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HB ohne Filter: Viel-Frontenkampf bei VW +++ Auto-Discounter Wilfried Wilhelm Anclam +++ Junge Brückenbauer

Prof. Hannes Brachat
AUTOHAUS-Herausgeber Prof. Hannes Brachat
© Foto: Erwin Fleischmann/AUTOHAUS

Unabhängig, scharfsinnig, auf den Punkt: der Wochenkommentar von AUTOHAUS-Herausgeber Prof. Hannes Brachat!

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Datum:
07.12.2018

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Viel-Frontenkampf bei VW +++ Frontale Winde gegen die Deutsche Umwelthilfe +++ Wilfried Wilhelm Anclam – Der Auto-Discounter +++ Junge Brückenbauer

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© Foto: RealGarant

Viel-Frontenkampf bei Volkswagen

Diese Woche weilte VW-Chef Diess in Washington, um drohende Zölle auf deutsche Fahrzeuge abzuwenden. Er kündigte dabei eine Kooperation mit Ford an. Ford und GM leben dominant vom heimischen US-Markt. Michael Jost, VW-Strategiechef, sorgte für weitere besondere Schlagzeilen der Woche: Volkswagen wird ab 2026 die Entwicklung von Verbrennungsmotoren einstellen. Auch das wird Auswirkung auf die IG-Metallwerker in Wolfsburg haben. Der millionenfache Betrug um gefälschte Abgaswerte kostete VW bislang 25 Milliarden Euro. Das sind Mittel, die für die E-Autoentwicklung und für das autonome Auto fehlen. Der Diesel wird auch 2019 für den Konzern monetärer Belastungsschwerpunkt sein. Dafür hat Ralf Brandstädter, für das operative Geschäft bei VW verantwortlich, nun ein massives Einsparprogramm angekündigt. Die Rendite von Volkswagen soll von vier auf sechs Prozent ansteigen. Es soll dazu u.a. die Modellvielfalt reduziert werden. Typen, die sich nicht rechnen, werden aus dem Programm genommen. Endlich! Außerdem kündigt man Preiserhöhungen für die Fahrzeuge an. Auch das ist ein Hinweis auf substantielle Unwägbarkeiten im Konzern. Und VW-Vertriebsvorstand Jürgen Stackmann ist nun bei den Details zu den Vertriebsrichtlinien gefordert, also (reduzierte) Standards, neue Margen, IT-Landschaft, Digitalisierung, Direktvertrieb, virtuelles Auto-Kaufhaus, I.D. Neo, der neuen E-Automarke aus Wolfsburg. Dirk Weddigen von Knapp, VAPV-Vorsitzender (Volkswagen und Audi Partnerverband), der diese Woche eindrucksvoll für drei weitere Jahre im Amt bestätigt wurde, wird da zusammen mit seinen 40 Beiräten weiterhin in der Transformation Zukunft für die 2.400 deutschen Handels- und Servicepartner der Konzernmarken VW Pkw, Audi und VW Nutzfahrzeuge gefordert sein.

Frontale Winde gegen die Deutsche Umwelthilfe

Heute stellt die Unions-Mittelstands-Vereinigung sowie der CDU-Bezirksverband Nordwürttemberg für den CDU-Parteitag den Antrag, dass der DUH die Mittel aus dem Bundeshaushalt gestrichen werden sollen. Ebenso soll der DUH die Gemeinnützigkeit aberkannt werden. Die Unterschriftenaktion auf der Online-Plattform Openpetition verfolgt selbiges Ziel. Das hätte zumindest zur Folge, dass Spenden an den "Verein" nicht mehr steuerlich absetzbar wären. Endlich hat auch nach eigenem Bekunden nun auch Toyota die langjährige Zusammenarbeit mit der DUH beendet. Da flossen angeblich jährlich 60.000 Euro an die DUH. Toyota hat natürlich nie etwas gegen den Diesel unternommen. Toyota ist aber nicht umsonst Marktführer bei den Hybridantrieben! Dennoch: So treiben wir den Diesel aus! Fahrverbote! Das hilft.

Wilfried Wilhelm Anclam – Der Auto-Discounter

Er ist nicht nur Deutschlands größter, sondern auch bester freier Automobilhändler. Wenn ein Automobilhändler W.W.A. in Deutschland eine zweistellige Umsatzrendite erzielt, schaut man da zweimal hin. Wie geht das? Mit einer angestrebten Marge pro Fahrzeug von 2.600 Euro. Gewinn ist das Geld, das zählt. Eigentlich meidet Anclam die Branchen-Öffentlichkeit. Wenn er aber dann wie diese Woche beim 17. AUTOHAUS/Dekra GW-Kongress auftritt, dann zieht er nicht nur alle Register, sondern alle und alles in seinen Bann. Seine 800 Mitarbeiter an den 22 Autoland-Standorten in Deutschland Ost verkaufen 2018 30.000 Einheiten. Davon sind 24.000 Endkundengeschäfte, 6.000 Händlergeschäfte. Von den 24.000 Endkundengeschäften sind wiederum 45 Prozent Neuwagen (Tageszulassungen!), zehn Prozent Jahreswagen und 45 Prozent Gebrauchtwagen. Anclam ging ausführlich auf die Prozesse im eigenen Unternehmen ein. Dabei haben die internationalen Ankaufsprozesse eine besondere Bedeutung. Dahinter steht ein eigenes Netzwerk und ein notwendiges Finanzvolumen von 275 Millionen Euro. 25 auf Marken und Modelle spezialisierte Einkäufer sind aktiv im Einsatz. Große Aufmerksamkeit ist auch bei Autoland dem Controlling gewidmet, das Anclam mit einer eigens entwickelten Software betreibt. Ferner überprüft im Rahmen des internen Kontrollsystems der Warenbestandsverantwortliche die einzelnen Geschäfte. Der Einkauf ist entscheidend! Für 2019 ist die weitere Expansion im Filialwesen geplant. Die Händlermarke Autoland wird ausgebaut. Die Autoland-Akademie wird eine neue Identität schaffen. Über das neue Autoland-Museum soll Autoland-Geschichte erlebbar gemacht werden. Mit erstaunlicher Offenheit erläuterte Anclam den Wandel vom e.K. zur AG und trug seinen Zehn-Jahresplan vor. Es sollen dann an 200 Standorten in Europa über 8.000 Mitarbeiter pro Jahr 300.000 Autos verkauft werden. Umsatz: 4,2 Mlliarden Euro. Visionen können eben auch klare Vorstellungen sein. Ein fulminanter Kongressbeitrag!

© Foto: Prof. Hannes Brachat/Ralph M. Meunzel

Wilfried Wilhelm Anclam, Gründer und Alleininhaber von Autoland, Leipzig - Brehna

Junge Brückenbauer

Am Montagabend dieser Woche starteten wir mit dem 17. AUTOHAUS/DEKRA-Gebrauchtwagenkongress in Hannover. Am Dienstagabend galt es, ein Résumé zu ziehen. Die "rote Linie": Gebrauchtwagen und Digitalisierung, Bewältigung von Komplexität, Kundenkonzentrierung, Diesel, Perspektiven 2019, Zuversicht! Ich konnte beim Fazit des Kongresses feststellen, dass die meisten Referenten-Beiträge 2018 aus der "jungen Garde" stammten. Deren Alter, zwischen 30 und 40. Man sagt so locker, es geht immer weiter. Die Frage ist aber "Wie"? Und da habe ich mich wirklich sakrisch gefreut, ja es hat mich sehr zuversichtlich für die Branche gestimmt, mit welcher Klasse die "junge Garde" auftrat. Mit und ohne Turnschuhe! Es ist ja nicht jedermanns Sache vor 150 Besuchern fachlich zu glänzen. Offen, locker, transparent, originell – auch in der Art der Präsentation – siehe Abb., pfiffig in den Antworten!  

Es ist Usus, dass bei Kongressen ein Drittel der Besucher abends zeitig sich zu Hause einfinden muss und daher um 16 Uhr mit der Kaffeepause ihr Finale der persönlichen Präsenz einläutet. Alle Jungen waren bis zum Schlussgong um 17.15 Uhr präsent. Hier sind sie (siehe Abb./obere Reihe v.l.n.r): Prof. Dr. Stefan Rostek, Hochschule Geislingen, Benjamin Menche, GF Audi Zentrum Limburg, Auto Bach – mit persönlich gestalteten Charts (!) -, Frederick Altrock, Mobile.de, Berlin. Untere Reihe (v.l.n.r.): Nico Polleti, CEO Cluno, München,  Benjamin Kaiser, GW-Leitung Fahrzeugwerke Lueg, Bochum und Ronald Grenzner (24!), GW-Verkaufsleitung AH Rastetter, Karlsruhe. Sie haben allesamt echte Spuren gezogen!

© Foto: Prof. Hannes Brachat/Ralph M. Meunzel

Die "junge Garde" auf dem AH-GW-Kongress in Hannover

© Foto: Prof. Hannes Brachat/Ralph M. Meunzel

Die persönliche Präsentation 

Spruch der Woche:

Das Mazda-Autohaus Blendorf in Herten, die Gechäftsführer Wolfgang Blendorf, Beate Müller und Michael Busch überraschten ihre Kunden mit einem Adventskalender. Also, vier Wochen vor dem Fest. Künstler Wolfgang Nocke hat für das Autohaus Blendorf eine Edition aufgelegt, die er jedes Jahr mit einem neuen Kunstdruck bereichert. Dieses Jahr mit dem Thema „Luftschloss“. Dazu liegt der Weihnachtskarte ein signiertes Original von ihm bei. Der jeweilige Kunstdruck ist zugleich das Deckblatt für den Adventskalender. Stil ist Stil!

© Foto: Prof. Hannes Brachat

Adventskalender und Kunstdruck im Mazda-Autohaus Blendorf

Mit meinen besten Grüßen und Wünschen zur fünften Jahreszeit

Ihr
Prof. Hannes Brachat
Herausgeber AUTOHAUS
www.brachat.de

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