In den USA entsteht ein neuer großer Autovermieter: Hertz schluckt nach einem mehr als zweijährigen Hin und Her den kleineren Rivalen Dollar Thrifty. Das Angebot, das die Dollar-Thrifty-Führung letztlich überzeugte, liegt bei 2,3 Milliarden Dollar (1,8 Milliarden Euro). Das ist beinahe doppelt so viel wie Hertz ursprünglich ausgeben wollte.
"Wir sind glücklich, dass wir mit Dollar Thrifty nach einem länglichen, aber lohnenden Ringen letztlich eine Übereinkunft getroffen haben", erklärte Hertz-Chef Mark Frissora am späten Sonntag (Ortszeit). Dollar-Thrifty-Chef Scott Thompson sprach von einem "verlockenden Angebot für unsere Anteilseigner".
Die Autovermieter kommen auf weltweit mehr als 10.000 Stationen. Auf Hertz alleine entfallen 8.650 Standorte. Beide Unternehmen sind auch in Deutschland aktiv. Hertz zählt hierzulande zu den großen Rivalen von Sixt oder Europcar.
Avis funkt dazwischen
Hertz hatte im April 2010 ein erstes Angebot für Dollar Thrifty über knapp 1,2 Milliarden Dollar abgeben. Der Rivale Avis funkte jedoch dazwischen. Die beiden Kontrahenten schaukelten sich beim Preis gegenseitig hoch. Am Ende versandete das Vorhaben jedoch wegen der heraufziehenden wirtschaftlichen Unsicherheiten.
Die Wettbewerbshüter müssen der Übernahme allerdings noch zustimmen. Um ein Ja sicherzustellen, trennt sich Hertz von der Tochterfirma Advantage. Die Aktionäre von Dollar Thrifty werden mit einem Preis von 87,50 Dollar je Aktie gelockt – das ist ein Aufschlag von acht Prozent auf den Schlusskurs vom Freitag. (dpa)