Nach Einschätzung des Autozulieferers Aptiv werden Privatleute sich voraussichtlich zum Jahr 2030 Fahrzeuge kaufen können, die weitgehend autonom unterwegs sein können. Der Start erster Robotaxi-Dienste in Städten sei dagegen voraussichtlich bereits 2023 zu erwarten, sagte Aptiv-Technikchef Glen De Vos am Rande der Online-Ausgabe der Technik-Messe CES.
Aptiv stellte zur diesjährigen CES am Montag unter anderem eine neue Fahrassistenzplattform vor. Der Zulieferer geht davon aus, dass es in den kommenden Jahren eine schrittweise Ausweitung der Assistenzfunktionen auf immer mehr Fahrsituationen geben wird. "Das ist die Grundlage", sagte De Vos. Für einen breiteren Einsatz autonomer Fahrsysteme werde man mit der Zeit mehr Informationen von Sensoren verarbeiten und noch mehr Sicherheit durch die Doppelung von Komponenten schaffen müssen. Gleichzeitig würden die derzeit entwickelten Roboterwagen-Systeme verbessert und in einigen Jahren auch industriell zu vertretbaren Kosten zu fertigen sein.
Die aktuelle Plattform von Aptiv ist in der gängigen Klassifikation des autonomen Fahrens bis Level 3 ausgelegt - darunter versteht man Fahrassistenzsysteme, die zwar bestimmte Aufgaben übernehmen können, aber eine Überwachung durch den Fahrer erfordern. Bei Level 4 agieren die Fahrzeuge unter vorgegebenen Umständen - etwa auf der Autobahn, in der Stadt oder in eingeschränkten Gebieten - komplett eigenständig. Der Fahrer muss aber bereit sein, auf Hinweis des Autos die Kontrolle zu übernehmen.
Erst bei Level 5 können die Fahrzeuge unter allen Umständen autonom unterwegs sein. Bis es soweit ist, werde es aber noch dauern, betonte De Vos. "Letztlich sind auch Menschen nicht immer Level-5-tauglich." (dpa)