Autokauf und Mobilität 2040: Aufbruch in eine neue Ära

Das Automobilgeschäft steckt in einem tiefgreifenden Wandel, der inzwischen für uns alle greifbar geworden ist. Der Übergang zur Elektromobilität ist erst der Anfang. Vieles von dem, was heute noch nach Science-Fiction klingt, wird 2040 Realität sein. Autohändler, Hersteller, Zulieferer, Werkstätten, Dienstleister - alle müssen sich jetzt schon damit auseinandersetzen, um die richtigen Weichen für das Geschäft der Zukunft zu stellen. Die gute Nachricht: Wir können in der Markt- und Trendforschung bereits jetzt verschiedene Entwicklungen mit hinreichender Sicherheit vorhersagen. Trend 1: Der digitale Showroom Heute bereits informieren sich sehr viele der bis 30-jährigen Autokäufer über ChatGPT und andere KI-Lösungen. In der Zukunft dürften virtuelle Showrooms dazukommen, über die sich Interessierte zuhause per VR-Brille direkt ins virtuelle Auto setzen. Konfiguratoren werden intuitiver und spielerischer als heute gestaltet sein. Ein persönlicher KI-Assistent "führt" Kunden zu dem für sie besten Modell. Händler und Hersteller werden ihre Online-Angebote auf dem Weg dorthin gemeinsam stärken und innovative Lösungen forcieren müssen. Trend 2: Das Auto-Erlebnishaus der Zukunft Der persönliche Handschlag, fachliche Beratung, eine reale Probefahrt werden auch 2040 in einigen Marktsegmenten bedeutsam sein. Allerdings werden sich die typischen Fragen der Kunden verändern: statt der Assistenzsysteme am Fahrzeug mag es um dessen Cyber-Sicherheit gehen, statt Beschleunigungsleistung um Konnektivität, und statt dem Rabatt um die zu erwartenden Gesamtkosten der Fahrzeugnutzung. Das klassische Autohaus dürfte sich dabei schrittweise transformieren: statische Showrooms weichen interaktiven Erlebnisräumen, in denen Testfahrten auch digital simuliert werden können. Händler fungieren als Mobilitätsberater und begleiten Premium-Kunden auf dem Weg zur optimalen Lösung. Software, Zubehör, Merchandising - der Verkaufsprozess wird begleitet von mehr Cross-Selling als heute. Außerdem treffen Kunden vor Ort auf vielfältigere Möglichkeiten: in einem Coworking-Bereich können sie remote arbeiten, während ihr Fahrzeug nebenan in der Werkstatt gewartet wird. Trend 3: Autonomes Fahren 2040 dürften autonom fahrende Autos den Markt stark verändert haben. Das tägliche Pendeln wird zur produktiven Zeit, wenn wir im Auto arbeiten, lesen oder entspannen. Komfort, digitale Integration und (IT-)Sicherheit werden zu Differenzierungsfaktoren. Wir befinden uns bereits mitten in einem Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den USA und China, was die Entwicklung der notwendigen Technologie angeht. Und es wird die bisher wohl größte Herausforderung für die europäische Automobilindustrie, in diesem Kontext über Partnerschaften und/ oder Eigenentwicklungen zu bestehen. Trend 4: Von der Besitz- zur Mobilitätsgesellschaft Der "Goldstandard" vom eigenen Auto dürfte sich zumindest im niedrigpreisigen Volumengeschäft wandeln. Flexible und bezahlbare Mobilität, Abo-Modelle und autonome, geteilte Fahrzeuge werden für nachrückende Generationen an Bedeutung gewinnen. 2040 werden deutlich mehr Menschen als heute ihre Mobilität nach Bedarf buchen - ein Elektroauto für den Wochenendtrip, ein SUV für den Urlaub, einen City-Flitzer für den Alltag - alles nur einen App-Klick entfernt. Hier sind die Hersteller gefordert, attraktive und einfach nutzbare Lizenzmodelle für entsprechende Kunden aufzusetzen. Trend 5: Der Weg der Verbrenner vom Marktstandard zu Exoten 2040 dürften Verbrennerzulassungen die Ausnahme sein. Der daraus entstehende Wertschöpfungsverlust wird an anderer Stelle kompensiert. Effiziente Batteriesysteme, eine flächendeckende Ladeinfrastruktur und innovative Mobilitätskonzepte machen Elektroautos 2040 nochmals deutlich attraktiver als heute. Daneben wird auch die Wasserstoff-Brennstoffzelle an Bedeutung gewinnen. Ein Autohaus, das sich in Zukunft glaubwürdig am PoS als Mobilitäts- und Energieberater positionieren kann, wird die Nase im Wettbewerb vorn behalten. Trend 6: Datenbasierte Effizienz und Personalisierung Schon heute ist nach unserer Forschung ein Großteil der Kunden bereit, ihre Daten mit dem Hersteller bzw. Händler zu teilen. Der Zugriff auf entsprechende Daten und darauf basierende, individuelle Empfehlungen und Einstellungen rund um das Automobil eröffnen neue Geschäftsmodelle. Händler erhalten beim Verkauf die Möglichkeit, noch individueller auf die Bedürfnisse ihrer Kunden einzugehen. Im Aftersales werden Fahrzeugnutzer, Flottenmanager und Werkstätten durch Statusdaten des Fahrzeugs bereits Wochen im Voraus wissen, welche Teile getauscht und Services erledigt werden müssen und welche Kosten zu erwarten sind. Trend 7: Modularer Fahrzeugbau und Kreislaufwirtschaft Der Automobil-Produktionsfokus liegt bereits seit Jahren auf Nachhaltigkeit, doch die Zukunft dürfte neue Möglichkeiten und Chancen bringen. So sollten modulare Fahrzeugarchitekturen es ermöglichen, Komponenten am Fahrzeug flexibel auszutauschen und das gesamte Auto damit neu zu gestalten. So mag ein Hatchback aufgrund von Familienzuwachs nachträglich zum Kombi umrüstbar sein. Dadurch verlängert sich die Lebensdauer von Fahrzeugen und Ressourcen würden geschont. Zudem wird die Kreislaufwirtschaft den Ton angeben: Altfahrzeuge werden recycelt und wertvolle Materialien wiederverwendet. Ausblick Die deutsche Automobilindustrie steht in diesem Kontext vor großen Herausforderungen, wenn sie diesen Wandel proaktiv mitgestalten will. Selbst wenn nur ein Teil der aufgezeigten Entwicklungen Realität wird, führt kein Weg an umfangreichen Investitionen in Forschung, Technologie, Infrastruktur, Produktionsstätten, Autohäuser und Werkstätten vorbei. Gleichzeitig bieten diese Entwicklungen enorme Chancen, etwa für neue Geschäftsmodelle, innovative Produkte und Zusatzgeschäft. Wir bereiten uns gemeinsam auf diese Zukunft vor: Unser 21. puls Automobilkongress am 18./19. März 2025 in Nürnberg hat die Zielsetzung, gemeinsam mit Branchenexperten über diese und weitere Entwicklungen zu sprechen. Wir wollen einen Blick in die Zukunft wagen und dabei klären, welche Hebel Autohändler, Dienstleister, Werkstätten etc. heute bereits umlegen sollten, um auch mittel- bis langfristig erfolgreich am Markt zu bleiben. DREI TIPPS FÜR HÄNDLER Machen Sie einen internen Workshop und diskutieren Sie die zukünftigen Entwicklungen gemeinsam mit den Mitarbeitenden, v. a. den jüngeren - erarbeiten Sie konkrete Maßnahmen, um sich heute bereits schrittweise auf die Zukunft vorzubereiten. Wiederholen Sie dies regelmäßig, z. B. im Jahresturnus, und kontrollieren Sie den Fortschritt. Überprüfen Sie selbstkritisch Ihren betriebsinternen Wissensstand in Verkauf und Service zu Elektrofahrzeugen, Konnektivität und Mobilitätslösungen. Messen und tracken Sie die Zufriedenheit Ihrer Kunden und Mitarbeiter, v. a. im Werkstattbereich - denn diese sind erfolgstreibend für das Geschäft von morgen. 21. PULS AUTOMOBILKONGRESS Gemeinsam auf die Zukunft vorbereiten: Beim 21. puls Automobilkongress am 18./19. März 2025 in Nürnberg wagen Branchenexperten einen Blick in die Zukunft und klären, welche Hebel Autohändler, Dienstleister und Werkstätten heute bereits umlegen sollten, um auch mittel- bis langfristig erfolgreich am Markt zu bleiben. Zu den Referenten zählen: Imelda Labbé (VDIK), Hans-Jürgen Persy (Löhr & Becker), Jörg Senger (Senger Gruppe), Nicole & Dilara Sengül (Autohaus DIL), Anja & Michael Bauer (Bauergruppe), Maria Grazia Davino (BYD) und Prof. Hannes Brachat. Termin: Vorabend-Get-together am 18. März 2025 ab 18:00 Uhr Ganztageskongress am 19. März 2025 Ort: KORN'S, Kornmarkt 5-7, 90402 Nürnberg Weitere Infos und Anmeldung: www.puls-marktforschung.de +49 (0) 911 9535-400

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