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HB ohne Filter: Fragwürdige Diesel-Show +++ Autokauf via Smartphone +++ Petition gegen Deutsche Umwelthilfe

Prof. Hannes Brachat
AUTOHAUS-Herausgeber Prof. Hannes Brachat
© Foto: Erwin Fleischmann/AUTOHAUS

Unabhängig, scharfsinnig, auf den Punkt: der Wochenkommentar von AUTOHAUS-Herausgeber Prof. Hannes Brachat!

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Datum:
16.11.2018

2 Kommentare

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Heute mit den Themen: Die fragwürdige Diesel-Show – und kein Ende! +++ Französisches Opferspiel – Österreichische Händlervertragskündigung +++ Autokauf vollständig via Smartphone – papierlos! +++ Petition gegen die Deutsche Umwelthilfe

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© Foto: RealGarant

Die fragwürdige Diesel-Show – und kein Ende!

Wo stehen wir in der unendlichen Dieselmalaise?

1. In 65 deutschen Städten liegt angeblich die Schadstoffbelastung der Atemluft teils um das Doppelte über den Grenzwerten. Der EU-Grenzwert liegt bei 40 Mikrogramm Stickstoffdioxid pro Kubikmeter Luft.

2. Das Bundeskabinett hat aktuell eine Änderung des Bundesimmissionsschutzgesetzes beschlossen. In Städten mit Höchstwerten von bis zu 50 Mikrogramm soll es keine Fahrverbote geben. Doch die betroffenen Städte können frei entscheiden. Bleibt zu hoffen, dass damit mancher "grüne Richter" auf den Boden zurückkommt. Wenn die Grenzwerte damals zu ehrgeizig waren, warum erfolgte nicht früher eine vernünftige Anpassung, die eben die ganzen Pendler, Handwerker, den Autohandel u.a. nicht mit diesen Folgen belastet? Inzwischen ist festzustellen: Man hat dem Diesel über das ewige Aussitzen unverantwortlich den Stecker gezogen.

3. Diesel-Fahrzeuge der Abgasnorm Euro 4 und 5 werden von Fahrverboten ausgenommen, falls sie nicht mehr als 270 Milligramm Stickstoffdioxid pro km ausstoßen, u.a. durch Katalysatornachrüstung.

4. In 15 Problemregionen sind Nachrüstungen geplant. Doch fehlt es an den Vorschriften und Genehmigungen dieser Anlagen. Bis die Umrüstung praktisch erfolgen kann, soll das Jahr 2020 erreicht sein. Fahrverbote kommen aber bereits 2019 zur Wirkung. Für viele betroffene Dieselfahrer droht daher der Stillstand.

5. Hersteller selber wollen keine eigenen Nachrüstlösungen anbieten. Sie überlassen das Dritten.

6. Es ist nicht geklärt, wer die Hardware-Nachrüstung bezahlt. Daimler ja, VW zum Teil, BMW nein. Importeure nein! Die Fahrzeuge wurden allesamt - bis auf die aus dem ominösen VW-Betrug - damals rechtmäßig zugelassen.

7. Hersteller/Importeure bevorzugen Mobilitätsprämien. Wie das der Handel bereits aggressiv umsetzt, zeigt nachstehendes Beispiel. Mal sehen, wie dieser Hebel bei derartigen Angeboten wirkt? Je nach Hersteller sollen derartige Umweltprämien bis 2019 und 2020 laufen. Und danach? Dann ist der Markenhandel bei fünf Euro Monatsrate überflüssig.

© Foto: Hannes Brachat

Die besondere Umweltprämie 

8. Fahrverbote kommen, Umweltzonen werden eingerichtet, bestimmte Straßen gesperrt. Künftig werden in den betroffenen Regionen längere Umwege eingeschlagen. Mehrkilometer hingenommen. Sehr vernünftig!?

9. Hätte Volkswagen im September 2015 nach der Entdeckung des Betrugs ein offensives Paket angeboten, stünde heute nicht die gesamte Automobilindustrie unter Verdacht. Welch ein Vertrauensverlust. Außerdem hätte der Diesel weiterhin seinen angemessenen Platz in der umweltfreundlichen Produktofferte.

10. Die Prozesslawine gegen Volkswagen ist für die VW-Motor EA 189-Geschädigten seit 1.11.2018 angeschoben.

Französisches Opferspiel – Österreichische Händlervertragskündigung

Österreich hat eine handelspolitische Besonderheit für den Autohandel, beispielsweise ein "Kraftfahrzeugsektor-Schutzgesetz" (KraSchG), das in den anderen 27 EU-Ländern immer noch auf der Forderungsagenda steht. Zudem sind mit der Österreichischen Bundeswettbewerbsbehörde (in Deutschland Bundeskartellamt) Feststellungen getroffen worden, wonach beispielsweise ein Händler bei der Beschaffung vorgegebener Mobiliarausstattung diese nicht beim Importeur, sondern ebenso auf dem freien Markt erwerben kann, nachdem Möbel mit der eigentlichen Leistungsfunktion aus dem Handelsvertrag nichts zu tun haben. Wie sinnvoll. Es wird alles für den Händler um die Hälfte günstiger. Es einerseits nachzuvollziehen, dass die Hersteller auf EU-einheitliche Handelsverträge hinarbeiten. Mehr und mehr hat ohnehin die jeweilige Europazentrale das Sagen. Und doch gilt es aus gutem Grunde, nationale Besonderheiten zu berücksichtigen.

In der Peugeot-Organisation Österreich wie für den österreichischen Automobilhandel überhaupt schlug diese Woche eine schmutzige Bombe ein. Der Sprecher der österreichischen Peugeot-Markenhändler, Bernhard Kalcher aus dem steirischen Fehring, bekam überraschend - ohne Angabe von Gründen - die Händlervertragskündigung. Nach 51 Jahren Peugeot-Händlerzugehörigkeit! Und er gehört mit aktuell 450 Einheiten p.a. zur qualitativ und quantitativ "guten Sorte". Peugeot hatte in guten Zeiten in Österreich einmal sechs prozent Marktanteil und sitzt inzwischen auf der Hälfte fest. Daran sind primär die Händler die Schuldigen. Eine derartige Vertragskündigung wie bei Kalcher läuft nicht ohne Wissen der Europazentrale ab, oder ist gar von dort aus initiiert worden. Dabei taucht dann ein Name auf, Jean Philippe Imparato, der mal in Österreich als Generaldirektor hinlänglich wirkte. Offensichtlich weicht Peugeot nun einem Rechtsstreit in spezifischen Gegebenheiten, um einer grundlegenden Rechtsregelung, die gar für alle Marken europaweit Bedeutung haben könnte, aus. Man will in Brüssel nicht auffallen. Im Klartext: die Österreichische Vorreiterrolle wird kalt egalisiert. Ein übles Diktat! Ein klassisches Beispiel mehr für Machtmissbrauch. Die französische Diktion: Mit den „ österreichischen Tandler“ kann man das bei gegebener österreichischer Marktdimension "durchziehen". Man verhandelt statt mit den Verbandsvertretern lieber mit Europas größtem Opelhändler, der AVAG, die in Österreich mit Opelbetrieben an markanten Standorten sitzt und durch den Verbund Peugeot-Opel eine strategische Neuausrichtung erfahren wird. Menge muss her!

Jetzt gibt es in Österreich 40 Peugeot-Händler und 166 Service-Betriebe. Wie sollen die sich verbandspolitisch künftig einen "freien Geschäftsführer" leisten können, der die Verhandlungen mit dem Importeur führt und frei vor existentieller Bedrohung agieren kann? Das wird nicht ohne Kooperation mit anderen Markenverbänden möglich sein. Zwangsläufig geht jetzt aufgrund dieser unseligen Kündigungsmalaise jeder Händler mit Sprecherfunktion in Österreich in Deckung. Man liest keinerlei öffentliche Äußerungen. Sie könnten ja nicht nur juristische Folgen haben. Sprich, die bellenden Jagdhunde kehren mit eingezogenen Schwänzen in ihre Hütten zurück, bevor sie von Wild-Jägern gezielt mit Wirkung abgeschossen werden.

Die VW-Händler in Deutschland haben sich mit dem Hersteller, der mehrheitlich in österreichischer Hand ist, aktuell über zwölf "Big Points" zur Zukunftsgestaltung verständigt. Zwei lauten: "Wir sind Eins!" und Commitment für gemeinsame Ziele. Über diese Wege ließen sich sicher auch in Österreich bessere Markterfolge erzielen als über altfranzösischen Imperialismus.

Autokauf vollständig via Smartphone – papierlos!

Diese Woche hat Cluno, der digitale "Auto-Abo-Anbieter", seine App vorgestellt. Ein Novum! Was ist das Besondere dabei? Es kann der komplette Fahrzeugkauf digital, sprich ohne Papier abgeschlossen werden. Die Unterschrift des Kunden, Bonitätsüberprüfung mit SCHUFA-Auskunft im Hintergrund, alles digital. Der Kfz-Brief wird durch Sicherungsübereignung mit selbiger rechtlicher Wirkung ersetzt. Auch Sixt-Neuwagen.de, das pro Monat auf Leasingbasis inzwischen 1.000 Neuwagen vermittelt, hat sämtliche Verkaufsprozesse digitalisiert. Alles papierlos!

Und wo steht der klassische Markenhandel? Bei einem Komplettgeschäft Neuwagen-, Gebrauchtwagen-Inzahlungnahme, Finanzierungs- Versicherungsvertrag, Probefahrtvereinbarung, Datenschutzerklärung kommen sage und schreibe bis zu 30 Unterschriften, die der Kunde leisten muss. Nachstehend der Nachweis (siehe Abb.). Warum schafft das Cluno mit 40 Mitarbeitern? Warum Sixt? Warum die Hersteller und Importeure nicht? So wird man nie digitalen Vertrieb leisten können!

© Foto: Hannes Brachat

Cluno – App

© Foto: Hannes Brachat

30 Kundenunterschriften

Petition gegen die Deutsche Umwelthilfe

Dem deutschen "Abmahnkönig" und "Millioneneinstreicher" Jürgen Resch, Chef der Deutschen Umwelthilfe (DUH), mit Sitz im üppigen Radolfzell am Bodensee und seinem 280 Mitglieder-Club soll endlich gezeigt werden, was Verhältnismäßigkeit ist. Dies bezieht sich nicht nur auf die vermessene Abmahnunkultur, sondern auch darauf, dass diese einseitige grüne Mini-Einheit es geschafft hat, über juristische Initiativen Fahrverbote herbeizuführen. Dafür wird Resch von "Grünen" bis hin zur evangelischen Kirche hoch geadelt. Aktuell in der Novemberausgabe von "Chrismon".

Jetzt kam ein Findiger auf die Idee, dass die DUH den Status der Gemeinnützigkeit verlieren muss und damit im ersten Schritt zumindest die finanzielle Förderung aus Steuermitteln. Bedenklich ist ohnehin, dass ein Micky-Maus-Verein wie die DHU Klagerecht besitzt. Normale Verbände erhalten diesen offiziellen Zuspruch nicht zugeteilt. Auch der ZDK nicht.

Um da die DUH in der Öffentlichkeit mit ihren dubiosen Machenschaften vorzuführen, bedarf es markanter Öffentlichkeit. Dazu verhilft die Petition, damit die DUH politisch offiziell hinterfragt wird. Dazu bedarf es 50.000 Stimmen. Über 43.000 liegen schon vor. Zur Online-Petition gelangen sie hier. Der ZDK setzt sich seit Jahren gegen diese Abmahnpraxis der DUH ein. Doch es passiert nichts. Dieses Beispiel zeigt ein weiteres Beispiel mehr für die Politikverdrossenheit. Weshalb wird derartige unverhältnismäßige Agitation wie bei der DUH nicht abgestellt? Da geht es vordergründig um "Grün". Hintergründig geht es um maßloses Abzocken von "kleinen" Betrieben. Neulich zeigte mir ein Händler wieder eine Rechnung der DUH über 5.000 Euro. Und das wegen einer Lappalie. Die Politik kriegt das einfach nicht geregelt! Da fehlt es in der tätigen Umsetzung, am Maß für bürgerliche Vernunft!

© Foto: Hannes Brachat

Button für die Petition

Spruch der Woche:

"Das Land, das Maßstäbe setzt, nicht nur mit Schiller!"

© Foto: Hannes Brachat

Mit humorigem Schwaben-Gruß

Ihr
Prof. Hannes Brachat
Herausgeber AUTOHAUS
www.brachat.de

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KOMMENTARE


Scharpf Helga

17.11.2018 - 10:14 Uhr

Gut dass es euch gibt. Diesem Drecksack von Resch muss das Handwerk gelegt werden. Vielleicht solltet ihr alle nur möglichen Autohäuser dafür gewinnen.


michael schmölders

17.11.2018 - 17:44 Uhr

es wird Zeit,den gesunden Menschenverstand einzusetzen und diesen Schwachsinn zu stoppen.Ich könnte mich hier noch weiter auslassen,aber das schenke ich mir,angesicht der sinnlosen Zeitverschwendung für so einen Karnevalsvereins,der meint damit die Welt retten zu können,wenn gem. Arbeitsrichtlinien deutlich höhere Werte zugelassen sind .


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