HB ohne Filter vom 14. Februar 2014
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Datum:
14.02.2014Heute: 2014 - ein guter Jahresstart, Audi-City Berlin, Porsche-Holding - größter Autohändler Europas, Kulturgut - Opel 1862, Schweizer Volksentscheid.
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10. Februar - Montag<br><br>2014 - ein guter Jahresstart!
Im Rahmen der 22. AUTOHAUS Perspektiven, die von 800 Teilnehmern besucht werden, gab es viele Möglichkeiten zum aktuellen Gespräch mit Händlern. Dabei spielte der Neuwagenverkauf nach Ablauf des ersten Monats eine tragenden Rolle. Und siehe da, es gab durchweg positive Aussagen. Zum Teil 20 Prozent Mehrverkäufe gegenüber dem traurigen Januar 2013! Positive Aussagen gab es gleichermassen zum Servicegeschäft.
Wer die aktuelle Neuwagenwerbung analysiert, stellt für gewisse Marken auffällige Zurückhaltung fest (Audi, BMW, MB, Opel, Toyota, die Koreaner). Umgekehrt werden Januar und Februar bei verschiedenen Marken zu "Dinneraktionen" genutzt. Honda führte am 1. Februar den Civic Tourer mit einem Frühstück ein. Der traditionelle Opel-Grill fand am 25. Januar von 11 bis 15 Uhr in den Opelbetrieben statt. Und Skoda wartet am 25. Januar mit einem grossen Buffet auf. 0,00-Finanzierung ohne Anzahlung!
Die MB-Niederlassung Berlin wirbt aktuell mit einer Branchennovität. Exklusiv bei besagter Niederlasssung. Es gibt die besten Gebrauchtwagen von MB mit drei Jahren Garantie! Und das mit Umtauschrecht und Rückgabemöglichkeit des Fahrzeugs am Vertragsende. Motto: Wir schenken Ihnen ein Jahr Extragarantie! Leasing plus!
11. Februar - Dienstag<br><br>Audi-City Berlin
Nach London und Peking wurde vergangene Woche der weltweit dritte "virtuelle Schauraum" von Audi am Ku'damm in Berlin seiner Bestimmung übergeben. Der vierte Standort ist für Moskau geplant. Auf 375 Quadratmeter Fläche werden in Berlin aktuell zwei Audi-Modelle präsentiert. Auf raumhohen "Powerwalls" kann der Kunde sein Wunschfahrzeug im Massstab 1:1 betrachten, bewegen oder auch umgestalten. Die Materialien, Stoffe und Farben zum Auto sind live anzufassen. Für erforderliche Probefahrten werden vom naheliegenden "Audi Zentrum Charlottenburg" das gewünschte Fahrzeug zur Probefahrt vorgefahren.
Worin liegt die Bedeutung dieser Art von Stores?
Wir sprechen von einer Premiummarke. Wir sprechen von einem Standort mitten in einer Grosstadt. Wir sprechen von einer speziellen Präsentationstechnik für den Vertrieb. Gerade die digitale Präsentationswelt lässt sich auch ins stationäre Autohaus integrieren. Das heißt im Klartext, dass zukünftig überdimensionierte Glaspaläste baulich spürbar reduziert werden könnten. Dennoch bauen die Premiumhersteller in Metropolen nach wie vor gigantische Terminals - bzw. BMW aktuell am Kaiserdamm in Berlin eine neue Grössendimension. Offensichtlich strebt man verschiedene Vertriebsformate an. Es ist sicher sinnvoll, dorthin zu gehen, wo der Kunde ist. Gerade in Städten - und dort mit unterschiedlichen Formaten. Über die wirtschaftliche Betrachtung von neuen Cyberstores schweigt man sich allerdings aus. Man wird die Audi-Erfahrung damit, wie man aktuell 42 verschiedene Modelle, morgen dann 60 verschiedene Modelle virtuell vermarkten kann, aufmerksam beobachten und die neuen Erkenntnisse zu integrieren haben.
Derartige Modellmengen bedürfen spezieller regionaler Vorführwagenpools. Wer finanziert diese? Wer ist der Betreiber dafür? Und nun übertrage man diese Gedanken auf die einzelnen Automobilmarken. Opel oder Ford haben beispielsweise keine eigenen Niederlassungen, und schon wird das Ganze anders aussehen. Dacia wird man nicht in der Premiumdimension mitten in Berlin suchen. Die Markenumsetzung wird individuell anzugehen sein. Es kommt zur Markendifferenzierung und das ist gut so.
12. Februar - Mittwoch<br><br>Porsche-Holding - größter Autohändler Europas
Von Salzburg aus wird in Form der Porsche Holding, die seit März 2011 dem VW-Konzern gehört, Europas größtes Autohandelsgeschäft gesteuert. 32.100 Mitarbeiter sind von dort aus in 22 Ländern in Sachen Autohandel unterwegs. 2013 kam Chile als neuer Markt hinzu. Insgesamt wurden sage und schreibe 590.000 Einheiten vermarktet. Und das über 570 eigene Autohäuser. Auch die Volkswagen Group Retail Deutschland (VGRD) gehört mit 109 Stationen dazu. Dabei werden nicht nur Marken des Volkswagen-Konzerns vertrieben.
Der gesonderte Geschäftsbereich PG Motors vertritt Marken verschiedenster Hersteller. Volkswagen ist beispielsweise größter Daimler-Vertreter in Frankreich oder engagiert sich als Generalimporteur für Renault in Griechenland. Wer den Details nachgehen möchte, muss unter www.Porsche-Holding.com lange nach wünschenswerter Transparenz suchen.
13. Februar - Donnerstag<br><br>Kulturgut - Opel 1862
Fraglos, Opel hat seit 2010 wichtige Schritte hinter sich gebracht und im ersten Jahr des neuen Vorstandsvorsitzenden Dr. Karl-Thomas Neumann den Verlust halbiert. Insgesamt wurden 2013 etwas mehr als eine Millione Einheiten verkauft. Auch in der Produktpalette wurden sichtbare Fortschritte erzielt. Ab 2009 mit dem "Auto des Jahres" Insignia. Neumann hat in den Vorstand mit Tina Müller eine Markenexpertin geholt, die nun mit der Opel-Agentur ein Feuerwerk an Marketingaktivitäten auf allen Kanälen startet. "Wie leben Autos!" Wer die Historie von Opel vor sich sieht, weiß, dass die Produkte besser sind als ihr Ruf. Bis 2016 will man in Deutschland vier Milliarden Euro investieren. 23 Modelle sollen für weiteren Aufwind sorgen. 2016 will man schwarze Zahlen schreiben.
Mit Jürgen Klopp wurde ein wirkungsvoller Markenbotschafter für Opel gefunden. Meinte eine Stewardess in einem Clip zu Klopp: "Ich hatte ja keine Ahnung." Klopp: "Das haben die wenigsten - bis sie ihn fahren!" Insignia. Inzwischen steigt Claudia Schiffer auf dem roten Teppich aus dem Insignia aus. Mit Überzeugung? Man munkelt, das Schiffer über keinen Führerschein verfügt. Und der kanadische Rockmusiker und heutige Hobbyfotograf Bryan Adams hat im Januar im Münchner Haus der Kunst im Rahmen seiner Vernissage seine Bilder des Modells Adam präsentiert.
Es tauchen also in der Opel-Werbung vermehrt wirkungsvolle Prominente auf. Hohe Werbepräsenz verbindet Opel mit der "Kugel", sprich Bundesliaga - SC Freiburg, Mainz 05, Dortmund, Bayer Leverkusen u.a. Dann ist Opel im Motorsport wieder dabei. Opel Rallye Cup auf dem Nürburgring. Imagewandlung braucht Zeit. Der einzelne Opel-Fahrer wird sich immer fragen, wie er wahrgenommen wird. Fünf Millionen Opel-Fahrer sind aktuell in Deutschland auf der Strasse unterwegs. Aufgabe des Handels ist es, Interessierte ins Auto hinein zu bringen. Darin liegt viel Chance, zumal 30 Prozent der Autofahrer aktuell unentschieden für ein neues Auto sind. Einmal mehr: Dran bleiben!
14. Februar - Freitag<br><br>Schweizer Volksentscheid
Als Bürger, der direkt an der Schweizer Grenze aufgewachsen ist, gestatten sie mir zum Schweizer Volksentscheid über die Begrenzung der Personenfreizügigkeit eine kurze Anmerkung. Das Ergebnis des Bürgerentscheids wird von EU bis Kanzlerin als Bedrohung empfunden. Wenn ein höchst demokratisches Land wie die Schweiz einen Ausländeranteil von 25 Prozent (Deutschland sieben Prozent) hat, dann ist die aktuelle Entscheidung alles andere als ausländerfeindlich. Wenn in einer demokratischen Volksabstimmung der Wille zur Unabhängigkeit und zur Selbstbestimmung Ausdruck findet, dann sollten die Eurokraten, die alles von oben herab lenken, in sich gehen.
Was wurde aus Brüssel nicht alles schon undemokratisch durchgedrückt? Vom Euro bis zur Personenfreizügigkeit. Wenn dann noch jemand die nachweisbar hohe Zahl an Harz-IV-Empfänger aus bestimmten Ländern anspricht, wird er in Deutschland zum Ausländerhasser abgestempelt. Sie mögen - Dank der Schweiz - ruhig oben spüren, dass es an der Basis brodelt. Die EU-Wahl am 15. Mai 2014 wird das belegen.
Spruch der Woche:
"Es ist Unfug, zu glauben, dass die Jugend sich nicht mehr fürs Auto interessiert. Sie will sich aber unbedingt voll mit dem Auto vernetzen können." (Audi-Chef Rupert Stadler)
Mit meinen besten Grüßen und Wünschen
Ihr
Prof. Hannes Brachat
Herausgeber AUTOHAUS