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Innovation Group: Mark Alagna löst Matthew Whittall als CEO ab

07.07.2023 12:17 Uhr | Lesezeit: 8 min
Mark Alagna
Mark Alagna löste offiziell zum 1. Juli Matthew Whittal als Vorstandsvorsitzenden der Innovation Group AG in Deutschland ab.
© Foto: Innovation Group

Am gestrigen Donnerstag kam die offizielle Bestätigung seitens der Innovation Group: Matthew Whittall, langjähriger IG-Vorstandsvorsitzender und deutschlandweit seit fast einem Vierteljahrhundert wohl auch bekanntester Repräsentant und Wegbereiter für Unfallschadenslenkung, gibt sein Amt als CEO ab.

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"Innovation Group Deutschland richtet sich für die Zukunft neu aus", hieß es in der offiziellen Verlautbarung des Unternehmens, die uns am gestrigen Nachmittag erreichte. Wenige Stunden vorher hatten bereits das Versicherungsjournal und der Versicherungsbote ohne Nennung von Quellen berichtet. Die "Zukunft-Neuausrichtung" bedeutet konkret, dass es – gesellschaftsrechtlich bereits zum 1. Juli 2023 – einen Umbau an der Führungsspitze gegeben hat. Demzufolge löst der bisherige IG-Finanzvorstand Mark Alagna (51) Matthew Whittall (56) als Chief Executive Officer (CEO) ab.

Neue Aufgaben als Strategie-Chef und für mehr Internationalisierung

Der langjährige Vorstandsvorsitzende Whittall werde sich künftig innerhalb der Innovation Group Deutschland um den Ausbau strategischer Partnerschaften kümmern und die Geschäftsbereiche weiter internationalisieren. Hierfür wurde für ihn extra die neue Rolle des Chief Strategy Officers (CSO) geschaffen. Mark Alagna dagegen verantwortet ab sofort das operative Geschäft als CEO. Seine bisherigen Aufgaben als Chief Financial Officer (CFO) übernimmt Andreas Leicht als Finance Director.

Matthew Whittall
Der langjährige Vorstandsvorsitzende Matthew Whittall kümmert sich künftig als CSO um die strategische Weiterentwicklung und Beratung der unterschiedlichen Geschäftsbereiche der Innovation Group.
© Foto: Innovation Group

Matthew Whittall, seit 1999 nicht nur das in Deutschland und darüber hinaus zweifellos bekannteste Gesicht für Schadenslenkung, hat die Neuausrichtung offensichtlich selbst aktiv mit auf den Weg gebracht. In seiner eigenen Stellungnahme sagt er dazu: "Die Innovation Group Deutschland ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Als einer der führenden Schadenmanager im deutschen Markt wollen wir unsere Position ausbauen und deshalb müssen wir uns stetig weiterentwickeln. Dafür ist es wichtig, immer wieder neue Wege einzuschlagen. Unsere Branche war noch nie so spannend wie jetzt und die nächsten Jahre sind voller Chancen, um unsere Marktposition national wie international zu festigen."

In der Funktion als CSO werde er sich um die strategische Weiterentwicklung und Beratung der unterschiedlichen Geschäftsbereiche kümmern. Dies umfasse sowohl die Erschließung und den Ausbau von Geschäftspotentialen, den Aufbau und die Pflege neuer Kooperationen und die Erweiterung des internationalen Geschäfts. Gerade die Internationalisierung dürfte dem gebürtigen Engländer und mehrsprachig veranlagten Whittall ebenfalls perfekt "auf den Leib geschnitten" sein.

Ex-Manager von Daimler Financial übernimmt in Stuttgart

Mark Alagna seinerseits sagt über seinen Vorgänger: "Matthew wird mit seiner umfangreichen Marktkenntnis und seinem visionären Denken einen großen strategischen Beitrag leisten, um die weitere Entwicklung der Innovation Group voranzutreiben". In Alagna‘s neuer Verantwortung stehen nun alle Geschäftsbereiche der Innovation Group Deutschland.

Der Diplom-Kaufmann kam im September 2020 als Finanzvorstand zur IG in Stuttgart, ist seit Dezember 2021 auch Geschäftsführer der Gateway Digital Services und verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrungen im Automobilumfeld. Vor 25 Jahren nahm Mark Alagna seinen beruflichen Einstieg im Daimler-Konzern und war über all die Jahre im Bereich Daimler Financial Services tätig, von 2010 an für 5 Jahre bereits als CFO der Mercedes-Benz Financial Services Schweiz AG, danach in Stuttgart bei der heutigen Daimler Mobility AG als Vice President Finance & Bis Data und von 2017 bis zu seinem Einstieg bei der IG im gleichen Unternehmen auch als Head of Digital Finance Transformation.

Ein Fels, der jeder Schadenmanagement-Brandung standhielt

Matthew Whittall wiederum übernahm nach seinem Studium an der University of Nottingham (International Economics) zunächst eine Stelle als Export-Manager bei einem Unternehmen in Füssen (Allgäu), ehe er im Juni 1999 als Managing Director zuerst zu "Mister MotorCare" wurde, die kurz danach auch ihren heutigen Namen Innovation Group erhielt.

Dass Schadenmanagement und Schadensteuerung – zum Jahrtausendwechsel von Autohäusern, Verbänden und teilweise auch freien K&L Betrieben noch stark kritisiert – im Laufe der Jahre zum einvernehmlichen Standard in der Branche wurden, war unbestritten die Lebensleistung eines Matthew Whittall: Er ging keiner Diskussion über das Für und Wider aus dem Weg, brachte Ruhe in die Werkstätten und war auch derjenige, der das IG-Schiff immer dann wieder auf Kurs brachte, wenn andere Manager um ihn herum dabei waren, allzu übereifrig Partnerschaften mit Reparaturbetrieben und auch Auftraggebern aus der Versicherungswirtschaft ins Wanken zu bringen – woraus 2010 letztlich auch die Neuaufstellung des Bundesverbandes der Partnerwerstätten e.V. (BVdP) resultierte.

Weichensteller auf allen Ebenen

In seiner ihm eigenen Art eines "British Gentleman" hielt er immer wieder erfolgreich den IG-Dampfer auf Kurs, pflegt einen vertrauensvollen und gleichermaßen intensiven Austausch mit allen Versicherungs- und Flottenkunden sowie K&L Partnerbetrieben (zu denen längst auch markengebundene Autohäuser gehören) und den Berufsverbänden.

Auch den internationalen Einstieg der Allianz X Investorengruppe, welche Ende vergangenen Jahres 100 Prozent der Innovation Group Holding Ltd. aus Großbritannien übernahm und wovon auch die Innovation Group Germany GmbH betroffen war, begleitete er in Deutschland so, dass hier so wenig als möglich an "Reibungsverlusten" entstanden war. Whittall hat sich in der Branche viel persönliches Vertrauen erarbeitet, das immer wieder wichtig war für den gesamten Kurs der Innovation Group Germany. Auch in seiner neuen Rolle als Chief Strategy Officer im IG-Vorstand wird der gebürtige Brite, der übrigens seit vielen Jahren mit seiner aus der Oberpfalz (Bayern) stammenden Ehefrau und seinen Kindern im Landkreis Böblingen (BW) lebt, sicher neue "Duftmarken" setzen.

Der aktuell neue Deutschland-Vorstand

Neuer Finance Director (CFO) ist seit 1. Juli Andreas Leicht, der im deutschen Management-Team die Nachfolge von Mark Alagna angetreten hat. Der 52-jährige Diplom-Kaufmann war zuvor mehr als 20 Jahre in verschiedenen CFO-Funktionen in der Automobilwelt tätig.

Den aktuell fünfköpfigen Vorstand der Innovation Group Deutschland komplettieren Jörg Hänsel als Chief Customer Officer, Oliver Breuer als Chief Operating Officer und Markus Unterberger als Chief Development Officer, verantwortlich für den Ausbau der Digitalplattform Gateway.


Fakten zur Innovation Group

Die Innovation Group ist einer der größten Schadenmanager für Kfz-Schäden in Deutschland und in sechs weiteren Ländern aktiv. In Deutschland steuert die Innovation Group Kfz-Schäden für etwa ein Drittel des Marktes und agiert damit an der Schnittstelle von Kunde, Werkstatt und Versicherung. Jedes Jahr bearbeitet das Unternehmen mehrere hunderttausend Schäden für Kfz-Versicherer. Mit einem Netz von mehr als 1.500 Karosserie- und Lackierwerkstätten und rund 400 Standorten für Glasreparaturen sieht es die Innovation Group als ihre Aufgabe, "eine schnelle und kundenfreundliche Abwicklung" sicherzustellen. Umfängliche Services für Flottenbetreiber runden das Profil des in Stuttgart ansässigen Unternehmens ab. Die Innovation Group Deutschland ist Partner der Werkstätten, Technologieanbieter, Experte für Glasschäden und Teilehändler. 



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