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HB ohne Filter vom 30. Januar 2009

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Datum:
30.01.2009

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Heute mit den Themen: Verschrottungsprämie, Neue Kfz-Steuer, 145 neue Modelle in 2009, 100 Jahre Mercedes-Benz Niederlassung Berlin sowie 2. Automobilmesse Erfurt



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27. Januar – Dienstag



Umwelt- und Verschrottungsprämie. Auf den Perspektivseminaren der AUTOHAUS Akademie tauschten sich heute die Händler in Düsseldorf aus. Quer über nahezu alle Marken wurde von einer hohen Interessenten- und Abschlussfrequenz berichtet. In einigen Organisationen fehlt schon die Ware. Man grast schon die europäischen Märkte ab. Im Hause Opel wird überlegt, die Kurzarbeit für den Corsa in Eisenach zurückzunehmen. Die jetzt vorgelegte "Richtlinie" aus Berlin schafft weitere Präzisierung (www.bafa.de). Dennoch treten immer wieder neue Nuancen auf. Wie teuer ist nun die Verschrottung? Laut Auskunft des Verbunds der Autoverwerter dürfen dafür keine Kosten anfallen. Wir hören aber inzwischen von Preisen bei Demontagebetrieben zwischen 500 bis 1.000 Euro.



Es wird sich aufgrund des Windhundeffektes in den nächsten zwei Monaten zeigen, wie hoch die Nachfrage sein wird. Aus internen Papieren aus politischen Gremien wird deutlich, dass sich die Premiumhersteller – wie auch die 14-täglich erscheinende "Automobilwoche" – der Umweltprämie gegenüber sehr reserviert gaben. Wenn die Prämie für die deutschen Premiumhersteller nichts bringt, so liegt das u.a. an deren Preislandschaft und der jüngeren Bestandszusammensetzung. Dafür sollte man aber nicht die asiatischen Marken verantwortlich machen.



In einem Interview mit Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn lässt die "Automobilwoche" einen Totalgegner der Umweltprämie zu Wort kommen, um auch die eigene Ablehnung der Umweltprämie zu kaschieren. Herr Sinn reduziert darin plötzlich seine ARD-Aussage, wonach die Prämie ohnehin nicht in Anspruch genommen würde. Wie weit weg vom Geschehen diverse Herren sind, zeigt Sinns Aussage: "Bei der Abwrackprämie bezahlen wir die Vernichtung von ökonomischen Gütern und den Ersatz durch neue Güter."



Sinn fordert also, dass jeder seine Hose tragen soll, bis sie durchgesessen ist. Davon kann die Modebranche sehr gut leben. Noch schlimmer wird sein Gedankengut, wenn er meint: "Es wäre besser, den Automobilarbeitern die Abwrackprämie direkt auszuzahlen, denn dann könnte man unnütze Ersatzproduktion vermeiden. Es ist besser, die Leute in der Arbeitslosigkeit zu bezahlen und sie ihre Freizeit nutzen zu lassen, statt Autos zu vernichten." Wenn Sinn Unsinn stiftet!



Da fährt beispielsweise einer einen 16 Jahre alten Toyota Carina. Jetzt wird eine Motorreparatur in Höhe von 1800 EUR notwendig. Der GW-Preis des Carina ist gleich Null. Da greift der normale Schwabe zur Umweltprämie und macht den neuen Sack für sich dicht. Das ist doch ein sinnvoller Gütertausch, Herr Sinn! 16 Millionen Autohalter kommen mit ihren alten Fahrzeugen für die Umweltprämie in Frage. Sinn kann sich mit seinem Institut nicht vorstellen, dass zehn Prozent davon durchaus wirtschaftlich in der Lage sind, sich ganz solide auf eine "neue Hose" zu freuen. Sie wollen allesamt nicht wahrhaben, dass der Autohandel auch einmal Nutznießer einer politischen Mittelstandsmaßnahme wird. Ich bin überzeugt, so die Maßnahme durchgreift, wird sie nach der Bundestagswahl nahtlos fortgesetzt werden. Auch mit der FDP.



Die Grünen schauen so benommen wie Prof. Sinn. Ihnen fehlt bei der Umweltprämie die Ökoseite. Bitte, die geförderten Fahrzeuge müssen der Euro 4-Norm und ab 1. September der Euro 5-Norm entsprechen. Ob die Grüne, Frau Künast, inzwischen von ihrem BMW 5er auf einen Toyota Prius umgestiegen ist? Wie auch immer. Wir stellen fest: Es handelt sich bei der Umweltprämie um das beliebteste Element des Konjunkturprogramms II. Auch für den Autohändler. Bitte, wo konnte der Handel zuletzt derartigen Neuwagensegen ohne Gebrauchtwagenrücknahme registrieren? 1989, beim Mauerfall!



27. Januar – Dienstag



Neue Kfz-Steuer. Die "neue" Kfz-Steuer bringt den Autofahrern zum 1. Juli in Summe immerhin 1,8 Milliarden Euro Entlastung und schafft endlich Klarheit an der Front. Die neuen Steuersätze gelten aber nur für Neuwagen, die ab dem 5. November 2008 erstmals zugelassen wurden. Die Kfz-Steuer fließt künftig in die Kasse des Bundes. Auch in deren Regelungsgewalt. Der eigentliche Reformwurf wäre allerdings die Abschaffung der Kfz-Steuer und deren Umlegung auf die Mineralölsteuer (Energiesteuer) gewesen. Wer viel und schnell fährt, der zahlt auch mehr. Für eine saubere Umwelt!



28. Januar – Mittwoch



145 neue Modelle in 2009! Streiten wir im Moment nicht darum, was echte neue Modelle bzw. Faceliftings sind? Die zentrale Frage ist vielmehr, ob die Neuheitenflut vom Autofahrer angenommen wird. Ob er diese Fülle übersehen kann? Ist jede Neuerscheinung markenprofilierend? Ist es sinnvoll, dass jeder Hersteller sämtliche Nischen besetzt? Führt das Crossover nicht zur Nische in der Nische? Wenn Audi derzeit 25 verschiedene Modelle präsentiert, 2015 sollen es 45 sein, wie kann das Audi selbst, wie der Handel bewältigen? Führt dieses Meer innerhalb eines Konzerns nicht zu einer Kannibalisierung, zumal die Plattform in mehreren Modellen gleich ist, in Wahrheitaber nur die Verpackung und der Preis den Unterschied darstellt?



Man nennt die Modellschwemme Multioption. In Wahrheit ist es Beliebigkeit. Verkauft wird es als Individualität. Das Ganze erinnert an das Joghurt-Regal im Edeka-Markt: Zehn Meter lang, optisch schön gemacht, eine Übermenge, die jeden erschlägt! Fazit: Weniger ist oftmals doch mehr. Lieber alle sechs Jahre eine Neuerscheinung eines Fahrzeuges. Lieber ein echter Neuerungsschub als konturenarme Schnellschüsse.



29. Januar – Donnerstag



100 Jahre Mercedes-Benz Niederlassung Berlin. Klasse, Klasse und nochmals hohe Klasse. Walter Müller, Direktor der MB-Niederlassung Berlin, hat trotz Krisenzeit Hauptstadtsignaturen gesetzt. Mit den Produktionswerken in Marienfelde und Ludwigsfelde beschäftigt Mercedes-Benz in Berlin 7.000 Mitarbeiter und gehört somit zu den größten Arbeitgebern der Stadt. Die MB-Niederlassung Berlin ist mit 30.000 Einheiten p.a. zugleich die größte der 35 deutschen Niederlassungen. Die im Jahre 2000 eröffnete Mercedes-Welt Berlin, für mich Europas schönstes Autohaus – Ulrich Kowalewski möge mir das in München nachsehen –, bildete dazu einen vorzüglichen Rahmen. Es stimmte einfach alles, vom Charme der Einladung, dem Empfang bis zu... Es wurden rund um den "Riesendampfer" lauter neue, schwarze Limousinen präsentiert. Ein eindrucksvolles Bild. Die gestylten Empfangsdamen wussten, wo es lang ging. Ausgezeichnete Plätze, für jeden auf dem Stuhl ein Festprogramm. Und Rosen, Rosen, St. Valentin erblasste vor Neid. Selbige Rosenmeere wurden anschließend den Gästen zum Abschied im Verbund mit einer sehr ansprechenden Festausgabe zum Abschied vermacht.



Walter Müller ist auch zur vorzüglich gelungenen Choreographie zu gratulieren. Schräg über die Straße der MBVD zu Berlin sitzen die Berliner Philharmoniker. Ein stattliches Ensemble gab unter der einleitenden Moderation von "Mr. Ex-Tagesschau" Ulrich Wickert eine Replik über die letzten 100 Jahre Musikgeschichte. Höhepunkt bildete eine Auftragskomposition und damit Welturaufführung von Siegried Matthus mit dem Thema "Perpetuum Mobile". Das Finale des Stückes begleiteten diverse Signalhörner aus diversen Daimler-Modellen, die die Profis wie Glocken einsetzten.



Klar, in Berlin trifft sich die (politische) Prominenz: ein rhetorisch glänzender regierender Bürgermeister Klaus Wowereit mit den Vorgängern Eberhard Diepgen und Walter Momper, Bischof Wolfgang Huber, die Ex-Vorstandsvorsitzenden Edzard Reuter und Werner Breitschwert, die Ex-Vorstände Dr. Klaus Mangold und Prof. Jürgen Hubbert. Sabine Christiansen und Boris Becker saßen ebenso unter den Gästen. Weiteres Highlight war die Enthüllung der neuen E-Klasse durch Konzernchef Dieter Zetsche und dem Topmodel Julia Stegner. Wären alle Daimler-Modelle so rank, hätten sie wenig Formen und wären mehr lang und flach, als anmutig natürlich. Das Finale schloss mit einem festlichen Buffet ab, das Starkoch Harald Wohlfahrt aus der Traube Tonbach zelebrierte. Eine Festzäsur, die alle zuversichtlich stimme musste. Walter Müller und seinem 1.400 Mitarbeiter starken Team ist ein glücklicher Start ins zweite Jahrhundert gelungen! Gratulation!



30. Januar – Freitag



2. Automobilmesse Erfurt. Heute wird in Thüringens Hauptstadt der automobile Frühling eröffnet. Auf 30.000 Quadratmetern präsentieren sich in drei Hallen 100 Aussteller. Ein Messe-Highlight ist beispielsweise die Premiere des Opel Insignia Sports Tourer. Volker Brien, Direktor Marketing der Adam Opel GmbH, der abermals Thomas Owsianski, den Geschäftsführer Vertrieb vertrat, präsentierte im Rahmen der Vorabendveranstaltung der neue Sicht der Opel-Dinge. Dabei wirkte auch Thüringens Minister für Wirtschaft, Technologie und Arbeit, Jürgen Reinholz, mit.



Unter den Gästen trafen wir Suzuki-Vertriebschef Thomas Wysocki, Martin van Vugt, den neuen MMC-Geschäftsführer, Radek Jelinek, Chrysler-Geschäftsführer Deutschland, von Peugeot den Regionaldirektor Johannes Albrecht sowie den Kfz-Landesverbandspräsidenten Thüringens, Hans-Jürgen Vogel. Mehrmarkenhändler Helmut Peter: "Wir rechnen in diesem Jahr mit 30.000 Besuchern. Ohne Frage sind die Regionalmessen ein wichtiger Vermarktungsort der Zukunft. Hier kann sich ein Kunde quer über alle Marken und Modelle an einem Platz eine Übersicht verschaffen. Dieses Format hat Zukunft. Und das werden wir in Thüringen voran bringen."



Spruch der Woche:


"Für den Optimisten ist das Glas halbvoll, für den Pessimisten halbleer und für den schwäbischen Realisten Ist das Glas doppelt so groß, wie es sein müsste."



Mit meinen besten Grüßen und Wünschen



Ihr



Prof. Hannes Brachat


Herausgeber AUTOHAUS

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