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Schadensersatzklage: 15.000 Dieselkunden gegen VW

06.11.2017 14:55 Uhr
Nebenkläger bringen zusammen mit der US-Kanzlei Hausfeld und Internetplattform myright die Klagen im VW-Abgasskandal von mehr als 15.000 Betroffenen zum Landgericht in Braunschweig.
© Foto: Peter Steffen/dpa

Viele Kläger, ein Vertreter vor Gericht: Über eine Online-Plattform wollen VW-Kunden im Abgasstreit Schadenersatz herausholen. Verbraucherschützer sehen das im Prinzip positiv – aber nicht ohne Einschränkungen.

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Mehr als 15.000 Besitzer manipulierter Dieselwagen haben am Montag über die Internetplattform "myright.de" eine Schadenersatzklage gegen Volkswagen eingereicht. Dafür fuhren etwa 50 Betroffene gemeinsam in einem Bus am Landgericht Braunschweig vor. Nach Angaben des Rechtsdienstleisters "myright.de" beläuft sich die Schadensumme auf mehr als 350 Millionen Euro. Für die genau 15.374 Geschädigten verlange man die Rückzahlung des Kaufpreises gegen die Rückgabe der Fahrzeuge.

"Deutsche Kunden sind nicht Kunden zweiter Klasse. Sie haben dieselben Rechte und Ansprüche wie US-Kunden»", sagte Christopher Rother von der US-Kanzlei Hausfeld. Das sei die Botschaft an Volkswagen, den Bund und das Land Niedersachsen. In den USA hat VW – im Gegensatz zu Europa – Milliarden ausgegeben, auch um Klagen privater Kunden in einem Vergleich abzuräumen.

Trotz der umfangreichen Klage werde es am Landgericht den gewohnten Ablauf geben, betonte eine Sprecherin in Braunschweig. Die eingegangenen Unterlagen würden nun geprüft und einem zuständigen Richter übermittelt, der über den weiteren Ablauf entscheide. "Wir haben seit Anfang des Jahres zwei Spezialkammern eingerichtet, die auf entsprechende Verfahren eingerichtet sind", hieß es.

Die Strategie, einzelne Ansprüche privater Kunden zu bündeln, um ihnen so in der Summe mehr Schlagkraft zu verleihen, orientiert sich an den Musterverfahren im Kapitalmarktrecht. Echte "Sammelklagen" wie etwa in den USA gibt es in Deutschland jedoch nicht. Forderungen, dies auch hier einzuführen, tauchten auch im Bundestagswahlkampf auf.

Der Bundesverband der Verbraucherzentrale (vzbv) sieht das Braunschweiger Verfahren grundsätzlich positiv. "Vom VW-Skandal betroffene Kunden verdienen eine Entschädigung und Wiedergutmachung des Schadens. Wenn sie dabei von Anwaltskanzleien unterstützt werden, ist das legitim", meinte vzbv-Chef Klaus Müller.

Abtretungsmodelle "nicht der optimale Weg"

Man dürfe dabei aber nicht vergessen, dass es auch mögliche Nachteile gebe: "Abtretungsmodelle, wie das der Kanzlei Hausfeld, sind nicht der optimale Weg für eine Entschädigung der betroffenen Verbraucher. Denn sie bieten nur für Massenschadensfälle Lösungen, die für Kanzleien auch eine entsprechende Rendite erwarten lassen. Hohe Provisionen im Falle einer erfolgreichen Klage führen dazu, dass Verbraucher nicht den vollen Umfang ihres Schadens ersetzt bekommen." Daher müsse die Musterfeststellungsklage endlich eingeführt werden.

Nach Angaben eines VW-Sprechers wurde bislang in gut 900 zivilrechtlichen Fällen entschieden – und in 70 bis 75 Prozent dieser Fälle hätten die Richter die Klage abgewiesen. Insgesamt seien gut 7.000 zivilrechtliche Verfahren anhängig. (dpa)

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KOMMENTARE


THK

06.11.2017 - 15:34 Uhr

Warum wird in diesen Medium die Werbetrommel für die Seifenblasenanwälte von Myright gerührt ? Bis jetzt haben die noch nicht einen einzgen Euro für die Kläger rausgeholt .. Was die machen ist nichts anderes als ein Kettenbrief 2.0 ...


Dieter S.

06.11.2017 - 18:28 Uhr

Ein amerikanischer Anwalt /Kanzlei vertritt deutsche Kunden damit sie "zu Ihrem Recht" kommen, und die deutschen Kunden lassen sich vor den Karren spannen um Schadenersatz zu bekommen für ....??? Ja wofür gleich nochmal? Welcher Schaden ist den VW Fahrern entstanden? Ich verweise auf die Textpassage im Bericht "Denn sie bieten nur für Massenschadensfälle Lösungen, die für Kanzleien auch eine entsprechende Rendite erwarten lassen. Hohe Provisionen im Falle einer erfolgreichen Klage führen dazu, dass Verbraucher nicht den vollen Umfang ihres Schadens ersetzt bekommen." Wenn diese amerikanischen Kanzleien nur halb so viel Energie aufwenden würden alle Klimakillenden Elemente in den USA zu verklagen wäre es aller Ehre Wert. Aber sie wollen sicher keine Nestbeschmutzer sein. Andere scheinbar schon.......


oeldruck

06.11.2017 - 18:36 Uhr

Rechtsanwalt ist schon ein toller Beruf. Man kriegt in jedem Fall seine Kohle, egal wie es ausgeht. Man muss nur ein paar Deppen eine Möhre vor die Nase halten, in der Nation der Schnäppchenjäger finden sich bestimmt ein paar die ernsthaft glauben, dass sie damit durchkommen. Na vielleicht hat man ja Glück und VW bietet ein paar Vergleiche an. Dann hat man wenigsten den ein oder anderen Tausender abgezockt. Super! Selbstverständlich zum Wohle des Verbrauchers und: Ach ja, natürlich zum Wohle der Umwelt! Da kauft der umweltbewusste Verbraucherschützer dann ganz viele Benziner und fährt mit 11 Litern Benzin statt 6 Litern Diesel durch die Innenstädte. Auch das natürlich alles zum Wohle der Natur. Und wie lange wird wohl das kleine Landgericht Braunschweig brauchen um 15.000 Klageschriften zu prüfen? Wir hören uns dann im Jahr 2025 wieder. Oder so....


TM

06.11.2017 - 18:37 Uhr

@THKBei einem Kettenbrief oder Schneeballsystem ist der Dumme immer der, der mitmacht. Hausfeld übernimmt das volle Risiko, wird Zeit dass dem Konzern mal das Handwerk gelegt wird, nachdem die Politik versagt hat. Die Gewinne sprudeln und da ist es legitim, dass die betrogenen Kunden entschädigt werden. Das Verbeauchergesetz ist eh zu lasch und der Konzern bügelt alles auf die Händler ab. Wer hat denn jetzt die Probleme mit den gebrauchten Diesel die sich die Reifen platt stehen.


Nicki

06.11.2017 - 18:46 Uhr

Ich hoffe die 15000 Geldgierigen fallen ordendlich auf die Schnauze.


Kaiser

06.11.2017 - 19:03 Uhr

Ich kann den Klägern/Nebenklägern nur viel Erfolg wünschen. Es ist eine Schande, wie deutsche Kunden vom Weltautokonzern behandelt werden. Die Herrschaften können froh sein, dass die Händlerschaft nicht die Einheit findet , sich in dieser Form zu wehren. Insgesamt ist diese Malaise ein einziger Skandal.


Paul Langner

07.11.2017 - 06:23 Uhr

Der eigentliche Skandal ist doch, dass die betrogenen VW Fahrer überhaupt den Klageweg bestreiten müssen. VW müsste freiwillig alle manipulierten Fahrzeuge zurück kaufen oder adäquate Wertminderungen zahlen. VW hat nun Werte vernichtet, für Autobesitzer und auch Autohändlern bzw Leasinggesellschaften. Es ist ein Unding, dass Gerichte für Kleinigkeiten in Bezug auf Mängel zu Gunsten von Verbrauicher entscheiden und Rückabwicklung der Kaufverträge zustimmen und bei nachweislichen Betrug des Volkswagen Konzern einfach nichts passiert oder Klagen sogar abgewiesen werden. Das ist der eigentliche Skandal! Ich hoffe jetzt, dass über die Sammelklage was positives für VW Diesel Besitzer und auch dann für Händler erreicht wird.


Axicon

07.11.2017 - 08:22 Uhr

Ich kann mich THK in seinem Kommentar ohne jegliche Einschränkung anschließen! Es grenzt langsam an einer Hobby-Veranstaltung von Profilierungssüchtigen, die anscheinend anders keinerlei Anerkennung finden!? Das was seit Monaten auch von den Medien veranstaltet wird, granzt an eine Hetzjagd und hat absolut nichts mehr mit ehrlichen Journalismus zu schaffen! Nachweisbar haben alle Autobauer und auch Zulieferer Dreck am Stecken und halten verständlicherweise deshalb gemeinsam den Ball schön flach! Schaut in die Medien, egal ob es VOLKSWAGEN betrifft oder auch nicht, es werden VOLKSWAGEN-Fahrzeuge gezeigt! Ich bin gespannt ob sich dieser deutsche Groschen-Journalismus, wie es die Kollegen in Dänemark bereits getan haben, auch einmal die Frage stellt, ob das was sie tun wirklich objektiver Berichterstattung entspricht? Ich hoffe, dass zumnidest der Verbraucher sich die Frage stellt und für solch popilistischen Journalismus kein Geld mehr ausgibt!


Verkäufer

07.11.2017 - 11:52 Uhr

Es geht doch eigentlich eher darum, den geldgierigen und über Leichen gehendenManager der Konzerne aufzuzeigen, dass man nicht alles mit sich machen lässt.Deshalb wäre es wünschenswert gewesen, dass Millionen und nicht nur 15 000Kunden klagen. Und dazu noch ein paar tausend Händler auf die Barrikaden gehen Es geht doch gleich weiter. Die braven Kunden spülen den Konzernen das Geld förmlich in den Rachen. Oft auch deshalb, weil diese sich in den Betrieben und deren Personal gut aufgehoben fühlt. Und diese Leutebekommen aus Wolfsburg auch noch eins auf die Schnauze.


Opelpiet

07.11.2017 - 12:35 Uhr

wie viele VW-Fahrer/Freunde sind den hier unter den Schreibern????Mir schein, das ein VW-Freund und Fan eine andere Rechtsauffassung haben. Betrug ist und bleibt Betrug, auch im Falle VW! Das dieses bei uns im Lande nicht geahndet wird, spricht für sich.


UE

07.11.2017 - 16:50 Uhr

15.000 geldgeile Trittbrettfahrer. Armes Deutschland! Ich wünsche ja eigentlich niemandem etwas schlechtes. Aber DIE sollten wirklich eine schöne Klatsche kassieren!


Andreas

08.11.2017 - 10:06 Uhr

Hier wird sehr häufig und hochemotional Ursache mit Wirkung verwechselt, und der Verweis darauf, dass "alle Dreck am Stecken haben", ist ebenso pauschal wie falsch. Bisher ist VW das einzige Unternehmen, dass Kunden und Behörden nachweislich via "Schummel-Software" mit krimineller Energie betrogen hat. Wenn dieses Unternehmen es aus seiner eigenen Beurteilung heraus für nicht notwendig erachtet, seine Kunden in Deutschland zu entschädigen, gibt es einen Rechtsweg, um diesen Anspruch zu prüfen und ggf. durchzusetzen. Diesen Weg haben die Kunden beschritten, dafür werden sie nun aus "VW-Land" beschimpft. Das spricht aus meiner Sicht für eine sehr eigenwillige Rechtsaufassung.


Ebert

08.11.2017 - 18:26 Uhr

Die 15.000 "Geldgierigen" sind von VW betrogen wurden und suchen jetzt ihr Recht. Wenn VW in den USA 25 MRD. bezahlen kann und in Deutschland seine Kunden im Regen stehen lässt, dann lässt das tief blicken. So arrogante Konzernchefs wie Herr Müller erwirtschaften die Gewinne des Konzerns für die Anteileigner, die in Austria sitzen, nicht für ihre Händler und schon gar nicht für ihre Kunden. Das sollten die emotionalen Schreiber bedenken, wenn Sie auf die betrogenen Kunden losgehen.


Frank Fehling

09.11.2017 - 13:34 Uhr

Die Rechtsanwälte werden durch den VW Skandal sich die Taschen voll machen und das ohne großartigen Erfolg. Der Gewinner ist der Rechtsanwalt bzw.die Rechtsanwälte. Der Käufer/Besitzer/Eigentümer vom VW Fahrzeug ist der Verlierer.Viele Käufer schwören doch auf das Produkt VW. Zu dem ist VW im Anschaffungspreis, im Verhältnis zum Mitbewerber, viel zu teuer. Selbst Schuld liebe VW Kunden.Die VW Händler sind sich untereinander uneins.


RM

09.11.2017 - 16:38 Uhr

vielen Dank Andreas für diese Worte. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen, außer dass dieses ewige "Aber der hat doch auch" schlicht Kindergarten und dazu noch falsch ist.


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