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VW-Chef: Elektroantrieb als Schlüsselrolle bei Klimawandel

18.03.2019 09:38 Uhr
VW-Chef Herbert Diess wirbt für batteriebetriebe E-Autos.
© Foto: picture alliance/Julian Stratenschulte/dpa

Batterie, Brennstoffzellen oder synthetische Kraftstoffe - wie der Automotor der Zukunft laufen soll, ist lange noch nicht geklärt. Nun geht VW-Chef Diess in die Offensive. Begeistert ist davon nicht jeder.

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In der Debatte um künftige Antriebsarten hat VW-Chef Herbert Diess für batteriebetriebene E-Autos geworben. Der Batterieantrieb sei "auf absehbare Zeit die beste und effizienteste Möglichkeit für weniger CO2 im Straßenverkehr", sagte Diess der "Welt" (Online/Sonntag). Zugleich rief er alle deutschen Autobauer auf, bei der Umstellung auf umweltfreundliche Technologien einen gemeinsamen Schwerpunkt festzulegen. "Lassen Sie uns daher aufhören zu kritisieren und zu diskutieren. Lassen Sie uns den anstehenden Wandel gemeinsam angehen", zitierte ihn die Tageszeitung.

Am Samstag hatte Diess in einem eigenen Beitrag im Business-Netzwerk LinkedIn ebenfalls für die Elektromobilität geworben. "In Politik und Verbänden darf nicht länger so getan werden, als gebe es gleichwertige Alternativen", schrieb er.

Unterdessen beklagte der Chef des Automobilzulieferers ZF Friedrichshafen, Wolf-Henning Scheider, bei den Wolfsburgern eine zu starke Konzentration auf die reine Elektromobilität. "Man darf nicht die Strategie eines einzelnen Unternehmens mit der gesamten Branche gleichsetzen", sagte der Vorstandschef dem "Tagesspiegel" (Sonntag).

Es wird mehr als eine Lösung geben 

Er habe zwar Respekt vor der VW-Strategie, am Ende müsse aber der Kunde die Produkte kaufen. "Und da wird es nicht nur die eine Lösung geben." Der Umstieg auf ein Elektroauto sei für viele Kunden von heute auf morgen nicht möglich, sagte ZF-Chef Scheider. Es hake etwa an der Reichweite der E-Fahrzeuge. "Ich bin davon überzeugt, dass sich dieses Thema mit der Zeit lösen lässt. Aber nicht in den nächsten zehn bis 20 Jahren."

ZF selbst setze auf eine Kombination aus Elektro- und Verbrennungsmotor, die bald rein elektrische Reichweiten von 80 bis 100 Kilometern ermögliche, sagte Scheider. Ende des Jahres würden die ersten Fahrzeuge mit diesem Antrieb im Autohaus stehen.

Wenn es um Alternativen zum Verbrennungsmotor geht, setzt die Branche zurzeit neben batterieelektrischen Antrieben etwa auch auf Brennstoffzellentechnik, synthetische Kraftstoffe oder Hybride.

VW-Chef Diess legt aber den Fokus auf E-Mobilität und will mehr reine Elektromodelle auf die Straße bringen. Nach Angaben vom Dienstag sollen bis 2028 fast 70 neue E-Auto-Modelle in den Verkauf gehen. Zuvor hatte VW noch von 50 E-Modellen gesprochen. In den kommenden zehn Jahren will VW dann 22 Millionen Elektroautos bauen statt den bisher angepeilten 15 Millionen.

Konzernchef kauft VW-Aktien

VW-Chef Diess setzt auf die Aktien des weltgrößten Autobauers: Der Konzernlenker hat für gut zwei Millionen Euro VW-Aktien gekauft. Das gab Volkswagen am Montag bekannt. Seit längerem versucht Diess, bei der chronisch renditeschwachen Kernmarke VW Pkw das Ruder herumzureißen. Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass der Konzern bei seiner Kernmarke in den nächsten fünf Jahren zusätzlich 5.000 bis 7.000 Stellen streichen will. Ab 2023 soll so eine Gewinnverbesserung von 5,9 Milliarden Euro jährlich erzielt werden - was auch die Börse freuen dürfte. Bis zum Montagnachmittag legte die Aktie an der Frankfurter Börse um 0,85 Prozent auf 145,32 Euro zu.

Seit Beginn der Abgas-Affäre war die VW-Aktie von einem Hoch Mitte März 2015 bei 262,45 Euro auf ein Tief von 86,36 Euro im Herbst 2015 abgestürzt. Nach dem dramatischen Einbruch ging es in den folgenden Jahren langsam bergauf. 2018 verlief jedoch nicht gut für den Autobauer: Seit dem Zwischenhoch Mitte April bei 179,60 Euro, dem höchsten Wert seit der Krise, verlor die Aktie rund 27 Prozent bis zu einem Tief Ende Oktober bei 131,44 Euro.

Aktien sind auch Teil der variablen Vergütung der Volkswagen-Vorstände. So verdiente Diess im vergangenen Jahr einschließlich Versorgungsaufwand insgesamt knapp 8,5 Millionen Euro - bis zum 12. April 2018 wurde er als Vorstandsmitglied bezahlt, danach als Vorstandsvorsitzender. Die variable Vergütung machte dabei über 5,6 Millionen Euro aus (dpa)

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KOMMENTARE


HGS

18.03.2019 - 19:01 Uhr

Herr Diess versucht mit allen Mitteln VW und Angeschlossene und die Politik auf die Elektromobilität by VW zu polen.Es gibt aber wirkliche Alternativen, die Herr Diess nun schlichtweg nahezu negiert.Zum Glück gibt es in Deutschland durchaus Sachverständige, auch in der Politik, die sich dagegenstellen.Diese einseitige Fokussierung ist genauso borniert wie die Focussierung auf die Dieseltechnologie vor zwanzig Jahren.


T. Urbschat

18.03.2019 - 22:30 Uhr

Es ist schon sehr verwunderlich ,das die Chinesen hier in Deutschland und im Rest Europas jede Menge an Patenten kaufen, die sich mit der Herstellung und Speicherung von Wasserstoff beschäftigen. Ich bin stark verbunden mit dem Deutsch / Chinesischen Wirtschaftsverbund in Berlin. Meine chinesischen Geschäftsfreunde erzählen mir , dass man sich in China freuen würde , wenn man in Deutschland die Verbrennermotoren und Wandlergetriebe aufgibt. Hat doch die deutsche Industrie hier einen Technologievorsprung von ca. 37 Jahren, vor den der Chinesen. Abgesehen davon ist jedem bekannt, dass die Rohstoffe sehr begrenzt sind, für die Batterieproduktion und die Herstellungskette einen unglaublichen Schaden an der Natur ( Tageabbau von LI,Selen und Kobolt ,Tulon hoher CO² verbrauch durch den Maschinenpark ) mit riesiegem Wasserverbrauch / Verunreinigung ,durch das ausschwemmen der seltenen Erden ect. Wasserstoff H²kann man leicht CO² neutral herstellen, Das Speicherungsproblem ist gelöst . Die Verbrennungsmotoren die mit Wasserstoff H² betrieben werden, haben 0% CO2 und Nox Ausstoß keine Fein- und Feinststäube und mittlerweile einen Wirkungsgrad von 50%, wie eine Brennstoffzelle. Die Infrastruktur steht mit der Nachrüstung der bestehenden Tankstellen bereit ! Also was soll das Dumme und sinnlose Gerede der Batteriegetriebene Elektrofahrzeug. Siehe hierzu auch " Keyou.de " mit Ihren tollen Forschungsergebnissen und Entwicklungen im Bereich der modernen H² basierenden Verbrennungsmotoren , die ausschließlich mit Wasserstoff H² betrieben werden ! In diesem Sinne Ihr TU


Carl Berg

19.03.2019 - 09:30 Uhr

Da täuscht sich Herr Diess aber gewaltig. Batteriebetriebene E-Autos sind jetzt schon ein Rohrkrepierer. Kaum Rohstoffe (Kobalt!!) für LI-Akkus, menschenunwürdige Abbaubedingungen im Kongo (die Presse berichtete hierüber mehrfach) und eine fast Monopolstellung der Chinesen bei den meisten Rohstoffen für LI-Akkus. Lieber Herr Diess, lassen Sie sich mal von Geologen und Soziologen (NGO) beraten und treffen dann Entscheidungen! Sie werden schon in ein oder zwei jahren noch nicht einmal die Entwicklungskosten für eines Ihrer Batterie-Autos reinbekommen, da Ihnen die Preise für die (LI-) Batterien davon galoppieren werden. Mich würde nur abschließend hier noch interessieren, wer Sie berät und was diese Leute verdienen??


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