Ausgabe 22/2012: Angriffslustig

AngriffslustigJahresversammlung – Der Skoda-Händlerverband hat weitere Verbesserungen im Tagesgeschäft angemahnt. Beim Blick auf das Jahr 2013 herrscht Zuversicht. Von Ralf PadrtkaDer Ausblick macht Freude, das Tagesgeschäft nicht immer: Der Verband Deutscher Skoda-Vertragspartner (VDS) hat Mitte November bei seiner Mitgliederversammlung in Fulda weitere Verbesserungen für die Markenbetriebe angemahnt. Kritik anhören mussten sich die Vertreter von Skoda Auto Deutschland (SAD) und der Skoda Bank vor allem bei den „unzähligen“ Eigenzulassungen und dem störanfälligen Verkäuferarbeitsplatz SARAH. Auch das vom Volkswagen Versicherungsdienst (VVD) geplante Basisversicherungsprodukt kam nicht gut weg.„Wir entwickeln uns langsam vom Nachfrage- zum Angebotsmarkt“, sagte VDS-Vorstand Andreas Müller bei der Vorlage des Berichts des Arbeitskreises Vertrieb und Marketing. Der Preisverfall treffe mittlerweile auch die Skoda-Organisation. Zwar seien im Vergleich zum Vorjahr rund 1.000 Fahrzeuge oder ein Prozent mehr verkauft worden. Im Gegenzug hätten aber die Händler rund 3.000 Einheiten mehr zugelassen. Dies sei ein Zeichen für deutlich weniger Auftragseingänge. Als Treiber der Entwicklung sieht Müller die Fülle an Prämienmaßnahmen in diesem Jahr.Störrische SARAHZu schaffen macht den Skoda-Partnern nach wie vor das SARAH-Programm. Laut VDS-Sprecher Thomas Peckruhn fällt der Verkäuferarbeitsplatz regelmäßig aus und erschwert dadurch den Neuwagenverkauf. Pikant: Selbst am Tag der Jahresversammlung war das System vorübergehend nicht erreichbar. Bernhard Dyckhoff, Leiter Vertriebsstrategie und Steuerung der Skoda Bank, versprach rasche Abhilfe: „Das Thema hat bei uns oberste Priorität.“ So sollen unter anderem ein umfassenderer Support und bessere Systemvoraussetzungen in den Betrieben spürbare Fortschritte bringen. Zudem kündigte Anthony Bandmann, Sprecher der Geschäftsführung der VW Bank, den Aufbau einer Notfallumgebung an.Brisanz verspricht das neue Basisversicherungsprodukt, mit dem der VVD am 1. April 2013 wieder zu alter Stärke zurückfinden und die Auslastungsquote der Werkstätten erhöhen will. Für VDS-Vorstand Günther Rube ist das Produkt in der aktuellen Ausgestaltung aber zum Scheitern verurteilt. Exemplarisch rechnete er vor, wie negativ sich die Konditionen auf die Ertragslage der Händler auswirken werden. Das jetzige Konzept könne nicht akzeptiert werden.Eine weitere Schlechterstellung der Skoda-Partner besteht beim Kauf von Ersatzteilen. Hier werden den VW-Partnern deutlich höhere Rabatte auf identische Teile eingeräumt als den Skoda-Partnern. Rube: „Diese Ungleichbehandlung ist nicht tolerierbar.“ Markus Schmitt, Leiter Service bei SAD, führte die unterschiedlichen Handelsspannen auf Investitionen in die Marktbearbeitung zurück. Intensiv diskutierten die 250 Händler auch die Themen Prämienauszahlung, Fabia und technische Schulungen.„Buckel 2013“Ungeachtet der Kritikpunkte blicken die Partner mit Zuversicht auf das kommende Jahr. „Ich glaube nicht, dass 2013 schlecht für uns wird“, betonte Peckruhn. Mut machen der Organisation vor allem die größte Modelloffensive in der Skoda-Geschichte sowie die zahlreichen Finanzierungs- und Leasingrückläufer aus dem Jahr der Abwrackprämie. Mit Blick auf den „Buckel 2013“ forderte Peckruhn die Verbandsmitglieder auf, frühzeitig attraktive Kundenangebote zu schnüren.Bei den neuen Modellen ruhen die Hoffnungen vor allem auf der dritten Octavia-Generation. Peckruhn: „Wir wollen bei unserem Brot-und-Butter-Auto angreifen.“ Vom Hersteller forderte er zielgruppengerechte Marketingmaßnahmen. „Deshalb ist es wichtig, dass wir in die Entwicklung der Strategie eingebunden werden.“SAD-Geschäftsführer Hermann Schmitt schwor die Händlerschaft auf weiteres Wachstum ein: „Sie können sich auf 2013 freuen. Wir haben viele neue Produkte, mit denen wir den Erfolg der vergangenen Jahre fortsetzen können.“ Zur Absatzplanung wollte sich Schmitt noch nicht konkret äußern. Befürchtungen der Händler, dass Volkswagen die aufstrebende Marke bei der Fahrzeugqualität „herunterregeln“ wolle, erteilte der Manager ebenso eine Absage wie Spekulationen über neue Händlerverträge. Bei der Umsetzung der neuen Corporate Identity in den Autohäusern kündigte Schmitt individuelle Lösungen mit Augenmaß an. Laut Peckruhn stehen die Termine zur Einführung noch nicht fest. ■Hier brennt‘s

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