-- Anzeige --

Ältere Diesel: Kfz-Gewerbe fordert Hardware-Nachrüstung

17.08.2017 16:16 Uhr
Jürgen Karpinski
ZDK-Präsident Jürgen Karpinski: "Vertragshandel und Vertragswerkstätten sind seit zwei Jahren der Punching-Ball zwischen Kunde und Hersteller."
© Foto: ZDK / LV Hessen

Nach Einschätzung des Kfz-Gewerbes sind funktionsfähige Hardware-Lösungen zwar aufwändiger als Software-Updates, aber viel wirksamer und durchaus machbar. Die Kosten dürfen aber auf keinen Fall die Händler treffen.

-- Anzeige --

Experten sind uneins darüber, ob die geplanten Software-Updatens für Dieselfahrzeuge die erhoffte Wirkung zeigen. Auch nach dem Diesel-Gipfel steht die Forderung nach weiteren Maßnahmen im Raum. Jetzt hat auch das Deutsche Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) mehr Engagement von den Herstellern angemahnt. Ergänzend zu der Software-Nachrüstung sei die Entwicklung schadstoffreduzierender Hardware-Lösungen insbesondere für Euro-5-Diesel notwendig, hieß es am Donnerstag aus Bonn.

"Wenn die Hersteller ihrer Verantwortung als Verursacher der Diesel-Krise gerecht werden wollen, sollten sie sich schleunigst um die Entwicklung wirksamer Nachrüstlösungen kümmern", sagte ZDK-Präsident Jürgen Karpinski. Wer sich trotz Krise im Glanz hoher Quartalsgewinne präsentiere, müsse von sich aus alles tun, um das Vertrauen der verunsicherten Kunden zurückzugewinnen und Fahrverbote zu vermeiden. Außerdem trage die Hardware-Nachrüstung dazu bei, die Restwerte der betroffenen Fahrzeuge zu stabilisieren.

Nach Einschätzung des Kfz-Gewerbes sind funktionsfähige Hardware-Lösungen zwar aufwändiger als Software-Updates, aber viel wirksamer und durchaus machbar. So hätten Tests mit nachgerüsteter "AdBlue"-Harnstoffeinspritzung und SCR-Katalysator gezeigt, dass ein Euro-5-Diesel beim Stickoxid-Ausstoß auf Euro-6c-Niveau verbessert werden könne – bei Reduzierung des NOx-Ausstoßes um rund 90 Prozent.

Keine Kosten für den Handel

Geht es nach dem ZDK, dürften die Kosten für Entwicklung und Umrüstung auf keinen Fall die Händler oder Autofahrer treffen. Sinnvoll könne hingegen laut Karpinski eine staatliche Umrüstprämie sein. Denn zum Zeitpunkt des Verkaufs und der Zulassung hätten die allermeisten Euro 5-Diesel die gesetzlichen Anforderungen erfüllt.

"Insbesondere der Vertragshandel und die Vertragswerkstätten sind seit zwei Jahren der Punching-Ball zwischen Kunde und Hersteller und haben einen immens gesteigerten Beratungsbedarf abzudecken", so der Händlersprecher. Daher müsse es nicht nur für die technischen Updates in der Werkstatt, sondern auch für den Zeitbedarf der Vor- und Nachbereitung sowie für die ungezählten Kundengespräche eine ausreichende Vergütung von den Herstellern geben. "Denn wir sind nicht diejenigen, die das Problem verursacht haben." (se)

-- Anzeige --
-- Anzeige --

HASHTAG


#Diesel

-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

STELLENANGEBOTE


Servicetechniker (m/w/d)

Lehrte;Langenhagen

-- Anzeige --

KOMMENTARE


Neumann Erich

18.08.2017 - 01:34 Uhr

(...) Diplom Ingenieur (FH) für Maschinenbau, Otto Masszi, legt mit überaus interessanten Fakten, die Finger in die Wunden der gesamten gegenwärtigen untauglichen Planspiele zum Diesel-Abgasskandal, stellt diese unpopulär absolut in Frage!


Dieter Buschhorn

18.08.2017 - 10:09 Uhr

Nachrüstung aller Euro 5 und 6 " Schummeldiesel " mit einem SCR Kat natürlich auf Kosten der Auto Industrie ist der einzig richtige Weg. Bei einem Netto Gewinn in 2016 von rund 36 Milliarden Euro der Deutschen Auto Industrie sind die zu erwarteten 8 Milliarden Euro für eine Hardware Umrüstung ein Klacks. Wer gute Geld kassiert und seine Kunden betrogen hat soll auch zahlen.


KW 1904

18.08.2017 - 11:11 Uhr

Herr Karpinsky, darauf warte ich schon seit Wochen. Es wird endlich Zeit das sie den Druck erhöhen und das erwartet auch das Handwerk von Ihnen. Punching Ball ist vielfach noch zu Milde ausgedrückt mit dem was wir täglich erleben. Auch die Lobby des Handwerks und des Kfz-Mittelstands darf durchaus mal bei Frau Merkel anklopfen und intervenieren, nicht nur immer die Großkopferten.


Skoda

18.08.2017 - 14:55 Uhr

Das ganze ist unerträglich.Die Lobby der Hersteller steht über der Macht der Bundesregierung. Das muß man sich mal vorstellen.In Absprache wird die deutsche Bundesregierung nach Strich und Faden ausgetrixt oder besser gesagt betrogen und nun bestimmen abermals die Hersteller, wie dieser Betrug aus der Welt geschaft werden soll. Von den Dächern pfeifen die Spatzen, dass das Software-Update so gut wie nichts bringt, bzw. schon tausende Anwaltsklagen gegen die Hersteller vorliegen wegen Motorschäden,Leistungsabfall, Mehrverbräuche, defekte AGR-Ventile usw..Wenn nicht bald die Bundesregierung ein Machtwort spricht, dass die Hersteller gezwungen werden, eine Hardwäre-Lösung anzubieten, die mittlerweile nachweislich den einzig machbaren Erfolg herbeiführt, weiß ich, was ich in 5 Wochen zu wählen habe.MFG HS


Juergen K

21.08.2017 - 06:46 Uhr

ich sage es mal so. Bisher kamen die etablierten Parteien, oder besser Machtinhaber, gut damit weg, alles was kritisch ist, in die rechte Ecke zu stellen. Ich finde, es wird Zeit für einen Wechsel, oder zumindest für mehr Opposition. Die den Namen auch verdient. Wie damals die Grünen, die man nie wählen wollte, weil zu redikal. Aber, sie haben Bewegung in das System gebracht und das ist heute auch wieder notwendig. Asylproblematik, Bildungsdefizite und nun noch der Kniefall vor der Autolobby. ich finde es zwar mehr als ärgerlich, aber vielleicht bringt das ja etwas Dynamik in die Wahlen.Ich würde es mir wünschen, dass endlich auf die Bürger gehört wird und die Marionetten in die Schranken gewiesen werden.


Dietmar Seyerle

23.08.2017 - 00:10 Uhr

Feinstaub und Ruß...Ich besitze und fahre häufig und mit grosser Freude einen CLK 320CDI das Fahrzeug hat jetzt fast 100000 KM gelaufen und davon die letzten 50tsd bei mir und innerhalb von 12 Monaten. Das Fahrzeug hat einen HJS Dieselkat. Bei fast jedem Diesel ist das Auspuffendrohr nach dieser Fahrleistung mit einer mattschwarzen Staubschicht belegt. Mit Erstaunen haben mein KFZ Meister und ich in und auf das völlig saubere Auspuffdoppelendrohr geblickt. Selbst mit dem Finger ins Auspuffendrohr gefasst war keinerlei Mikrostaub oder sichtbarer Schmutz am Finger. Bei einem Durchschn.- Verbrauch von unter 8 Liter bei forcierter Fahrweise frage ich mich wo der ganze angebliche Dreck entsteht und wie der spurlos meinen Auspuff verlässt - oder steckt da vielleicht eine ganz andere böse Macht hinter der ganzen Diskussion??? - Armes Deutschland - der Rest der Welt lacht mal wieder über unsere hysterische Politik und die lustigen Reaktionen darauf. - Übrigens meine Heimatstadt Stuttgart werde ich so schnell u. freiwillig nicht mehr aufsuchen - warum auch? - sicher nicht um völlig überflüssige BHF Neubauten zu besichtigen.


Skoda

23.08.2017 - 11:06 Uhr

hallo Herr Dietmar Seyerle,nur um klarzustellen... ich fahre immer noch mit Begeisterung einen VW CC von 2010.2.0 Tdi mit Partikelfilter. Auch bei diesem kann ich mit einem weißen Handschuh in die 2 Rohre hinten links und rechts fassen ... Ergebnis ?Blitzeblank !Das verwunderte mich schon vom ersten Tag an, die Auspuffrohre sehen innen immer wie neu aus.Aber nun gibt es ja eine neue Diskussion seit der Anne Will Sendung mit der Dame von der AFD Alice Weidel.Mit einer Frage machte Sie den Herr Kauder CSU sowie Herr Oppermann SPD im wartsten Sinne sprachlos, weil keiner eine Antwort hatte !!!Die Frage war :Warum sind die Stickoxid-Grenzwerte am Arbeitsplatz viel höher als auf der Straße?Habe mal recherchiert :An Arbeitsplätzen in Industrie und Handwerk sind 950 Mikrogramm/m³ Stickoxide (NOx) acht Stunden täglich erlaubt, 23-mal mehr als auf der Straße (40 Mikrogramm/m³). In Büros liegt der Grenzwert bei 60 Mikrogramm/m³.In diesem Sinne


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Auto News für die Automobilbranche: AUTOHAUS ist eine unabhängige Abo-Fachzeitschrift für die Automobilbranche und ein tagesaktuelles B2B-Online-Portal. AUTOHAUS bietet Auto News, Wirtschaftsnachrichten, Kommentare, Bilder und Videos zu Automodellen, Automarken und Autoherstellern, Automobilhandel und Werkstätten sowie Branchendienstleistern für die gesamte Automobilbranche. Neben den Auto News gibt es auch Interviews, Hintergrundberichte, Marktdaten und Zulassungszahlen, Analysen, Management-Informationen sowie Beiträge aus den Themenbereichen Steuern, Finanzen und Recht. AUTOHAUS bietet Auto News für die Automobilbranche.