Wissen aus der Mitte der Branche, von Autohändlern für Autohändler – das hat sich traditionell der AUTOHAUS Praxistag auf die Fahnen geschrieben. Bei der mittlerweile achten Ausgabe am 15. Mai 2024 im Dorint Kongresshotel Mannheim diskutiert Branchenexperte Dr. Jörg von Steinaecker mit Autohändlern über das wichtige Thema "Neue Geschäftsmodelle für Autohäuser". Dabei geht es auch darum, herauszufinden, was alles ein zusätzliches Geschäftsmodell für den Autohandel sein kann, und signifikante Best-Practice-Beispiele aus dem Autohandel vorzustellen.
"Kern der Veranstaltung ist es zu zeigen, was es alles für Möglichkeiten gibt – und nicht zu sagen: Du musst das alles machen", betont von Steinaecker. "Wir wollen uns anschauen, was funktioniert, aber auch, was funktioniert nicht so gut. Die Referenten aus dem Autohandel stellen konkret vor, was sie umgesetzt haben und wie sie dies getan haben, sodass die Teilnehmer viele Information mitnehmen, um zu entscheiden, ob das etwas für sie sein könnte."
Die Palette der neuen Geschäftsmodelle reicht dabei von "Altbekannt, aber immer noch hochinteressant" bis hin zu "Klingt komisch, funktioniert aber". Robert von Keudell von Kubota etwa zeigt, wie Autohäuser mit Landmaschinen und Kommunaltechnikhandel ein profitables Zusatzgeschäft aufbauen können. Der Landmaschinenvertrieb und -service punktet nicht nur mit schönen Margen und Händlerrenditen, sondern ist auch angenehm nahe am Autohaus-Kerngeschäft – aber in wichtigen Punkten auch anders.
Kreativität ist "King"
Auch der Bereich Software liegt nicht unbedingt auf der Hand, zeigt aber, dass Kreativität "King" ist. Das Autohaus Trompeter hat aus einem Mitarbeiterprojekt ein Produkt gemacht und eine Firma dafür ausgegründet. Bjoern Hering, Penetration Tester & Security Researcher bei der Netzsicher GmbH, erklärt, wie es dazu kam und welchen Weg man gegangen ist. Etwas naheliegender ist das Thema E-Shop. Johannes Timmer, Geschäftsführer im Autohaus Timmer, erläutert, wie man einen E-Shop aufbaut, welche Mitarbeiter und Prozesse man braucht. Zudem hat das Autohaus viel Erfolg mit dem Fahrradverkauf – auch das ein spannendes neues Geschäftsfeld, auf das Johannes Timmer eingehen wird.
Potenzial bietet auch das Oldtimer-Geschäft. Klaus Hagenlocher hat seinen ehemaligen Markenbetrieb ganz auf den Verkauf und Service von Classic Cars ausgerichtet und unterhält nicht nur eine Oldtimer Garage für seine Kunden, sondern auch eine Eventlocation, die etwa für Unternehmenstagungen, aber auch Hochzeiten gebucht werden kann. "Das Autohaus Hagenlocher ist ein gutes Beispiel dafür, dass es entscheidend ist, ein neues Geschäftsfeld zu finden, das einem liegt, und es dann professionell und nachhaltig durchzuziehen", sagt von Steinaecker. Das gelte auch für die Themen Vermietung, Carsharing und Auto-Abo. "Gerade kleinere Händler auch auf dem Land, die das mit vollem Herzen angehen, sind oft erfolgreich."
Eine Podiumsdiskussion mit Albert Pescheck, CEO des Systemdienstleisters AZOWO, Frank Motejat, Geschäftsführer im Autohaus Mothor, und Raphael Kamender, Leiter Mobilität bei Sternautogruppe, erörtert die Chancen der verschiedenen Vermiet-Angebote. "Bei den Themen, die wir vorstellen, geht es aber nicht nur um neue Produkte, sondern auch um die Frage: Wie verkaufe ich in Zukunft", so von Steinaecker.
Vom Smartphone in den Showroom
Wie man sich zukunftsorientiert digital aufstellt, erklärt Dennis Ostner, Leitung E-Commerce & Website Technologie bei Robert Kunzmann. Die Handelsgruppe hat ihren umfangreichen Datenschatz fest im Griff und ist bei der Automatisierung von Prozessen und Kundenkommunikation bereits sehr weit. Stephan Jackowski, Spezialist Digitalisierung Handelspartner bei der BDK, spricht zudem darüber, wie man im Omni-Channel-Vertrieb die Brücke zwischen Smartphone und Showroom schlägt.
"Wir wollen den Teilnehmern mit der Veranstaltung ein Gefühl vermitteln, was alles möglich ist – und was an einem konkreten Projekt alles hinten dranhängt", sagt von Steinaecker, der als Moderator die vorgestellten Geschäftsmodelle einordnet und miteinander vergleicht. "Zu jedem Fallbeispiel gibt es eine Fragerunde, bei der sich auch die Teilnehmer einbringen können." So werden nicht nur Impulse gegeben, sondern viele konkrete Information – von Händlern für Händler.