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Risk-Management: "Analyse des Risikos ist entscheidend"

21.10.2024 06:30 Uhr | Lesezeit: 4 min
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"Flotten mit einem professionellen Risk Management sichern eine positive Risikoselektion und haben im Schnitt nachweislich mehr als 40 Prozent weniger Schadenfälle": Ralph Feldbauer, Geschäftsführer RiskGuard.
© Foto: RiskGuard GmbH

Um die Kosten in der Flottenversicherung in den Griff zu bekommen, sind ganzheitliche Lösungen aus Prävention und geeigneter Reaktion auf entstandene Schäden erforderlich.

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Die Zahlen des GDV sind eindeutig: Ebenso wie im Kfz-Privatgeschäft ist auch in der Flotte für den Erstversicherer aktuell kein Geld zu verdienen. Dies liegt neben hohen Ersatzteilkosten und explodierenden Stundenverrechnungssätzen auch an hausgemachten Problemen, die mit geeigneten Gegenmaßnahmen auf der Seite des Versicherers und auf der Kundenseite optimal zu lösen wären, meint Riskmanager Ralph Feldbauer.

AH: Herr Feldbauer, was bringt Sie zu der Annahme, dass viele Fuhrparkmanager und Versicherungen nicht genug über die Risiken ihrer Flotte wissen?

R. Feldbauer: Bisher wird oft auf Basis der Schadenfälle der vergangenen drei bis fünf Jahre, der Zusammensetzung des Fuhrparks und weniger rein objektiver Daten der Vorversicherung versucht, Risiken in die Zukunft zu projizieren. Dies ist allerdings überhaupt nicht zeitgemäß. Stattdessen sollten gezielt die in den Flotten vorhandenen subjektiven Risikounterschiede ermittelt und bewertet werden. Hier gibt es risikospreizende Kriterien, die nachweisbare Relevanz zur ertragsorientierten Zeichnung von Risiken haben. Technische und organisatorische Defizite sind nur ein Beispiel. Ergänzt man dies um eine Umfeldanalyse der erarbeiteten Schadenspotenziale mit Fokus auf den Faktor Mensch sowie das Aufdecken und frühzeitige Schließen dieser Schwachstellen, kommt man der Wahrheit – und damit einer schadensbedarfsgerechten Prämienfindung – viel näher. Mit dem Risikowissen lassen sich auch auf Kundenseite eine Vielzahl von wiederkehrenden Kfz-schadensbedingten Ereignissen und die damit verbundenen negativen Konsequenzen vermeiden.

AH: Handfeste Vorteile im Fuhrpark. Wie sieht es konkreter mit dem Versicherer aus?

R. Feldbauer: Insbesondere die Assekuranzen profitieren von einer adäquaten Risikobewertung. Nachweislich wird die Versicherungsprämie genauer bestimmt, das individuelle Risikoprofil der Flotte wird hinterlegt und weit über die objektiven Schadendaten hinaus eingepreist. Das zeigen nachweislich die Portfolios der so analysierten, im Pricing hinterlegten und laufend RM-unterstützten Flotten. Dort ist Ertrag aus dem Flottengeschäft üblich und Profit kein Schimpfwort. Also: Auch Versicherer können besser selektieren, welche Risiken sie absichern und ins Portfolio nehmen wollen, und es lassen sich – aufs Portfolio des Individualgeschäftes – bessere Konditionen bei Rückversicherern aushandeln. Letztlich lassen sich auch Kundenzufriedenheit und -loyalität durch ein ganzheitliches Beratungsangebot erhöhen.

AH: Was passiert, nachdem die Risiken gemeinsam korrekt eingeschätzt wurden?

R. Feldbauer: Der eine Ansatzpunkt ist die Prävention. So muss das Frequenzschadenrisiko der Flotte durch gezielte Unterstützung und praxisorientierte Maßnahmen minimiert werden. Dies geschieht durch Stärkung des Unternehmens über erfahrungsbasierte Beratung, unter anderem mithilfe von technischen und organisatorischen Risikobewertungen im Vergleich IST und Ideal/Soll – insbesondere aber auch über Sensibilisierung von Mitarbeitern als eigentliche Risikoverursacher – nämlich als Dienstwagenfahrer. Riskmanager sprechen immer von der Firmenwagenfahrermentalität, die sich grundlegend vom Privatkunden unterscheidet.

AH: Und welches ist der zweite Stellhebel?

R. Feldbauer: Zum anderen müssen die Auswirkungen eines Schadenfalles in Zeit und Kostenaufwand über ein gezieltes Schadensmanagement – aber mit Fokus auf den jeweiligen Flotten und den Anforderungen von Firmenkunden – reduziert werden. Hier spielen die Leistungstiefe und die Professionalität des Dienstleisters eine wesentliche Rolle, die sich ebenso gerade von Schadenmanagement zum präventiven Riskmanagement auch dort wandelt. Ursachenanalyse beginnt beim Schadenmanager – der an den Riskmanager übergibt, um die Frequenzschäden damit über zielorientierte Maßnahmen eliminiert und in jedem Fall reduziert. So wird das eigentliche Risiko immer klarer und erleichtert die finanzielle Absicherung des Restrisikos – auch mit nun besser zu treffenden Entscheidungen über Eigentragungsmodelle und Selbstbehalte zum Vertrag. Auch hier nimmt das Riskmanagement eine wichtige Rolle ein.

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