Trotz der spürbaren Abkühlung auf dem chinesischen Automarkt blickt Volskwagen optimistisch in die Zukunft. China-Chef Karl-Thomas Neumann geht in den nächsten Jahren von einem Wachstum der Pkw-Zulassungen von jährlich acht bis zehn Prozent aus. Volkswagen wolle dabei weiter schneller als der Markt wachsen, sagte Neumann zum Auftakt der Internationalen Automesse am Montag im südchinesischen Kanton (Guangzhou).
Nach dem rasanten Wachstum von mehr als 30 und 40 Prozent seit 2009 begrüßte Neumann, dass sich der chinesische Markt in diesem Jahr "etwas normalisiert". Volkswagen stoße längst an die Grenzen der Kapazität seiner Fabriken. "Für uns ist es viel besser, wenn es nicht 30 Prozent Wachstum sind", sagte er.
Europas größter Autobauer steigerte in den ersten zehn Monaten des Jahres den Absatz auf seinem wichtigsten Markt um 14,8 Prozent auf 1,9 Millionen Autos. Der Marktanteil stieg auf knapp 19 Prozent. In diesem Jahr werde die "historische Marke" von zwei Millionen Autos überschritten, so Neumann.
Trotz des zunehmenden Wettbewerbs und drohender Überkapazitäten zeigte sich Neumann auch zuversichtlich, die Profitabilität halten zu können. Volkswagen wird seine Kapazitäten in China auf drei bis vier Millionen Autos verdoppeln. Bis 2016 werden 14 Milliarden Euro investiert. "Wenn sich die Dinge anders entwickeln, können wir die Investitionen auch stoppen."
Angriff im Süden
Erstmals stellte der Konzern in Kanton mit dem "Leon Cupra" und dem "Ibiza Cupra" seine Marke Seat in China vor, die nächstes Jahr zunächst als Import auf dem größten Automarkt verkauft werden soll. Zwei Jahre nachdem Volkswagen begonnen hatte, im wohlhabenden Süden Chinas seinen Rückstand gegenüber der japanischen Konkurrenz aufzuholen, verkündete Neumann, dass der Konzern noch in diesem Jahr in der Boomregion zum Marktführer aufsteigen wolle. In Hongkong ist Volkswagen jetzt erstmals die Nummer eins geworden. (dpa)