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HB ohne Filter: VW-Direktvertrieb +++ 1. ZDK-Demonstration +++ Förderung für gebrauchte E-Autos +++ Quarantäne-Bürokratie

HB ohne Filter: VW-Direktvertrieb +++ 1. ZDK-Demonstration +++ Förderung für gebrauchte E-Autos +++ Quarantäne-Bürokratie
© Foto: Ralph M. Meunzel/AUTOHAUS

Unabhängig, scharfsinnig, auf den Punkt: der aktuelle Wochenkommentar von AUTOHAUS-Herausgeber Prof. Hannes Brachat!

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Datum:
19.03.2021
Lesezeit:
6 min

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Die Headlines der Woche u.a. VW-Direktvertrieb +++ 1. ZDK-Demonstration in der Verbandsgeschichte +++ DAT – Förderung für gebrauchte Elektroautos +++ "Schwäbische" Monatsrente von 62.000 Euro - Andreas Renschler +++ Quarantäne-Bürokratie

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Montag, 15. März 2021

Die Headlines der Woche, u.a. VW-Direktvertrieb

Lassen wir mal die großen Branchenlinien innerhalb der vergangenen Woche auf uns wirken:

  • Audi: Wir entwickeln keine Verbrenner mehr.
  • Mehrheit will kein Elektroauto kaufen und zweifelt stark am ökologischen Nutzen
  • 90 Prozent der Händler kämpfen mit Umsatzverlusten
  • Deutschland erlebt einen historischen Konsumschock
  • VW will weitere Stellen streichen
  • BMW schaltet auf Strom um
  • Volvo baut ab 2030 nur noch reine E-Autos
  • Die Lidl-Auto-Aktion is over!
  • Die Zentralisten in den Herstellerwerken feiern 1-jähriges Jubiläum im Homeoffice
  • Volkswagen streicht Tausende Stellen
  • VW soll Software-Unternehmen mit Weltbedeutung werden
  • VW baut sechs eigene Baterriezellwerke in Europa auf
  • Volvo Cars wird zur reinen E-Marke - 2030
  • VW kündigt Online-Vertrieb an
  • Der ADAC plant Direktvertrieb mit den Opel-Händlern

Welche Wandlungen, welche Veränderungen! Ich möchte mich auf den Direktvertrieb konzentrieren. BMW hat angekündigt, bis 2025 25 Prozent der Neuwagenverkäufe per Online abzuwickeln. Mercedes-Benz wird das "Schweden-Modell" umsetzen. Volvo hat aktuell seinen Online-Direktvertrieb angekündigt. Volvo wird der künftige Vertragspartner des Käufers sein und zu festen Preisen verkaufen. Man will das wachsende Direktgeschäft nicht an Trittbrettfahrer (Vermittler) verlieren. Und man wird über den Onlinevertrieb sicher bis zu 15 Prozent Vertriebskosten senken können. Ferner soll die völlig überzogene Preisschleuderei eingedämmt werden.

Die Grundmalaise in der Preisschleuderei ist das Einheitengetriebensein. Echte preisreinigende Marktwirkung hat das Ganze erst dann, wenn es EU-einheitlich durchgezogen würde. Erstaunlich, wie oft seitens der Hersteller und Importeure betont wird, dass der Handel weiterhin über den Service, Probefahrten, Beratung, Auslieferung sowie das GW-Geschäft eingebunden bleibe. Und über "Care by Volvo", einem "Full-Service-Abo-Angebot", entstehe zusätzliche Kundenbindung. Erst recht über Omnichanel, der über die direkte Onlineverbindung und detaillierte Kundendaten neue Formate "On Demand" ermöglicht. Digitale Upgrades. Volvo ist das acht Prozent Händlermarge wert. Die Frage ist, wie lange?

VW-Direktvertrieb

Volkswagen wird ab Sommer den kompletten Kaufprozess der ID-Familie von der Konfiguration bis zum Abschluss eines Leasingvertrags online anbieten. Händlermarge sechs Prozent. Dazu meinte VW-Vertriebsvorstand Klaus Zellmer: "Wenn einer jetzt seinen achten Golf bestellt, dann werden viele sagen: Ich brauche nicht mehr zum Händler." Da steckt bei Zellmer doch noch verdammt viel Porsche-Denke drin. Besagter Golf-8-Fahrer hat also 1974 seinen ersten Golf erworben. Er sei damals gut bei Kasse gewesen und konnte sich mit 30 Jahren diesen Golf der ersten Generation leisten, der unter Führung von VW-Chef Rudolf Leiding damals Volkswagen vor dem Untergang gerettet hat. Selbiger Golf-Fahrer wäre heute beim 8. Golf 77 Jahre alt. Jede Wette Klaus Zellmer, der kauft erst recht als "digitalisierter Rentner" bei seinem Händler. Ob eigentlich den Verantwortlichen bei ihrem Tun grundsätzlich klar ist: Wer in gewachsene Strukturen und Systeme eingreift, muss sich klarmachen, was zerstört wird. Und die acht (Volvo) oder sechs Prozent Marge (VW) führen bei gegebener Kostenstruktur im Autohaus keineswegs zu besseren Renditen im Neuwagenverkauf. Warum wird nicht eine Musterkostenrechnung aufgelegt, die die einzelnen Leistungen aufzeigt. Die Hersteller/Importeure gehen kleinlaut von der Spekulation aus, dass mit zunehmendem Onlinevertrieb die Autohändler die Zahl ihrer Verkäufer reduzieren können. Daimler wird für "MAR2020" ohnehin kleinere Dimensionen auflegen müssen u.a.

Der Handel sollte bei der Wandlung zum Direktvertrieb über die Hersteller aber nicht einfach zuschauen und ewig warten, sondern selber den Fahrzeugverkauf online auflegen. Klartext: Der Markenhandel sollte Fahrzeuge ohne Vermittler vertreiben! Verweisen sie weitere Seiteneinsteiger auf die Plätze. Machen sie einen eigenen Online-Fahrzeugshop und integrieren sie diesen auf ihrer Händlerwebsite. Carbando.de macht das möglich! Ran! Siehe Abbildung.

Carbando.de
Carbando.de
© Foto: Prof. Hannes Brachat

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Dienstag, 16. März 2021

    1. ZDK-Demonstration in der Verbandsgeschichte

    ZDK-Präsident Jürgen Karpinski und Arne Joswig -  siehe Abbildung 1 -, namhafter Opel-Händler in Neumünster und im ZDK-Vorstand verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit gelten ja mental als "geduldige Gesellen". Ihr Mutausbruch artikulierte sich am 18. März in ihrem Meisterstück, der 1. Auto-Demo in der 112-jährigen ZDK-Geschichte, und zwar mit wuchtigen Lkw-Autotransportern im Regierungsviertel zu Berlin. Also direkter Blickverbindung zum Kanzleramt. Nachdem ich zum 75-jährigen ZDK-Jubiläum 1984 die erste ZDK-Chronik schrieb, kann ich behaupten: Das Auto-Gewerbe geht zum ersten Mal in Berlin auf die Straße (siehe Abbildung 2). Obwohl beide Herren, Karpinski und Joswig, der "68er-Generation" angehören, müssen sie das Demonstrieren noch "lernen". Der Präsident kassierte eine Anzeige wegen des Verstoßes gegen das Versammlungsverbot. Demos müssen angemeldet werden. Das befreiende ZDK-Motto zur ersten Tat: Nicht fragen, machen!

    Arne Joswig
    Abbildung 1: Arne Joswig, ZDK-Vorstand für Öffentlichkeitsarbeit
    © Foto: ZDK
    ZDK-Demonstrations-Lkw
    Abbildung 2: Die ZDK-Demonstrations-Lkw – im Hintergrund das Kanzleramt in Berlin
    © Foto: ZDK

    Das ZDK-Anliegen: Bundesweite Öffnung der Autohäuser. Obwohl man sich politisch seit Januar 2021 an wichtige Schaltstellen wandte, Friseure erhielten bevorzugte Behandlung - siehe Abbildung. Arne Joswig: "Wir können feststellen das Terminshopping zeitigt nicht den gewünschten Effekt. Unsere Kunden empfinden das als Kaufdruck. Wir brauchen dringend die starken Verkaufsmonate März, April und Mai." Nicht genug des Mutausbruchs. Der ZDK stattete zusätzlich die Landesverbände mit vollen Paketen inklusive Taschenrechner aus, um die Tore der jeweiligen Staatskanzleien für das zentrale Branchenanliegen zu öffnen. Mal sehen, welche Bilder dazu der Kfz-Landesverband Bayern über seine Vorortpräsenz in München öffentlich machen wird. Am 22. März 2021 werden in Berlin die weiteren Würfel fallen, für oder gegen Öffnungen. Thüringen hat seit 16. Dezember 2020 die Verkaufsräume geöffnet und kann nachweisen, dass von den Autohäusern keine negativen Inzidenzwerte (Hotspots) ausgehen.

    Luca-App für das Kfz-Gewerbe

    Ohne Frage, die Corona-Politik hat inzwischen Abenteuercharakter. All die politischen Anstrengungen seien in Ehren gehalten, doch es zeigt sich abermals, dass die freien Marktkräfte die Herkules-Coronaufgaben besser als der Staat bewältigen können. 70.000 Hausärzte beherrschen den Impfmechanismus eben besser, als neu einzurichtende Impfzentren. Die Ärzte kennen ihre Patienten, greifen auf logistisch eingespielte Verbünde zurück, die funktionieren. Selbiges gilt für die Testmodalitäten.

    Das Auto-Gewerbe will nun in Corona-Zeiten einen Beitrag dazu leisten, den Autokauf noch sicherer zu machen. ZDK-Präsident Jürgen Karpinski: "Wir wollen zum möglichst flächendeckenden Einsatz von Luca beitragen." Die Corona-Tracing-App Luca kann das Suchen und Finden von Corona-Infizierten und Hotspots beschleunigen. Luca wäre neben der Corona-Warn-App die zweite flächendeckend eingesetzte App für diesen Zweck. Und der Impuls für die Apps ging nicht von der Bundesregierung aus. Die Luca-App kann an die Gesundheitsämter angeschlossen werden, ebenso an die Bundes-App. Erste Bestätigungen einiger Innungen für die Luca-App liegen uns aus Baden-Württemberg vor. Über den praktischen Einsatz der App und die Umsetzungspraxis werden wir separat berichten. Tübingen hat aktuell einen dreiwöchigen Test laufen. Wer bei einer der von der Stadtverwaltung aufgebauten Stationen in der Innenstadt einen Test gemacht hat, kann einkaufen gehen. Für die Restaurants und Kultureinrichtungen gilt ein negatives Testergebnis auf dem Handy als freier Zugang.

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    Mittwoch, 17. März 2021

      DAT – Förderung für gebrauchte Elektroautos

      Die Unternehmenskommunikation der DAT sorgte diese Woche für Schlagzeilen. Wie, Förderung für gebrauchte E-Autos? Die euphorische Neugier reduziert sich dann bei der zentralen Aussage: Der Gebrauchtwagen muss in der BAFA-Liste förderfähiger Elektrofahrzeuge gelistet und darf nicht bereits gefördert sein. Das wird ergänzt um weitere Bedingungen. Das wird in der Menge überschaubaren Charakter haben. Lesen Sie hier die weiteren Details dazu. Die DAT-Presseerklärung und das zugehörige DAT-Gutachten.

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      Donnerstag, 18. März 2021

        "Schwäbische" Monatsrente von 62.000 Euro - Andreas Renschler

        Wer macht so etwas? Da wechselt ein Top-Manager wie der Schwabe Andreas Renschler (62), Sohn eines Landwirts, seit 1988 in Diensten von Daimler, die letzten zehn Jahre davon im Daimler-Vorstand 2015 zu Volkswagen. Volkswagen übernahm zu seiner Begrüßung nicht nur die elf Millionen Euro Versorgungsbezüge, sondern kaufte sich mit ihm zugleich alles (Geheim-) Wissen vom weltgrößten Lkw-Bauer ein. Das wurde in Folge mit jährlich fünf Millionen Euro an Arbeitsbezügen honoriert. Hinzu kamen üppige Altersbersorgungsansprüche. Von den 396 Millionen Euro (!) Rückstellungen für die Top-Pensionisten entfallen nun auf Rentschler insgesamt rund 30 Millionen. Und das für eine fünfjährige Vorstandstätigkeit.

        Nachdem Renschler im Juli 2020 frühzeitig ausschied, sein Vertrag bis 2024 läuft, kommen nochmals weitere zehn Millionen Euro Abfindung hinzu. Es erstaunt, dass die IG-Metall im VW-Aufsichtsrat das alles mitträgt. Aktuell sollen 5.000 weitere Arbeitsplätze bei VW entfallen. Es fehlt da jegliches Maß und ist fernab von jeglichem Realitätssinn. Die Grundforderung sei schwäbisch formuliert: Wer pro Jahr fünf Millionen Euro Arbeitseinkommen bezieht, kann für sein Alter selber vorsorgen! Die deutsche Durchschnittsrente liegt zwischen 800 und 1.200 Euro. Da gehören die 62.000 Euro Renschler-Apanage pro Monat der Gattung Utopia an. Vertrauen in das deutsche Top-Management schafft diese Raffgier nicht.

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        Freitag, 19. März 2021

        Quarantäne-Bürokratie

        Ein Autohausinhaber aus Sachsen-Anhalt schickte mir das Antragsformular für Arbeitgeber - hier können sie es einsehen - für die Erstattung von Arbeitgeberaufwendungen bei Verdienstausfall eines Arbeitnehmers aufgrund behördlich angeordneter Quarantäne (Absonderung). Acht  Seiten Umfang, auf Papierformular auszufüllen. Abermals ein klassisches Beispiel, dass Digitalisierung in der deutschen Verwaltung vielfach ein Fremdwort ist. Bis da dann 40 Anträge in der Lohnbuchhaltung ausgefüllt und vom Chef unterschrieben sind, holt der bei jeder Unterschrift abermals tief Corona-Luft! Dann stellt sich ein abermaliges vibrierendes Achselzucken ein.

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        Spruch der Woche

        Enddatum des Verbrenners 2025, 2030 oder 2035?

        "Die Frage über ein Enddatum ist eine symbolische und kann erst beantwortet werden, wenn klar ist wie der Markt für E-Autos sich entwickelt. Erst dann wird klar, ob es eine sinnvolle Jahreszahl gibt." (Hildegard Müller, VDA-Präsidentin)

        Mit meinen besten Grüßen zu einem "sonnigen" Corona-Frühlingsanfang

        Ihr

        Prof. Hannes Brachat
        Herausgeber AUTOHAUS
        www.brachat.de


        Der nächste HB ohne Filter erscheint am 26. März 2021!


        Montag, 22. März 2021

        Fatale Metastasen im Peugeot-Getriebe

        Eigentlich müsste man einen Halleluja-Schrei durchs Land schicken. Ein Gericht spricht Recht und sorgt für Gerechtigkeit! Für den Schwächeren, den Automobilhandel. Bei entsprechender Umsetzung bis 22. Juni 2021 erhielt die Waage zwischen Handel und Hersteller endlich mehr Balance. Was der OHG in Wien am 22. März 2021 in einem 94-seitigen Urteil verkündete, entspricht seit über 30 Jahren den berechtigten Forderungen, die die Händler stellen und für die ein ZDK bis heute nicht in der Lage war und ist, endlich für Deutschland zu lösen.

        Tu felix Austria!

        Der Peugeot-Händler Josef Büchl führte den Prozess gegen Peugeot Austria (PSA). Warum? Weil der Händlerverband nicht klagen kann. Das Kfz-Gewerbe ist für eine Verbandsklage nicht zugelassen. Es muss der einzelne Händler selber klagen. Der kann das aber finanziell allein gar nicht durchstehen. In der zweiten Instanz ohnehin nicht. Von den Repressalien, die ihm dann von der "Übermacht" drohen, ganz zu schweigen. Und da wirkt dann doch in Österreich im Hintergrund ein Gremium mit. Es gilt weitere helle wie mutige Köpfe aufzurufen und beim Namen zu nennen wie KommR Ing. Josef Schirak, der langjährige, geniale wie wirkungsvolle Grandseigneur des Österreichischen Handels, sein Nachfolger KommR Ing. Mst. Klaus Edelsbrunner als Vorsitzender des Bundesgremiums des Fahrzeughandels und einen, den Peugeot Austria in übler Form "gekillt" hat, Bernhard Kalcher. Er war Peugeot-Markensprecher und wurde überraschend gekündigt, obwohl er im steierischen Fehring mit 450 Einheiten p.a. zur ersten Peugeotadresse in Österreich gehörte. Typisch Peugeot, Willkür pur! Die genannten Herren und ihre Gremien brachten allesamt über Jahre langen, sehr langen Atem mit und bohrten nun mit verschiedenen Geräten einen langen, dunklen Branchentunnel durch. Nun ist endlich Licht in Sicht! Die beigefügte Abbildung listet die maßgeblichen Errungenschaften auf, die bereits vom Erstgericht so entschieden wurden.

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        Dienstag, 23. März 2021

          Covid-19 Schnelltest im Autohaus Herman Nordheim

          Im Autohaus von Wolfgang Hermann, Renault-, Dacia-, Ford-Händler an den Standorten Northeim, Goslar, Hildesheim, Einbeck und Höxter, werden seit 8. März 2021 die Mitarbeiter jeden Montag und Dienstag während des laufenden Betriebes im 5-Minuten-Rhythmus im Autohaus getestet. Nach der ersten erfolgreichen Testwoche wurde für die Folge ein Ablaufplan für die einzelnen Betriebe erstellt.

          Die Einweisung für die Durchführung der Schnelltests wurde durch einen leitenden Mitarbeiter vom "Roten Kreuz" in Northeim übernommen. Die zwei eingewiesenen Mitarbeiter aus dem kaufmännischen Bereich testeten dann unter "Aufsicht" zuerst die Northeimer Belegschaft. Diese beiden eingewiesenen Mitarbeiter übernehmen auch die Testaktionen in den anderen Autohäusern der Hermann-Gruppe. Die Schnelltests wurden über einen Apotheker zum Einzelpreis von 5,50 Euro beschafft. Staatliche Hilfe dafür gibt es (noch) nicht. Man hat für die Tests jeweils Verkaufsbüros in Testbüros umfunktioniert. Die beiden Formulare - Hinweise zum PoC-Antigen-Test sowie die Bescheinigung für die Durchführung - hier abrufbar - können die Mitarbeiter zuvor fertig ausfüllen und unterschrieben mitbringen. Die genaue Uhrzeit wird mit dem Test eingetragen. Nach einer Wartezeit von ca. 15 Minuten wird das Testergebnis in die Formulare eingetragen. Zum Test selbst ist Maske zu tragen sowie ein eigener Kugelschreiber mitzubringen. Für Rückfragen steht der Personalreferent zur Verfügung. Insgesamt wurden bislang 700 Schnelltests angeschafft.

          Wolfgang Herman – siehe Abbildung: "Pragmatismus ist eine unserer Stärken. Dazu gehört auch ein Gesundheitsmanagement für unsere Mitarbeiter. Fachmännische Schnelltest sind sicherer als selbst durchgeführte Selbsttests. So unser Antigentest positiv verläuft, hat der Getestete ein PCR-Test durchzuführen. Wir arbeiten auch darin gut mit dem Gesundheitsamt zusammen. Wir erkennen so frühzeitig eventuell infiziertes Personal und können eine Ausbreitung verhindern. Wir geben auch so unseren 230 Mitarbeitern persönliche Sicherheit. Auch gegenüber unseren Kunden. Wir wollen also an der Basis unserer Verantwortung gerecht werden. Es gilt derzeit markant zwei Schwerpunkte zu setzen, testen, testen, testen und impfen. Nahezu alle Mitarbeiter machen da vorbildlich mit.“ Das sagt einer, Wolfgang Hermann, der als Landtagsabgeordneter in Niedersachsen über viele Jahre politische Verantwortung trug und als "Vater der BFC-Northeim" historische ZDK-Verbandsakzente markierte und immer wieder innovative Branchenbeiträge setzt.

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          Mittwoch, 24. März 2021

            Faktenverdrehungen - Jugend und Auto!

            Es ist beim Thema Auto und Jungend immer wieder erstaunlich, wie auffällig gerne hier "grüne Lügen" aufgetischt werden. Lassen sie uns hinter die Fakten schauen, nicht hinter die Worte, die da vielfach von einschlägigen linksliberal-grünen Journalisten tendenziös geschrieben werden. Da schreibt beispielsweise ein Journalist: "2010 hatten noch knapp fünf Millionen junge Menschen zwischen 17 und 24 Jahren einen Führerschein, zum 1. Januar 2019 waren es nur noch rund 4,4 Millionen." Schauen wir auf die Tabelle 1 des Kraftfahrtbundesamt die Übersicht, wie viele seit 2010 bis 2019 eine allgemeine Fahrerlaubnis bestanden haben. Wir halten erst einmal fest, dass in der theoretischen Prüfung rund ein Drittel und in der praktischen Prüfung ein Viertel durchrasselt. Und jetzt können wir seit 2014 bis 2019 bis auf das Jahr 2018 in den theoretischen Prüfungen feststellen, dass die Zahl der Führerscheinerwerber von Jahr zu Jahr gestiegen ist! In der theoretischen wie in der praktischen Prüfung, bitte von 1,4 auf 1,7 bzw. 1,8 Millionen Erwerber. Gut, das ist die Gesamtsumme der Führerscheinerwerber, die nicht nach Alter der Erwerber schichtet. Und dennoch wir halten fest: Das jährliche Wachstum der Führerscheinneuerwerber seit 2014 ist eine Abstimmung pro Auto!

            Dann schreibt selbiger Journalist weiter: "In ländlichen Regionen machen bis zu zwei Drittel der Jugendlichen den Führerschein mit 17 Jahren, im städtischen Bereich sind die Leute, die den Führerschein machen eher älter... Laut KBA gab es 2010 in Deutschland noch 264.883 Männer und Frauen bis 17 Jahre, die einen Führerschein hatten, am 1. Januar 2019 waren es nur noch 250.996." Das sind 14.887 weniger. In zehn Jahren! Ein wahnsinniger Einbruch.

            Pkw-Bestand der 18  bis 20-jährigen

            Um der "grünen Lüge" noch tiefer auf die Schliche zu gehen, schauen wir uns einmal den Pkw-Bestand der 18- bis 20-Jährigen an (siehe Abbildung 2). Dieser sank von 2018 bis 2020 von 304.000 Einheiten - Höchststand - auf 294.000 Einheiten. Ein gigantischer Rückgang von 10.000 Einheiten.

            Und Abbildung 3 ist der absolute Beweis, dass es einfach nicht stimmt, dass Jugendliche sich vom Auto abwenden. Das mag in Großstädten so sein, wo man ohne Auto dank Bus, Bahn, Taxi, CarSharing, Leihfahrräder und Parkplatzenge ohne Auto auskommen kann. Nun, wie hat sich denn die Zahl der 18-20-Jährigen in den letzten Jahren gemessen an der Gesamtbevölkerung entwickelt? Abbildung 3. Siehe da, wir haben "Nachwuchsprobleme". Seit 2016 ist deren Zahl von 2,648 Millionen bis 2020 auf 2,429 Millionen zurückgegangen. Ein Rückgang von 219.000 Jugendlichen!!! Wer also die Relation zwischen Bevölkerungsanteil der Jugendlichen zwischen 18- und 20-Jährigen in Relation zu deren Pkw-Bestand setzt, wird eben feststellen, dass der überschaubare absolute Rückgang nicht auf die Distanz der Jugendlichen zum Auto auszumachen ist, sondern an deren "Masse", gemessen an der Gesamtbevölkerung.

            Zwei Gedanken seien unterstrichen: Die halbe Wahrheit ist meistens eine volle Lüge! Die Lüge hat zwar kürzere Beine, rennt aber schneller als die Wahrheit. Wahrheit im Verbund mit Ehrlichkeit, das ist die solide Währung! Und das Auto ist nun mal ein geliebtes Wesen, das zu jeder Stadt gehört! Die Aufgabe, die Verkehrsmenge zu reduzieren bleibt. Der Verteufelung des Automobils gilt es aber sich zu erwehren. Das Automobil schafft Individualität, Mobilität und Lebensqualität und bietet von allen Verkehrsträgern den größten Nutzen.

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            Donnerstag, 18. März 2021

              "Schwäbische" Monatsrente von 62.000 Euro - Andreas Renschler

              Wer macht so etwas? Da wechselt ein Top-Manager wie der Schwabe Andreas Renschler (62), Sohn eines Landwirts, seit 1988 in Diensten von Daimler, die letzten zehn Jahre davon im Daimler-Vorstand 2015 zu Volkswagen. Volkswagen übernahm zu seiner Begrüßung nicht nur die elf Millionen Euro Versorgungsbezüge, sondern kaufte sich mit ihm zugleich alles (Geheim-) Wissen vom weltgrößten Lkw-Bauer ein. Das wurde in Folge mit jährlich fünf Millionen Euro an Arbeitsbezügen honoriert. Hinzu kamen üppige Altersbersorgungsansprüche. Von den 396 Millionen Euro (!) Rückstellungen für die Top-Pensionisten entfallen nun auf Rentschler insgesamt rund 30 Millionen. Und das für eine fünfjährige Vorstandstätigkeit.

              Nachdem Renschler im Juli 2020 frühzeitig ausschied, sein Vertrag bis 2024 läuft, kommen nochmals weitere zehn Millionen Euro Abfindung hinzu. Es erstaunt, dass die IG-Metall im VW-Aufsichtsrat das alles mitträgt. Aktuell sollen 5.000 weitere Arbeitsplätze bei VW entfallen. Es fehlt da jegliches Maß und ist fernab von jeglichem Realitätssinn. Die Grundforderung sei schwäbisch formuliert: Wer pro Jahr fünf Millionen Euro Arbeitseinkommen bezieht, kann für sein Alter selber vorsorgen! Die deutsche Durchschnittsrente liegt zwischen 800 und 1.200 Euro. Da gehören die 62.000 Euro Renschler-Apanage pro Monat der Gattung Utopia an. Vertrauen in das deutsche Top-Management schafft diese Raffgier nicht.

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              Freitag, 19. März 2021

              Quarantäne-Bürokratie

              Ein Autohausinhaber aus Sachsen-Anhalt schickte mir das Antragsformular für Arbeitgeber - hier können sie es einsehen - für die Erstattung von Arbeitgeberaufwendungen bei Verdienstausfall eines Arbeitnehmers aufgrund behördlich angeordneter Quarantäne (Absonderung). Acht  Seiten Umfang, auf Papierformular auszufüllen. Abermals ein klassisches Beispiel, dass Digitalisierung in der deutschen Verwaltung vielfach ein Fremdwort ist. Bis da dann 40 Anträge in der Lohnbuchhaltung ausgefüllt und vom Chef unterschrieben sind, holt der bei jeder Unterschrift abermals tief Corona-Luft! Dann stellt sich ein abermaliges vibrierendes Achselzucken ein.

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              Spruch der Woche

              "Eines Tages klopfte die Angst an die Tür.
              Der Mut stand auf und öffnete,
              aber da war niemand draußen."
              (J. W. Goethe)

              Ich wünsche Ihnen mit Blick auf Ostern einen wahren Mutausbruch und gute Beiträge, die aus der Corona-Sackgasse führen

              Ihr

              Prof. Hannes Brachat
              Herausgeber AUTOHAUS
              www.brachat.de


              Der nächste HB ohne Filter erscheint am 26. März 2021!


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