HB ohne Filter: Corona - Die zweite Krisenwoche! +++ Neue VW- und Audi-Händlerverträge +++ puls Automobilkongress
Unabhängig, scharfsinnig, auf den Punkt: der aktuelle Wochenkommentar von AUTOHAUS-Herausgeber Prof. Hannes Brachat!
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27.03.2020"Corona" - Die zweite Krisenwoche! +++ Neue VW- und Audi-Händlerverträge – kein Aprilscherz! +++ Corona & Servicearbeiten +++ Einfach zum Auto – Der Verbund Hersteller-Händler-Autobanken-Plattformen +++ Landesverbandspräsident Michael Ziegler zum 65. Geburtstag
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"Corona" - Die zweite Krisenwoche!
Ein Virus überzieht weiter die Welt. Die Wirkung: Schockstarre. Das Ausmaß und die Dauer der Krise: Keiner weiß es. Und doch wird es ein Leben danach geben. Der Ruf nach Liquidität steht aktuell an erster Stelle! Jürgen Stackmann, VW-Vertriebsvorstand, setzte diese Woche klare Akzente: "Länger als bis zum Sommer kann der Stillstand nicht dauern. Das halten Gesellschaft und Wirtschaft nicht aus." Die Szenherie: Hier der Faktor Gesundheit, dort die Ökonomie. Es gilt eben auch, einen wirtschaftlichen Zusammenbruch zu verhindern. Der Güterverkehr hat daher mit all seinen Logistikfunktionen wichtige Priorität. Bitte, auch die Kommunen werden noch mit Liquiditätsengen aufwarten.
Wirtschaftspolitische Auswirkungen
Hersteller und Importeure - die meisten - haben den Ernst der Lage für den Handel angenommen und wirkungsvoll Hilfeleistungen angekündigt. Vielfach in persönlichen (Telefon-)Gesprächen. Dennoch, die Liquiditätsprogramme und reduzierten Zielvereinbarungen der Hersteller/Importeure, sie werden nicht ausreichen, um die Zahlungsfähigkeit im Automobilhandel sicherzustellen. Obendrein wird auch mancher Autohaus-Kunde selbst in Zahlungsschwierigkeiten geraten. Das werden nicht alle Kfz-Betriebe - große wie kleine - überleben, zumal aufgrund rückläufiger Umsätze bis zum Jahresende einige "rote Zahlen" schreiben werden. Man stelle sich nochmals bei den Automobilherstellern drei Monate Produktionsstillstand vor. Der Kurs bei VW ist seit 2015 heute schon um 65 Prozent eingebrochen. Möglicherweise nehmen die Aktienkurse nach Corona natürlichere Werte an. Auch die von Tesla. Die großen Herausforderungen der Transformation, nämlich Digitalisierung wie alternative Antriebe bis zu Software-Herausforderungen, bleiben trotz Corona investiv bestehen. Fazit: Wir alle werden Corona auf den Konten spüren. Und das geht auf Sicht auch mit Wohlstandsverlusten einher.
Praktische Lösungshilfen
Es ist erstaunlich wie erfreulich, was innerhalb einer Woche auf verschiedenen Ebenen an Informationen und Hilfestellungen zusammengetragen wurde. Wenn 70 Prozent der Kfz-Betriebe Kurzarbeit beantragt haben, in Summe sollen es zwei Millionen Betriebe sein, kann man sich ausmalen, welches Antragsmeer die Agentur für Arbeit zu bearbeiten und zügig auszubezahlen hat. Da wurde auf dem Antragsweg endlich viel Bürokratie und Hürden, Regularien bei Seite geschoben. Möge das nach "Corona" so bleiben. Entbürokratisierung!
Der ZDK oder auch die MB-Vertreter inkl. Vermittler und Servicepartner wurden in einem Schreiben an den Bundeswirtschaftsminister wie an die Bundestagsabgeordneten aktiv, um das Antragswesen bei der KfW (Bonitätsprüfung) bis zum zu hohen Zins in akzeptable Formen zu bringen. Und das vor der historischen Bundestagssitzung am Mittwoch, in der das teuerste Gesetzespaket in der Geschichte der Bundesrepublik verabschiedet wurde. Ein Hoch allen Abgeordneten, quer über alle Fraktionen, die das in der Kürze der Zeit parlamentarisch zum Gelingen brachten. Die Erkenntnis: Demokratie in Krisenzeiten funktioniert.
Konkreter Brückenbau
Ganz erfreulich, was der ZDK unter www.kfzgewerbe.de an konkreten Antworten zusammengestellt hat. Auch der ZDH unter www.zdh.de. Ein besonderes Muster-Beispiel politischer Hilfsaktivitäten legte diese Woche der Kfz-Landesverband Baden-Württemberg mit seinem Hauptgeschäftsführer Carsten Beuß Tag für Tag vor. Der automobile Onlinehandel ist erlaubt. In diesem Zusammenhang auch Fahrzeugübergaben und Probefahrten. Das bedarf aber u.a. auch der Fahrzeugzulassung. Vielfach sind die Zulassungsstellen geschlossen. Die Verwaltungshoheit über Zulassungsstellen liegt bei den Städten bzw. Landkreisen. Die Landespolitik hat dazu keinen Zugriff. Beuß, mit massgeblichen Landespolitikern gut vernetzt, setzte dort an, außerdem bei seinen Innungen, die vor Ort an die zuständigen Behörden herantraten. Und siehe da, Pforzheim öffnet seine Zulassungstore. Der Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion in Baden-Württemberg, Dr. Hans-Ulrich Rülke, hat seinen Wahlkreis in Pforzheim. Beuß hat außerdem erreicht, dass das SWR-Fernsehen aktuell eine Sendung über geschlossene Zulassungsstellen macht. Erfreulich auch, dass diese Woche die neue VDA-Präsidentin Hildegard Müller forderte: Zulassungsstellen und Werkstätten müssen offen bleiben. Dem benachbarten "Bayerischen Hinterzimmer", dem Kfz-Landesverband Bayern, sei da eine echte Zusammenarbeit mit Baden-Württemberg dringlich, der Wirkung wegen empfohlen.
Dank an die Fabrikatsverbände
Es sei auch all jenen gedankt, die sich als Sprecher zusammen mit ihrer gesamten Vorstandschaft eines Fabrikates in zahlreichen Abstimmungsgesprächen, detaillierten Schriftsätzen und Videokonferenzen mit den ersten Verantwortlichen bei den Herstellern, Importeuren, vor allem auch deren Bankvertretern engagierten. Da geht es dominant um Maßnahmen zur Sicherung der Liquidität sowie auch um Maßnahmen zum Schutz der Mitarbeiter. Auch das zeigen die letzten beiden Corona-Wochen, das da ganz neue Flexibilitäten entstanden sind, die enger zusammenführen und möglicherweise neue Systeme finden lassen.
Die persönliche Kommunikation
Einige Unternehmer ließen mich auch ihre Schriftsätze wissen, die sie an ihre Mitarbeiter sandten. Da trifft man ja in zahlreichen Autohäusern Homeoffice an. Selbst die Kanzlerin arbeitet über das Netz von zu Hause aus. Auch dieses Thema wird nach Corona für die Branche - bis hin zu Videokonferenzen - einen anderen Stellenwert erhalten. Wenn ein Autohaus 13 Filialen und 900 Mitarbeiter hat, ist aktuell persönliche Kommunikation mit allen nicht möglich. Großartig, dabei ist mancher Autohaus-Unternehmer nun über sich selbst hinaus gewachsen. Da lautet ein Schlusssatz: "Haben Sie Vertrauen in uns, wir vertrauen auf Sie!" Schön, wenn ein Unternehmer bei seinen Mitarbeitern Autorität genießt. Führen heißt, ein Unternehmen zukunftssicher zu machen. Das bedeutet gegenwärtig Geld zusammenzuhalten, die Kosten runterzufahren und trotzdem das Geschäft am Laufen zu halten. Und da ist von jedem Mitarbeiter beherzte Eigeninitiative gefordert, eigenständiges Denken und Handeln. Es braucht Unternehmer im Unternehmen. Die Krise zeigt uns auch die Führungsnotwendigkeit in mehr Selbständigkeit für den einzelnen Mitarbeiter.
Das Netz verbindet
Noch eine Entwicklung hat sich in diesen zwei Wochen Bahn gebrochen. Online-Schulung. Es kann sich jeder Interessierte zu Hause, im Homeoffice digital fortbilden. Ich nenne gerne an erster Stelle AUTOHAUS-next. Wählen Sie https://next.autohaus.de/ecampus/Vertrieb an. Wir haben hier Themen wie "Online-Verkauf in der Corona-Krise", "Leadtracking", "E-Fahrzeuge erfolgreich verkaufen", "Instagram richtig nutzen", "Zielgruppengerechtes Bestandskunden-Management" u.a. bearbeitet. Oder schauen Sie, was der Verkaufs-Coach Frank Fichert von Sales Quality bei YouTube 2Autohäuser für Autofahrer - Gemeinsam Corona trotzen" offeriert. Da wird jeder Verkäufer sehr gute, vor allem motivierende Impulse finden. Kostenlos!
Die Corona-Zeit macht auch deutlich, was im (Hoch-)Schulwesen an digitalem Nachholbedarf, bei Lehrern wie bei Schülern besteht. Von fehlenden Breitbandanschlüssen, technischer Ausstattung bis zu didaktischen Konzepten.
Man stelle sich vor, Corona hätte uns vor 25 Jahren überzogen. Das Internet ist nun großer kommunikativer Retter, das auch in Zukunft für uns alle größere Flexibilitäten bereithalten wird. Gut, dass es nicht mehr 1998 ist. Das Jahr, in dem wir in der Branche mit Internet loslegten und uns nach und nach von Fax-Geräten verabschiedeten. Lieber Internet als kommunikative "Faxerei".
Neue VW- und Audi-Händlerverträge – kein Aprilscherz!
Eigentlich müssten die VW- und Audi-Händler zum 1. April eine Party veranstalten. Was war das für ein Kampf, bis die neuen VW/-Audi-Verträge standen! Man legt ja künftig Wert auf große Handelsbetriebe. Die haben aber zur Stunde monatlichen Liquiditätsbedarf von 500.000 Euro aufwärts. Woher nehmen? Woher in Fülle beziehen? Also, Corona setzt andere Party-Prioritäten.
Und dennoch, trotz Corona ereignet sich mit dem 1. April 2020 in der Branche eine weitere gravierende Weichenstellung. Die neuen VW- und Audi-Verträge treten in Kraft. Da haben die Händler ein 300-Seiten-Werk unterzeichnet, das doch einige zentrale Fragen offen lässt. Wer weiß aber heute schon konkret, wie unsere automobile Vertriebs-Welt 2025 aussehen wird? Der VW-Händlervertrag umfasst 43 Seiten, der Agenturvertrag Großkunden 16 Seiten, der VW Servicepartnervertrag 41 Seiten, der Vertrag über Digitale Produkte 14 Seiten, der MEB-Agenturvertrag für die ID-Familie 36 Seiten und der GW-Basisvertrag sieben Seiten. Macht zusammen 156 Seiten! Hinzu kommen die Richtlinien, die im Partnerportal einzusehen sind. Sie machen nochmals rund 150 Seiten aus. Wer außer Rechtsanwälten hat die Zeit das zu lesen und erst zu verstehen? 1960 hatte ein VW-Händlervertrag noch acht Seiten. Soviel zum Prinzip Einfachheit!
Es seien 400 oder gar 500 VW-Händler - so munkelt man in Fachkreisen -, deren Händlervertrag 2023 auslaufen wird. Im Klartext: Vertriebspolitische Konzentration ist in der VW-Organisation angesagt. Man setzt auf große Händler, die zu VW die Marken Audi, Skoda und Seat vertreten. Wie gestalten dann die 400 bis 500 ausscheidenden Händler ab 2023 ihre Handelszukunft? Der eine und andere wird übernommen werden. Andere nehmen den Ausgleichsanspruch wahr. Andere bleiben im Service aktiv, übernehmen eine andere Marke oder agieren als freie Mehrmarkenhändler und vertreiben weiterhin VW als EU-Vermittler. Mit dieser neuen Weichenstellung wird der Branche sehr sichtbar ein Rückgang der Bedeutung des vertragsgebundenen Markenhandels signalisiert.
Hersteller bauen nebenbei ihre freien und virtuellen Vertriebsschienen aus. Oder anders. Man kann heute jeden Neuwagen auch über den freien Markt beziehen. Wer gar die Belieferungskette freier Leasinggesellschaften anschaut und die Wahnsinnsgeschäfte sieht, die der Hersteller inklusive großer Händler beispielsweise mit "carwow" oder "vehiculum" betreiben, staunt ob dieser Geldvernichtungsmaschinerie. Da werden ja nicht mehr Einheiten oder Leads, da werden inzwischen primär fertige Verträge verjubelt. Die wahren Lieferanten, die dahinter stehen, sie aber bleiben im Dunkeln! Nennen wir diesen Weg "digitalen Schattenvertriebskanal". Klar, ohne Standards.
Wie löblich, wenn aktuell in der Krisenbewältigung bei VW von Oben im Geiste von "Act as One" gesprochen wird. Da gab es in der Vorbereitung zum neuen Händlervertrag "The big points". Zwölf an der Zahl. Da steht auch Profitabilität drin. Aber auch Multikanalität. Womit der Dauerspagat seitens des Herstellers beschrieben sei. Ein "Commitment für gemeinsame Ziele" - Point 9 - ist die derzeitige Weichenstellung nicht.
Bleibt zu hoffen, dass mit dem neuen Vertriebsmodell der Agentur für die Elektromodelle die Schleuderexzesse auf eine erträgliche Bandbreite zurückgestutzt werden. Der neue ID3, der "Golf der Zukunft", konnte virtuell vorbestellt werden und sollte eigentlich im Sommer ausgeliefert werden. Trotz Softwareproblemen. 100.000 sollten 2020 in Zwickau vom Band rollen. Wie soll das gelingen? Möge sich Corona sehr bald im Schatten des ID3 verflüchtigen. Das neue VW-Vertragswerk enthält eine inhaltsgewichtige Präambel. Möge deren guten Geist gute gemeinsame Wege für die Zukunft ermöglichen.
Corona & Servicearbeiten
Erlaubt sind im Schatten von Corona handwerkliche Leistungen in der Werkstatt. Ebenso gestattet ist der Verkauf von Teilen, Reifen und Zubehör. Nachstehend einige praktische Beispiele in der Ankündigung an Kunden. Wie setzt das VW-/Audi Kuhn & Witte in Jesteburg um? Wie pitstop, wie ATU? ATU weist diverse Filialen als Covi-19 Notbetriebe aus und benennt dazu für den Kunden Infektions-Schutzmaßnahmen. Mein hochgeschätzter Kollege, ASP-Chefredakteur Dietmar Winkler, hat in einem Artikel sämtliche Werkstattkonzepte eingehend zusammengestellt, von Bosch Service, AutoCrew bis AutoFit u.a. Dort können sie weitere praktische Umsetzungsbeispiele verfolgen unter: https://www.autoservicepraxis.de/nachrichten/autobranche/werkstattkonzepte-alles-ist-in-bewegung-2534171
Kuhn & Witte, Jesteburg
pitstop
ATU
Einfach zum Auto – Der Verbund Hersteller-Händler-Autobanken-Plattformen
Am 11. März 2020 fand in Hersbruck der 16. Puls Automobilkongress statt. Dazu hat puls ein vorbildliches Summary mit Bildmaterial zusammengestellt. Das Summary kann unter folgendem Link https://www.puls-marktforschung.de/events.html?view=article&id=4859&catid=2 für 199 Euro (zzgl. MwSt.) bestellt werden. Darin sind detaillierte Informationen und praxisorientierte Tipps für erfolgreichen Automobilverkauf ebenso enthalten wie die wichtigsten Ergebnisse des Händlerradars mit der erstmaligen Messung der Beziehung zwischen Automarken und ihren Händlernetzen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Nachstehend die inhaltliche Kurzfassung:
Getrieben von den ungeduldigen und anspruchsvollen Kunden der Netflix-Generation wird ein schneller und einfacher on Demand-Zugang auch zu Autos immer wichtiger. Wem es nicht gelingt, die Perspektive des Auto-Interessenten einzunehmen und kundenorientierte Verkaufsprozesse ohne "Pain Points" zu gestalten, läuft Gefahr, die Kundenschnittstelle zu verlieren. Dennis Morgenstern von Google zeigte, wie der digitalisierte Idealprozess beim Neuwagenverkauf aussehen kann. Anschließend stellte Robert Lasek von der AUTO1 Group vor, wie Automobilhändler mit Plattformen eine Steigerung der Umschlagsgeschwindigkeit und mehr Ertrag realisieren können. "Technologieoffenheit statt Dogmen" war die Kernbotschaft des COO von Kia Deutschland, Steffen Cost, der im Zusammenspiel mit dem Kia Performance Center Lüdenscheid (Prof. Thomas Heiland) vorstellte, worauf es beim Verkauf von Autos mit modernen Antrieben ankommt. Anschließend zeigte Dr. Weßner gemeinsam mit Jürgen Gietl von der Markenberatung Brand Trust, was zukunftsfähige Automarken und Händler ausmacht. Jetzt stellte Nicole Hausler von der Hofmann & Wittmann Gruppe vor, wie Kundengewinnung und Kundenkommunikation organisiert werden können, welchen Beitrag dazu u.a. auch Outbound-Telefonie leistet. Nach der Mittagspause zeigte der Vorstandsvorsitzende von Deutschlands größtem Autodiscounter Autoland AG, Wilfried Wilhelm Anclam, wie der Handel zum Gewinner der digitalen Epoche werden kann. Im Anschluss stellte der Sprecher der Geschäftsführung der Bank Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe, Dr. Hermann Frohnhaus, vor, wie Kunden durch die neue Gebrauchtwagenplattform JuhuAuto gewonnen werden können. Die Steigerung der Kaufbereitschaft und der Kundenloyalität sind auch Ziele von Car-Garantie. Der Beitrag von Vertriebsleiter Sascha Schüren zeigte dazu eindrucksvolle Ergebnisse einer puls Studie. Den Abschluss des Kongresses bildeten dann der Leiter der Unternehmensentwicklung der Händlergruppe PS Union, Marcel Greiner, und Jürgen Papadopoulos vom Architekturbüro Papadopoulos: Bei Zukunftsthemen wie Elektroautos oder Wasserstoff/Brennstoffzelle frühzeitig Erfahrungen zu sammeln ist laut Marcel Greiner ebenso entscheidend wie architektonisch in der Autohauswelt der Zukunft zu denken.
Das Summary zum 16. Puls-Kongress
Landesverbandspräsident Michael Ziegler zum 65. Geburtstag
In einer Zeit, in der fast nichts mehr geht ohne Beratung und Werbung und Design und Manipulation, wirkt eine Persönlichkeit wie Michael Ziegler wie die Ursprünglichkeit selbst. Man muss auf ihn zuleben, um ihn erschließen zu können. Sein wahres Mysterium sollte in seinem Berufsleben die Kunst der "Logistik" werden. Hohe Verfügbarkeit, schnelles drehen und alles just in time. Das heißt, er kann peinlich genau auf jedes Teil hinschauen, dann aber auch tolerant gewähren lassen, bis das Geschaute unter seiner Hand Form erhält. Und das in hohem Genauigkeitsgrad. Toleranz ist ein besonderes Merkmal von ihm, obwohl der bayerische Schwabe, der er von Geburt an ist, doch sehr penibel ist. Gelten doch die "Bayerischen Schwaben" in der Schwabencharakteristik nach den Stuttgarter- und den Ulmer- als die geizigsten Schwaben. Er war nicht umsonst Präsidiumsmitglied beim FC Augsburg. Ante Bundesliga-Status. Wie ihn auch seine Zeit als Fußballtrainer und Schiedsrichter beim Bayerischen Fußballverband geprägt haben. Auf Pfiff, die Entscheidung ist gefallen. Und dazu muss man stehen. Die Konsequenz aus der fußballerischen Welt bis heute: Er läuft immer noch gerne! Mit Leidenschaft.
Nach Abitur (1976) widmete er sich damals an der jungen Reform-Universität Augsburg dem Studium der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Ab 1981 sollte dann seine berufliche Welt der MB-Organisation gehören. Erst als Assistent der GL in Mannheim, dann in der MB-Vertriebsorganisation Deutschland (1986). Ab 1993 fungierte er dann als Mitglied der GL der MB-Niederlassung Augsburg. Und damals war er schon mit Dominanz Leiter des Teilewesens, für Pkw wie für Nutzfahrzeuge. Das weitete sich dann auf den gesamten Service bis hin zum Qualitätsmanagement.
Jetzt kam der "Bruch", 1996, der Eintritt in die Schwabengarage, damals noch in der Rechtsform der AG gehalten, die älteste automobile Handels-AG Deutschlands. 1999 wurden ihm als Vorstandsmitglied der Schwabengarage Geschäfteführerfunktionen in verschiedenen Tochtergesellschaften übertragen, dominant After Sales sowie der Zentraleinkauf der Emil Frey Gruppe Deutschlands. Jetzt baute die Emil Frey Gruppe ihre EFA Autoteilewelt auf (2005) und diese Welt, die Welt der Logistik ist eben bis heute seine eigentliche "berufliche Heimat", auch wenn er 2019 noch die herausfordernde Aufgabe als GF Einzelhandel der Emil Frey Gruppe Deutschland übernommen hat. Dazu gehören die Übernahmen der ehemaligen Daimler-Niederlassungen Würzburg und Kassel. Wahrlich, eine Kärrnerarbeit, die mehr als einer ruhigen Hand bedürfen.
Zum Ehrenamt. Seit 2016 gehört er dem Vorstandszirkel des Kfz-Landesverbandes Baden-Württemberg an. Seit 2017 ist er auch Mitglied im Vorstand des ZDK und 2018 löste er im Verbund mit dem 100-jährigen Verbandsjubiläum des Kfz-Landesverbandes Baden-Württemberg Dr. Harry Brambach, seinen Vorstandskollegen aus der "Schwabengarage", als Präsident des Verbandes des Kfz-Gewerbes Baden-Württemberg ab. Da gab es aus der Schwabengarage AG mal eine dritte "Figur", eine geniale Leitfigur, ein Stuttgarter Schwabe, den langjährigen unvergesslichen Vorstandsvorsitzenden Lothar Pulvermüller. Auch er sollte einst Landesverbandspräsident werden. Einmal mehr wurde der Beste über handwerkliche Kleingeister und über "appenzellerische Eitelkeiten" verhindert. Ja, die Gewerbler stehen sich immer wieder selber im Weg. Sir Walter Frey, der geniale Gestalter über allem, weiß um die Bedeutung des Ehrenamtes für die Demokratie. Bitte, er lässt ein derartiges Ehrenamt als "Schwaben-Präsident" für einen seiner Top-Manager zu. Das ist alles andere als selbstverständlich, zumal im Teilebereich immer noch ein großer Ertragssegen vor allem in die Friedberger Teile-Scheune fließt. Emil-Frey-Kultur! Und dieser abhängig ist von der täglichen Liefer- und engagierten Einkaufsbereitschaft. Das ist ein weiteres Stück Emil-Frey-Kultur.
Wenn einer wie Michael Ziegler auch als Aufsichtsratsvorsitzender von Techno fungiert, so zeigt auch das sein hohes Ansehen in der Reihe Deutschlands größter Händler, seinen tiefen und breiten Erfahrungsschatz und die Beherrschung des ersten logistischen Leitsatzes: Im Einkauf liegt der Gewinn! In seinen bayerisch-schwäbisch-verankerten Genen formuliert: "S‘Maul aufmachen oder zahlen!" Das wurde dem Jubilar bereits am 28. März 1955 in Pessenburgheim/Holzheim, das liegt bei Donauwörth um es genauer in Deutschlands Landschaft einnorden zu können, in die Wiege gelegt.
Was zeichnet den Jubilar außer seiner Berufsprofession aus? Er ist mental alles andere als einer, der alles herunterzieht. Michael Ziegler hat ein weiteres großes Prä: Es ist seine ruhig-besonnene Wesensart wie die hohe Tugend der Gelassenheit. Wer eben mit Bedacht handelt, erreicht, was er erstrebt. Und er hat uns immer wieder unvermittelt vermittelt, dass Gelassenheit der wahre Schlüssel zum Glück ist. Lass es werden! Und weshalb hat der Jubilar ein sehr weites Herz? Wenn mir ein Manager seiner Kategorie seit 20 Jahren Jahr um Jahr zu Weihnachten einen persönlichen Weihnachtsgruß schreibt, dann fühle ich mich mehr als beschämt. Der hat doch anderes zu tun! Nein, Michael Ziegler, er tut das. Eben, mit Herz. Es ist ihm bis heute diese gar so wichtige Balance zwischen Herz und Beruf vorbildlich geglückt. Auch dazu herzliche Gratulation.
Michael Ziegler, wir danken Ihnen für ihr großartiges umsichtiges Wirken. Für uns alle! Herzliche Gratulation. Scheibe, dass ihnen Corona zum beherzten Feiern die Leine anlegt. Wir holen das aber zu besseren Zeiten persönlich nach. Bei einem schwäbischen Dreigang-Menü: einem Zwiebelrostbraten und zwei Viertele! Klar, bei einem Bayerischen Schwaben muss ich wohl selber die Zeche übernehmen. Bei Ihnen wird mir das Freude machen.
Michael Ziegler
Spruch der Woche:
"Das Leben besteht zu zehn Prozent aus dem, was geschieht, und zu 90 Prozent aus dem, was wir daraus machen.“ (Charles Swindoll)
Mit mutiger Zuversicht für die dritte "Corona-Woche"
Ihr
Prof. Hannes Brachat
Herausgeber AUTOHAUS
www.brachat.de
Der nächste HB ohne Filter erscheint am 3. April 2020!