Seit einigen Jahren sind Verkehrsrechtsanwälte bemüht, sich bei Autohäusern und Autowerkstätten als Service-Dienstleister im Bereich Schadenabwicklung zu positionieren. Der Grundgedanke dabei ist, eine Situation zu schaffen, in der alle Beteiligten zum Nutzen des Verunfallten zusammenwirken. Das Kundenfahrzeug wird schnell und fachgerecht instandgesetzt, die Werkstatt wird administrativ entlastet und erhält schneller liquide Mittel von den Assekuranzen. Die Kanzlei rechnet ihre Kosten direkt mit dem Haftpflichtversicherer ab. Auch der Münchner Rechtsanwalt Bernd Matthias Höke – in der Branche als langjähriger Schadenexperte bekannt – bringt seit Ende vergangenen Jahres seine umfangreiche Erfahrung in die Organisation sowie Bereitstellung von Spitzenservice ein und treibt die Entwicklung des Geschäftsfeldes bei der Münchener Kanzlei Voigt Rechtsanwalts GmbH mit großen Schritten voran. Er besuchte kürzlich die Redaktion AUTOHAUS-SchadenBusiness und sprach über seine ersten Erfahrungen als geschäftsführender Gesellschafter der renommierten Münchener Kanzlei. Seit 1. Oktober 2010 ist der 53-jährige Jurist in die Leitung des auf Verkehrsrecht spezialisierten Anwaltsbüros eingestiegen. Höke beendete zum 30. September 2010 seine Ämter als Schadenchef der Signal-Iduna Versicherung in Dortmund, Vorstand der Adler-Versicherung und Vorsitzender der Kraftfahrt-Schadenkommission im Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Nach einer mehr als zwanzigjährigen Karriere in der Versicherungsbranche legt er den Schwerpunkt nun ganz auf den Anwaltsberuf, dem er seit 1995 ebenfalls angehört. Bundesweites Netzwerk Die Voigt Rechtsanwalts GmbH gehört zur ETL-Gruppe (European Tax & Law), deren Holding über ein Netzwerk von mehr als 100 Fachanwälten an 34 Standorten sowie 600 Steuerberatern in Deutschland mittelständische Unternehmen berät. Die Münchener Kanzlei hat insgesamt drei Dependancen in der Bundesrepublik: Essen, Gera und Hamm. Zum 1. März zog das Essener Büro ganz aktuell nach Dortmund. Zur Jahresmitte 2011 will Höke in Köln bereits eine weitere Zweigstelle eröffnen, bevor – ebenfalls noch im laufenden Jahr – ein weiteres Büro in Deutschland hinzukommen soll. Bei guter Geschäftsentwicklung und entsprechender kundenseitiger Anforderung könne die Kanzlei Voigt aber auch kurzfristig in anderen Regionen präsent sein. "Über die ETL-Gruppe ist es uns möglich, an bestehenden Standorten einfach mit 'anzudocken'. Das heißt, ein Verkehrsanwalt der Voigt Rechtsanwalts GmbH kann die Räumlichkeiten und die Infrastruktur einer bestehenden Kanzlei – gegen Kostenbeteiligung – nutzen", beschrieb Höke die Vorzüge der ETL-Kooperation. Die Vision Der 53-Jährige ist vor gut fünf Monaten mit der Vision angetreten, die Schadenabwicklung für viele Kunden der Autohäuser und K+L-Betriebe bundesweit im Kfz-Haftpflichtversicherungsbereich zu übernehmen. Laut Aussage des Wahl-Müncheners werde das Angebot auf breiter Basis angenommen. Zu seiner Markteinschätzung sagte er: "Bei meinen Reisen und Kundenbesuchen werde ich häufig mit dem Wunsch von Autohäusern konfrontiert, dass sie Schadenmanagement und die gesamte Regulierung komplett an uns übergeben, also aus dem Betrieb outsourcen wollen. Das Schadenmanagement der Versicherer und deren Zusammenarbeit mit den Betrieben wird dadruch nicht ausgehebelt – es erhält nur ein Gegengewicht, das zum Ausgleich wichtig ist", so Höke. Er berichtete auch davon, dass seine Kanzlei inzwischen Autohäuser oder Niederlassungen aller deutschen Automobilhersteller und zahlreicher Importfabrikate zu ihren Kunden und Empfehlern zählt.
Verkehrsrecht: Schadenabwicklung als potenzielles Geschäftsfeld

Bernd Matthias Höke ist seit 1. Oktober 2010 geschäftsführender Gesellschafter der renommierten Kanzlei Voigt Rechtsanwalts GmbH. Über seine bisherigen Erfahrungen sowie neue Herausforderungen und künftige Zielsetzungen sprach er exklusiv mit AUTOHAUS-SchadenBusiness.