommt die Ultra Blue dem Sonnenlicht sehr nahe, beleuchtet Straßenschilder und andere Objekte besser als konventionelle Xenon-Brenner und sorgt durch das auffällig blaue Licht für ein besonderes Erscheinungsbild. Im Vergleich zu diversen über das Internet angebotenen Xenon-Nachrüstprodukten ist die Philips UltraBlue offiziell zugelassen, darf aber natürlich nur in Fahrzeugen verwendet werden, die bereits mit Xenon-Lampen ausgestattet sind. ts

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