Gegenüber neuen Mobilitätskonzepten ist der Handel in der Regel eher skeptisch. Das ist ein Standpunkt, den man sicher vertreten kann. Schließlich hat sich die Autonutzung in den vergangenen Jahren so gut wie nicht verändert. Diese Einschätzung gilt auch für das Auto-Abo. Auch hier hat sich die Zurückhaltung der Mehrheit der AUTOHAUS-Panelteilnehmer in den vergangenen Jahren nicht geändert.
In unserer aktuellen Befragung räumen nur fünf Prozent der Händler dem Abo aktuell eine Chance ein. Das soll sich aber – so die Einschätzung – in den nächsten fünf Jahren ändern: Dann sieht ein Viertel der Autohändler gute Chancen für diese Vermarktungsform.
AUTOHAUS pulsSchlag 3/2023: Videokommentar von Chefredakteur Ralph M. Meunzel
Unter Auto-Abo versteht man gemeinhin einen Pauschaltarif für Fahrzeuge, bei denen der Kunde sein Wunschmodell gegen eine monatliche Gebühr bekommt, inklusive der administrativ anfallenden Kosten. Wichtig dabei ist, dass die Laufzeit kurz und variabel sein oder auch vorher festgelegt werden kann. Das gibt dem Verleiher mehr Planungssicherheit. Trotz der Skepsis gegenüber dem Subskriptionsmodell bieten 26 Prozent der Händler die Kurzzeitmiete ihren Kunden an, und davon wollen 71 Prozent das auch weiterhin tun.
Am verbreitetsten ist die Kooperation mit dem Hersteller oder Importeur. Dieser Lösung werden auch die größten Chancen vom Handel eingeräumt. 37 Prozent verfügen über ein eigenes Auto-Abo-Angebot. 25 Prozent setzen auf ein White-Label-Konzept. Der Handel hat auch erkannt, dass das Auto-Abo vor allem ein Geschäft ist, das nahezu ausschließlich im Internet verkauft wird. Als beste Vermarktungsplattform für das eigene Angebot hat der Handel deshalb die eigene Website angegeben – und das ergibt Sinn.
Dominik Ludecke