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HB ohne Filter vom 24. Januar 2014

Prof. Hannes Brachat
Prof. Hannes Brachat
© Foto: AUTOHAUS

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Datum:
24.01.2014

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Heute: Der "Gelbe Engel" – ADAC,  Peugeot - ein neuer "Drachen-Löwe"?, Energieeffizienz im Autohaus, Anzeigenwelt – Januar.

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20. Januar - Montag<br><br>Der "Gelbe Engel" - ADAC


Endlich liegt mal wieder ein gefundenes Fressen, vor allem für die Presse auf dem Tisch. Und gleich zu Jahresbeginn. Angeblich einer von 8.600 Mitarbeitern, der Chefredakteur der größten europäischen Autozeitung, der "ADAC-Motorwelt", fügte über Zahlenmanipulationen bei Befragungen dem 19-Millionen-Mitglieder-Verein einen erheblichen Riss im Vertrauensfundament zu. Als wäre dieser "Gelbe Bengel" der einzige, der von der Zahlenmanipulation gewusst haben soll? Das Befragungsergebnis wir ja vom Befragungsinstitut in der Zentrale präsentiert. Und dabei sitzt ja nicht nur der Chefredakteur am Tisch.

Wenn selbst die Bundesregierung nun eine lückenlose Aufklärung der Vorgänge, auch der Vorjahre, einfordert, dann steckt in Summe noch mehr dahinter. Volkswagen, BMW und MB haben sich bereits distanziert. Vermutlich wird es den "Gelben Engel" in dieser glamourösen Umgebung mit derartigen Preisen, die jeden Industriekapitän zwangsläufig zwingen zu kommen, zukünftig nicht mehr geben. Auch in Sachen Lobbyarbeit werden die Sitzplätze des ADAC nicht mehr direkt neben der Kanzlerin angeordnet sein. Und dahinter verbirgt sich der eigentliche Kern der Täuschung. Wenn von 19 Millionen "Vereinsmitglieder" gerade mal 3.900 eine Stimme für das Lieblingsauto abgeben, zeigt das, was die Mitglieder von derartigen Auszeichnungen halten. Die Konsequenz wäre, eine derartige Veranstaltung bzw. Befragung einzustellen. Wäre da nicht das zweite Gesicht des ADAC: Hier der Verein, dort massive wirtschaftliche Gewinninteressen. Ein Anzeigen-Seite in der "ADAC Motorwelt" kostet zwischen 90.000 und 110.000 Euro. Werden die Industriekapitäne ausreichend in der ersten Reihe prämiert, fließen diese Werbegelder selbstredend von oben nach unten. Gleich tritt die weitere Frage auf, wie das denn mit der Besteuerung dieser "Wirtschafts-Verein-Institution" in Gänze läuft?

Ich habe das ADAC-Papier zur Bundestagswahl in Sachen Pkw-Maut aufmerksam gelesen. Dort behauptet der ADAC, dass der Verwaltungsaufwand der Pkw-Maut so hoch sei, wie die künftigen Mehreinnahmen. Ich habe dazu um die Berechnungsmoldalität gebeten, habe aber trotz Nachfassen nie eine Antwort erhalten. Ebenso wollte ich wissen, wie die Einnahmenhöhe für die "Ausländermaut" ermittelt wurde. Nachdem ADAC-Präsident Peter Meyer ja Speditionsunternehmer ist, kann man sich hinter der ADAC-Mautaussage auch gezielte politische Interessen vorstellen. Der ADAC und sein Verhältnis zur Automobilwirtschaft ist immer wieder von eigenartiger Machart.

Der ADAC macht pro Jahr rund eine Milliarde Euro Umsatz und erzielt etwa 90 Millionen Euro Gewinn. Wer die mächtige Konzernzentrale - 23 Stockwerke, sprich 92 Meter hoch, ein Investment von 350 Millionen Euro - in München betrachtet ahnt, welche Kraft hier im Hintergrund steht. Eigenkapital eine Milliarde Euro. Nochmals, der Verein ist das eine, die vielfältigen wirtschaftlichen Betätigungen das andere. Das beginnt bei der Offerte von Fahrzeugfinanzierungen, von Kfz- Versicherungen, Autovermietung, wo man sich quasi Dritter bedient, denen schnittige Vorgaben macht und leicht verdiente Beute einstreicht. Die Sinnhaftigkeit der jetzt angelaufenen eigenen ADAC-Werkstätten ist ein weiteres Beispiel. Mir wurde glaubhaft versichert, dass der ADAC Herstellern wie Importeuren gedroht hat, sollte der ADAC nicht mit der Durchführung von Werkstatttesten beauftragt werden, würde das sich einschlägig auf die Pannenstatistik auswirken. Dabei unterbot der ADAC andere Werkstatttestanbieter gnadenlos im Preis. Also, auch die Pannenstatistik sollte nun transparent gemacht werden. Ich schreibe das allerdings nicht zum ersten Mal. Endlich ist die Zeit gekommen, wo man Gehör findet.

Dass "Rabattkönig" Dudenhöffer in Sachen ADAC nun Genugtuung erlebt, nachdem er 2008 ff. den ADAC-Auftrag für den AutoMarxx verloren hatte, nehme man unaufgeregt zur Kenntnis. Auch die Katholische Kirche wird sich darüber freuen, dass eben auch der sichtbare "Gelbe Engel" hier auf Erden doch nicht ganz so sauber ist, wie er bislang immer erschien. Bitte, in jedem Unternehmen gibt es Tiefen. Daraus entsteht aber die Chance zur kreativen Erneuerung. Und das wünschen wir dem Verein ADAC und all seinen Gauen!

 

21. Januar - Dienstag<br><br>Peugeot - ein neuer "Drachen-Löwe"?


Offensichtlich ist das Ende der Familien-Ära bei Peugeot gekommen, die 1810 in Herimontcourt ihren Anfang nahm. Automobilistisch 1889, als Armand Peugeot sein erstes Automobil auf der Weltausstellung in Paris - dampfgetrieben - vorstellte. Peugeot ist nach Volkswagen der zweitgrößte europäische Autobauer und produzierte 2013 noch 2,82 Millionen Fahrzeuge. 1976 hat Peugeot den lokalen Konkurrenten Citroen übernommen, die Marken agieren seither unter einem Dach. Der chinesische Autobauer Dongfeng steigt nun ein. Peugeot braucht dringend eine massive Finanzspritze. Und der französische Staat wird mit seiner Beteiligung dafür sorgen, dass Peugeot-Citroen französisch bleibt. Auch wenn Frankreichs Staatspräsident Hollande zu den nächtlichen Schäferstündchen nicht mit einem Peugeot-Motorroller, sondern mit Piaggio unterwegs ist. Industrieller Patriotismus! Im Klartext, die Familie Peugeot gibt die Führung an zwei staatliche Aktivisten ab. GM war seit 2012 mit sieben Prozent an Peugeot beteiligt und gibt nun diesen Anteil auf.

Die Franzosen und die Chinesen haben aber unterschiedliche Interessen. Bleibt die Forschung, das angesammelte Wissen, die Produktion in Frankreich oder entstehen die eigentlichen Arbeitsplätze nicht eher in China? Die Chinesen erhalten mit Peugeot eine bekannte Marke, eine Brücke zum Weltmarkt und Zugang zu technischem Know-how. Gehen die Chinesen das geschickt an, erhalten sie Zugang zu weiteren westlichen Unternehmen, vor allem auf Zulieferer. Auch auf deutsche. "Dongfeng", ursprünglich im LKW-Bau beheimatet, wird künftig ansprechende Pkw auf Augenhöhe zu anderen europäischen Herstellern bauen. Und das zu spürbaren Preisen. Auch das wird Auswirkung auf das Marktgeschehen haben. In der Tat, man kann sich das große Frankreich ohne eigene Automobilindustrie nicht vorstellen. Und ob die staatlichen Akteure das in Zukunft besser können als die Familie Peugeot, muss sich erst noch erweisen!

 

23. Januar – Mittwoch<br><br>Energieeffizienz im Autohaus


Diese Woche legte Wirtschaftsminister Gabriel das Eckpunktepapier für die Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) vor. Überförderung abbauen! Im Eiltempo sollen die steigenden Strompreise abgebremst werden. Auf den "Perspektiven 2014" der AUTOHAUS akademie wurde heute deutlich, dass bei Energiefragen im Autohaus die Strompreise im Zentrum stehen. Abb. 1 verdeutlicht das:

Erich Koller, Energieberater, zeigte Möglichkeiten zur Sanierung und Kosteneinsparung auf. Heizöl ist das eine, mit Gas fährt man aber günstiger. Koller meinte, es wäre ratsam, auf Innungsebene einen Strompreisvergleich pro kWh anzustellen. Er wird voraussichtlich zwischen 16 bis 26 Cent – ohne MWSt liegen. Pro Quadratmeter sei im Stromverbrauch eine Bandbreite zwischen 30 und 110 kWh auszumachen, Mittelwert: 75 kWh/qm Jahr. Auch am Beispiel der Werkstatt-Toröffnung machte der Experte deutlich, was über Torluftschleier, spezielle Gebläse und Schleusen an Verbrauch abgebaut werden kann. Eine Waschanlage verbraucht pro Jahr 1,5 Millionen Liter Trinkwasser. Mit 6.000 Euro Investment lässt sich das über eine Wasserrückgewinnungsanlage viel wirtschaftlicher gestalten. Photovoltaik ist inzwischen eine ausgereifte Technik. Koller arbeitete dann deren Eigennutzung und Einspeisungspotenziale heraus. Anbieter wie beispielsweise Suntility (www.suntility.com) offerieren ein Leasingmodell, das keines Bankkredites bedarf, sondern über die Stromersparnis getilgt wird. Inklusive Dachsanierung. Umgekehrt gibt es für derartige Investitionen zinsgünstige Darlehen, Investitions- und Beraterzuschüsse.

Erich Koller, Energieexperte

Bei LED-Beleuchtung sagt der Experte grundsätzlich ja, aber nicht immer und sofort. Es geht vor allem um den Leuchtstoffröhrenersatz. Wer Luftverlust in seinem Betrieb feststellen möchte, möge während der Mittagspause durch die Werkstatt gehen. Da ist das hörbar. Der Stromverbrauch eines Kompressors wird bei fünf kWh oft überschätzt. Das Blockheizkraftwerk (BHKW) würde Experte Koller mit Flüssiggas betreiben. Und das bei 80 Prozent Strom- und Wärmeverbrauch im Eigenbedarf. Je größer ein Autohaus, desto rentabler ist ein BHKW. Wer einen Elektroboiler an die Heizung anschließt, spart jährlich 5.000 Euro. Wer Leitungen und Armaturen dämmt, spart pro m pro Jahr ein bis drei Liter Heizöl.

Ein weiteres Kapitel widmete der Experte den baulichen Maßnahmen. Weitere Details siehe unter www.energie-effektiv-com. Es lohnt sich auf alle Fälle, an der Energiekostensenkung zu arbeiten. Das rechnet sich! Weitere Themen der "Perspektiven" sind die Differenzierungsfaktoren im Neu-, Gebrauchtwagen-, im Bereich Personal und Werbung. Interessenten schauen unter: www.autohaus.de/akademie. Weitere Termine finden am 29.1. in Stuttgart, 6.2. in Mainz, 7.2. Düsseldorf, 11.2. Potsdam, 19.2. München und am 25.2. in Hamburg statt.

 

24. Januar – Freitag<br><br>Anzeigenwelt – Januar


Die Weihnachts- bzw. Urlaubszeit wirkt auch werblich in den Januar hinein. Damit läuft im „Anzeigen-Wald“ das Neue Jahr mehr ruhig an. Die dabei sind, haben die "Preise tiefgefroren". Weihnachtskonditionen schwingen lange nach. Andere "vergolden den Winter" – auch ohne Schnee! Ford lockt "mit ein bisschen mehr"? Opel nennt gute Gründe, weshalb … In der Ausgabe vom 10. Januar 2014 haben wir einen Eintauschprämienrekord von Peugeot von 7.000 Euro dargestellt. 5.000 Euro bei der Renault-Niederlassung Hamburg sind ja schließlich auch ein Wort!

 

Spruch der Woche:


"Windkraft darf nur noch an guten Standorten gefördert werden." (Joachim Pfeffer)

Mit meinen besten Grüßen und Wünschen

Ihr

Prof. Hannes Brachat
Herausgeber AUTOHAUS

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KOMMENTARE


Klaus Nohr

24.01.2014 - 18:02 Uhr

Es stinkt ein bisschen in München! Was ist das wirklich Schlimme an der Situation? Der ADAC war für mich und viele seiner Mitglieder (muss gestehen ich bin der Einzigste in meiner Familie, der als Nichtmitglied glänzt, war aber gerade am überlegen ob ich nicht doch besser eintrete) eine Institution, die unantastbar ist. Es war für mich unvorstellbar, dass eine Statistik, ein Wettbewerb etc. gezinkt ist. Ich bin sicher, dass sich viele Bundesbürger auf Grund der Pannenstatistik, dem Lieblingsauto der Nation etc. ihr Auto aussuchen. Man überlege, welche Auswirkung eine Tabelle wie die bekannten hat, kann man schon ins Grübeln geraden. Sagt der ADAC, der Golf VII ist das Lieblingsauto der Deutschen, dann fällt die Entscheidung gegen einen Wettbewerber aus dem In- oder Ausland doch viel leichter, auch wenn es ein &#34;paar&#34; Euros mehr kostet. Es wundert schon lange, ohne es zu unterstellen, dass immer die gleichen Marken alle Vergleiche gewinnen. Ich war in meinem nun sehr langen Leben in vielen Ländern dieser Erde zu Hause, habe viele Marken der Welt gefahren und kann nicht behaupten, dass diese oft nicht auch ein Lieblingsauto hätten sein können, wenn die entsprechende Lobby vorhanden wäre. Natürlich gibt es Marken die sich wirklich abheben, aber diese spielen in einer anderen Liga und sind nicht für Otto Normal gebaut. Also, ich meine es stinkt ein bisschen in ADAC München und ich bin gespannt, was noch außer den, den Satzungen entsprechenden, Hubschrauberflügen des unwissenden Präsidenten so zu Tage kommen wird. Oft stinkt es vom Kopf bis zum Schwanz in der oberen Etage. Mir tut es leid für die vielen Mitarbeiter, die jetzt mit Vorbehalten aller Art angegangen werden und die bis heute einen hervorragenden Job gemacht haben und die wirklich helfen wo sie nur können.


Angelo

25.01.2014 - 11:28 Uhr

Der fliegende Prof. Dudenhöfer auf Bild.de im Interview:So soll Meyer am 27. Juni 2003 mit einem Rettungs-Heli („Christoph“) zum „Tag der Verkehrssicherheit“ nach Hamburg geflogen sein, von dort aus zu einer Tagung der Kfz-Sachverständigen nach Wolfsburg.Mit an Bord nach Wolfsburg war Auto-Experte Professor Ferdinand Dudenhöffer (62). Er sagt BILD: „Ich hatte den Termin zusammen mit Herrn Meyer. Mich hat damals schon gewundert, dass wir mit einem Hubschrauber der ADAC-Luftrettung flogen. Wir sind nachmittags direkt in der VW-Autostadt gelandet. Nach dem Termin bin ich mit dem Zug nach Hause ins Ruhrgebiet gefahren. Herr Meyer nahm wieder den Hubschrauber.“


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