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HB ohne Filter vom 21. Februar 2014

Prof. Hannes Brachat
Prof. Hannes Brachat
© Foto: AUTOHAUS

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Datum:
21.02.2014

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Heute: Schikanekündigung für Nissan-Händlerverbandspräsidenten, Fiats Händlervertragskündigung - die blanke Vermessenheit, ZDK-Abzocke - Technische Mitteilungen, aktuelle Marketingaktivitäten, SEPA-Formulare und Fahrzeugzulassung.

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17. Januar – Montag<br><br>Schikanekündigung für Nissan-Händlerverbandspräsidenten


"So wie es sich darstellt, hat die Autohaus-Gruppe über mehrere Jahre bei der Kundendatensätze im großen Ausmass manipuliert." Das ist die Begründung für die ausserordentliche Kündigung für das Autohaus am Ruhrdeich, Duisburg, dem sechsgrößten Nissan-Händler Deutschlands. Seit 33 Jahre verweist das Autohaus auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Nissan. Bitte, eine Kundenzubefriedenheitsbefragung artet nun zu einer fristlosen Kündigung aus. Unglaublich! Das steht bar jeglicher Verhältnismäßigkeit. Wie läuft eine normale Vorgehensweise ab? Da wird eine Revision durchgeführt, um eine Unregelmäßigkeit und deren Auswirkung auf Bonizahlungen festzustellen. Und dann wird über das Ergebnis verhandelt.  

Es ist doch alles andere als partnerschaftlich, eine fristlose Kündigung ohne jegliche Ankündigung, geschweige Vorgespräch bei einem derartigen Sachverhalt durchzuziehen. Es kommen einem die Tränen, wenn man die offizielle Mitteilung von Nissan Center Europa (NCE) liest: "Wir sind selbst tief betroffen und bedauern das außerordentlich." Wenn das wirklich der Fall wäre, würde man zuvor das Gespräch und eine einvernehmliche Lösung zu suchen. Nissan vermarktete 2013 auf dem deutschen Markt 55.176 Einheiten. 6.986 Einheiten weniger als im Vorjahr, das sind 11,24 Prozent Marktanteilsrückgang. Damit steht Nissan auf Platz 14 in der Zulassungsstatistik. Sprich, man ist auf jeden guten Händler angewiesen.

Zwangsläufig drängt sich die besondere Rolle des Geschäftsführers von Autohaus am Ruhrdeich, Peter Gerards auf. Er ist seit 2007 Nissan-Händlerverbandspräsident. Wer stellt sich über einen derartigen Zeitraum noch ehrenamtlich als Sprecher einer Händlergemeinschaft zur Verfügung? Seine Vorstandskollegen und Kolleginnen haben den Vorgang hinterfragt und von NCE einmütig die Rücknahme der Kündigung eingefordert. Die Herren bei Nissan mögen sich um wirklich wichtige Dinge kümmern. Da steht obenan die Stärkung des Händlernetzes und nicht eine fragwürdige Dezimierung, die nur Kraft kostet und alles schwächt. Das ist unnötig wie ein Kropf!

Nachstehende Abbildungen zeigen, dass die völlig überzogenen Kundenzufriedenheitsbefragungen, geschweige denn unsinnige Benotungsbezeichnungen, eine spezifische Kundenaufklärung erforderlich machen! Der Boni wegen.

Folder zum Thema Kundenzufriedenheitsbefragungen

 

18. Februar – Dienstag<br><br>Fiats Händlervertragskündigung - die blanke Vermessenheit!


Der Fiat-Konzern erwirtschaftete auch 2013 einen Verlust von über 600 Millionen Euro und wird aktuell durch Chrysler über Wasser gehalten. Auf dem deutschen Markt lag Fiat 2013 mit 67.757 Einheiten auf Rang 12. Das waren 4.991 Fahrzeuge weniger wie in 2012, ein Minus von 6,86 Prozent. Bei Alfa waren es 2013 gerade noch 3.632 Einheiten, ein Minus von 3.874 Einheiten (minus 51,61 Prozent) und bei Lancia 1.628 gegenüber 3.015 in 2012, also 1.387 Einheiten weniger (minus 46 Prozent). Für echte neue Modelle besteht für die Fiat-Händler seit Jahren das Prinzip Hoffnung. Nicht genug der Trübsal. Die Fiat-Händler wie die Fiat-Servicebetriebe bekamen mit Wirkung zum 1. Januar 2014 neue Händler- bzw. Serviceverträge.

Jetzt lud Fiat-Deutschlandchef Eric Laforge die Händlerschaft am 5. Februar 2014 zu einer Händlerconvention nach Frankfurt ein. Selbst der Händlerverband wusste bis zu dieser Stunde nichts über die Kappung des neuen Händlervertrages. Am Ende der Veranstaltung wirft der Fiatchef den Händlern noch das Faktum zu, dass es künftig keine B-Händler mehr geben wird. Der Gipfel der Vermessenheit ist die Aussage, dass die Händler in den kommenden Wochen einen Letter of Intent kriegen werden und dann Herrn Laforge überzeugen müssen, ob sie den künftigen Vorstellungen von Fiat entsprechen. Nochmals, die neuen Verträge haben eben Wirkung gefunden, sprich, man hatte eine Vertrauensebene gefunden, und jetzt kapern die Fiat-Oberen quasi den Neuanfang in einer unsäglichen Handstreichaktion. Sie müssten dankbar sein, dass es überhaupt noch Fiat-Händler und -Servicebetriebe gibt, die bei diesen Marktgegebenheiten in den vergangenen Jahren überhaupt noch jeden Tag die Fiat-Fahne hissen!

Eric Laforge hat die Aufgabe, das Fiatnetz gefügig zu machen. Im Hintergrund lauert da noch eine namhafte Transportkostenklage. Fiat selbst ist monetär eine gigantische Entschädigungsfessel um den Hals gelegt, die noch mit Wirkung aus der Ära Bonten stammt. Den einen und anderen Händler haben Laforges Handlungsgenossen schon umgepolt. Diese bekommen angeblich für zwei Jahre pro Neuwagen eine um zwei Prozent höhere Marge, wenn sie auf ihre Ansprüche aus der Transportkostenklage verzichten. Andere Händler macht man gefügig, indem man ihnen im Verbund mit Alfa die Marke Jeep offeriert. Und so wird es mit den neuen Händlerverträgen weitergehen. Laforge macht die Übernahme des LoI abhängig vom Abschied der Ansprüche aus der Transportkostenklage. Ansonsten hätte er doch am 5. Februar beim letzten Händlertreffen mal eine offene Aussage dazu gemacht. Auch daran erkennt man die unsolide Vorgehensweise. Oder man schaue sich die konditionelle Abwicklung der Marke Lancia an. Ein einziges Trauerspiel.

Eigentlich ist Fiats Reihenfolge verquer. Erst müsste man die Händlerschaft über neue Modelle motivieren, um zu zeigen, dass endlich Licht ins Tunnel kommt. Aber nein, erst will man die neue Vertragszange ansetzen. Wer zur Kenntnis nimmt, dass Fiat die Firmenzentrale weg aus Italien in die Niederlande und nach Großbritannien gelegt hat, wer zur Kenntnis nimmt, dass es künftig noch zwei Grundlinien bei Fiat geben wird, den 500er sowie die Pandagattung, der kommt zum Schluss, dass Fiat sich Zug um Zug aus Europa zurückzieht! Man trocknet die Händler auf seichtem Wege systematisch aus. Die Beseitigung des B-Händlernetzes ist weiterer Beweis dafür. Wer kann sich an die Zeit erinnern, als Fiat in Europa in den Zulassungen deutlich vor Volkswagen lag? Es war einmal.

Laforge soll das zu Lasten des Handels durchziehen. Mit offener Partnerschaft hat das alles nichts zu tun. Eigentlich müssten sich die Händler hinter ihrem Verband solidarisieren und mit massivem Rechtsgeschirr aufmarschieren. Der achte deutsche Fiat-Vorstandsvorsitzende innerhalb von zehn Jahren hat nichts Gutes im Sinn. Fazit: Vermessenheit pur!

 

19. Februar – Mittwoch<br><br>ZDK-Abzocke - Technische Mitteilungen


Seit 1985 kultivieren wir mit großem, nachhaltigem Erfolg in den Kfz-Betrieben die ASU, heute AU genannt. Ein Werk, das der damalige ZDK-Präsident Fritz Haberl politisch auf die Schiene brachte. Das Verkehrsministerium macht seither die AU-Genehmigung auch vom Vorhandensein der Gesetzestexte und laufenden Verordnungen in den Kfz-Betrieben, veröffentlicht im "Verkehrsblatt", abhängig. Die einschlägigen Fachzeitschriften, auch AUTOHAUS und asp Auto Service Praxis, gelten als kostenloser "Verkehrsblatt-Ersatz", weil dort regelmäßig die entsprechenden Texte veröffentlicht werden.

Warum der ZDK jetzt über seine Technische Akademie im Verbund mit seinem offiziellen Verbandsorgan "Kfz-Betrieb" das Produkt "TEMI Plus" auflegt und damit die technischen Mitteilungen online anbietet, sollte ernsthaft hinterfragt werden. Worin liegt der Mehrwert für die anerkannten AU-Werkstätten, wenn der ZDK für eine Leistung, die kostenlos über diverse Fachmedien und über die Kfz-Innung erhältlich ist, eine weitere Vertriebsschiene empfiehlt, bei der die technischen AU-Mitteilungen online für Bezieher des "Kfz-Betriebes" 49 Euro und für alle anderen Interessenten 199 Euro (zzgl. MWSt) pro Jahr kosten sollen? Man will in dieser Sache vor allem über die Berufsbildungszentren aktiv werden.

Im  Klartext: Man bekommt über normale Wege u.a. über die eigene Innung eine Leistung gratis, und der ZDK zockt für die Online-Version bis zu 199 Euro (!) ab. Es gäbe viel wichtigere Themen, mit denen sich der ZDK beschäftigen sollte, als Mitglieder über lausige Leistungen doppelt zu belasten. Vom Sixt-Neuwagenvertrieb bis hin zur juristischen Durchsetzung von Garantievergütungsansprüchen zum Beispiel. Von der Fiat-Händlervertragskündigung bis zur Kündigung des Nissan-Händlerverbandspräsidenten. Es herrscht beim zahnlosen Tiger in Bonn Schweigen. Und das scheint sich unter der Perspektive des ZDK-Präsidentenwechsels jetzt schon nahtlos fortzusetzen. Ja keine eigentlichen Veränderungen!

 

20. Februar - Donnerstag<br><br>Aktuelle Marketingaktivitäten


Auffällig stark wird aktuell in der Werbeszenerie durch Volkswagen getrommelt, und zwar quer über alle Modelle. Honda offeriert den neuen Civic Tourer. Volvo ist mit dem "schwedischen Wirtschaftswunder" V40 Cross Country unterwegs. BMW bewirbt erstmalig den i3. Wir wollen nochmals festhalten, dass 2013 sage und schreibe 6.051 Elektrofahrzeuge auf dem deutschen Markt vermarktet wurden.

Nissan powert mit dem neuen Qashqai. Wer hätte der Erstausgabe aus 2007 diesen Erfolg prognostiziert? Nissan vermarktete weltweit davon p.a. 250.000 Exemplare. Die Neuausgabe beinhaltet neue Assistenzsysteme. Das Infotainmentsystem ist mit diversen Apps ausgestattet. Das Cockpit hat ein gigantisches TFT-Display. Eine Dieselvariante ist mit 3,8 Liter, eine mit Benzin mit 4,8 l-Verbrauch im Angebot. Jetzt gilt es, die neue Preislandschaft umzusetzen.

 

21. Februar - Freitag<br><br>SEPA-Formulare und Fahrzeugzulassung


Die SEPA-Einführung macht mal wieder Anspruch und Wirklichkeit deutlich. Politisch will man den europäischen Zahlungsverkehr vereinheitlichen und 15 Euro Überweisungsgebühr pro Vorgang kundennah killen. Was die Herren Beamten in den Behörden daraus in der praktischen Umsetzung machen, ringt einem ein großes Kopfschütteln ab. Es wird bundesweit in diesem Jahr sage und schreibe 100 unterschiedliche Vollmachten wie Einzugsermächtigungen geben. In den Bundesländern läuft ja seit 1. Februar 2014 die Umstellung der Kraftfahrzeugsteuer auf den Zoll. Es spielt also zukünftig neben der Bundeskasse und einem der 440 Zulassungsstellen jetzt auch noch das zuständige Hauptzollamt eine Rolle. Die SEPA-Vollmachten sind bei den Zollbehörden im Original vier Jahre aufzubewahren. Und das bei jährlich drei Millionen Neuwagen und sieben Millionen Gebrauchtwagen!

Die Herausforderung in unseren Betrieben liegt nun darin, dass der Verkäufer das jeweils richtige Formular, gerade bei überregionalen Zulassungen, wählt, dieses richtig ausfüllt und vom Kunden unterschrieben lässt. Wie findet man das richtige Formular?

Thomas Krüger, Geschäftsführer und Inhaber von Card & Finance hat eine Software entwickelt, die das Thema SEPA-Vollmacht automatisiert. Wer daran interessiert ist, wende sich an Card & Finance, Thomas Krüger, t.krueger@Card-Finance.de, Tel. 0911-23053 111, Leonhardstr.16 - 18, 90443 Nürnberg.

 

Spruch der Woche


"Die Hörsäle platzen aus allen Nähten, während Unternehmen händeringend Azubis suchen." (Eric Schweitzer, Präsident DIHK)

Mit meinen besten Grüßen und Wünschen

Ihr

Prof. Hannes Brachat
Herausgeber AUTOHAUS

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KOMMENTARE


Hansjoerg Blender

21.02.2014 - 18:31 Uhr

Zum Thema KundenzufriedenheitsumfragenIm einfachsten Führungsseminar lernt man, das man nur das fordern solltewas man selbst auch leisten kann am besten selber vorlebt. Da fragt man sich ob das nur einseitig un der Beziehung Händler Kunde gilt oder nichtauch für die Beziehung Hersteller-Händler gelten sollte. Dort habe ich,in über 40 Jahren noch nie von der Bewertung äußerst zufrieden gelesenund die sehr zufriedenen sind die Ausnahme. Sicher ist das Ziel Kundenzufriedenheit für jeden Betrieb eines der wichtigsten Ziele aberdie Gängelung der Hersteller hierzu führt eher zu mehr Demotivation oderdann zu Rechnungszusätzen mit der Bitte um bestmögliche Bewertung bei Nachfragen der Hersteller.


Fritz

21.02.2014 - 21:38 Uhr

Es ist schon spannend, was Herr Prof. Brachat hier alles vermutet ohne auch nur wenige Detail zu kennen in Bezug auf die Kündigung eines Händlervertrages. Er kennt zumindest nicht die Nissan Befragungen, die nicht die Abstufungen haben die er von anderen Herstellern abbildet, noch gibt es die Abstufungen oder feste Schwellen. Ebenso vermag Herr Prof. Brachat zu beurteilen, ob und wieviele Gespräche hier vor aussprechen der Kündigung stattgefunden haben. Nur aus der Tatsache, dass es sich um eine Sonderrolle des Händlers handelt automatisch zu schließen, dass andere Motivationen dahinterstecken, ist schon die Vermutung einer Verschwörungstheorie. Muss denn nicht umgekehrt für einen normalen Händler die gleiche Regel gelten? Hat sich hier jemals jemand so aufgeregt, wenn ein anderer Händler gekündigt wird? Ist der Händlerverband automatisch unkündbar und kann Betrug mit seiner Sonderrolle rechtfertigen? Ich finde es sehr bedenklich ohne Kenntnisse der Hintergründe oder der Details ein solches Statement abzugeben.


Nissan4u

24.02.2014 - 18:39 Uhr

Um was geht es hier eigentlich? Fakt ist, es wurde betrogen! Im kleinen oder großen Stil spielt hierbei doch gar keine Rolle mehr. Es wird der Eindruck erweckt für den Herrn G. gelten ndere Regeln als für den &#34;normalen kleine&#34; Nissan Händler. Fakt ist werte Kollegen/innen wir wurden alle um den einen oder anderen Euro betrogen! Aber mitlerweile scheint es als gehöre diese Art von Betrug zum guten TON!


NissanExperte

28.02.2014 - 12:23 Uhr

Wenn das wirklich der Fall wäre, würde man zuvor das Gespräch und eine einvernehmliche Lösung zu suchen.Was macht das &#34;zu&#34; denn da - liest das eigentlich jemand Korrektur was der Herr Professor schreibt? Ist ja unter Schülerzeitungsniveau!


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