Die Fix-A-Ding AG aus der Schweiz war bereits vor rund 20 Jahren im Hagelinstandsetzungsgeschäft aktiv – lange vor den meisten Wettbewerbern, welche erst später entstanden und heute zu den großen Playern in Deutschland und anderen Ländern zählen. Jetzt scheint das Unternehmen vor dem Aus zu stehen und kämpft um seine blanke Existenz.
"Aktionäre wollten liquidieren"
Vor kurzem hat der bisherige Geschäftsführer Stefan Berner Kunden und Fachpresse darüber informiert, dass ihm die beiden Aktionäre und Verwaltungsräte der Fix-A-Ding AG Ende April mitgeteilt hätten, die Löhne und Rechnungen nicht mehr bezahlen zu können und deshalb die Fix-A-Ding AG liquidieren zu wollen.
"Nach einem Geschäftsjahr wie 2014 ohne bedeutendes Hagelereignis war die etwas angespannte finanzielle Lage an sich nicht ungewöhnlich. Aus diesem Grund habe ich in den letzten Monaten verschiedene konstruktive Lösungen für die Stärkung der Finanzen und für neue Partnerschaften vorgeschlagen. Leider haben die Eigentümer alle abgelehnt", so Berner.
Fix-A-Ding-Gründer verkaufte Unternehmen erst vor gut einem Jahr
Die beiden Unternehmer, die er mehrfach namentlich benennt und die als frühere Mitinhaber eines Hagelinstandsetzungsunternehmens in Ulm der Ausbeulbranche auch "bestens bekannt" seien, haben nach den Worten Berners 2004 die sogenannte HZ Swiss AG gegründet, "um in der Schweiz Fuss zu fassen". Weiter führt Berner aus: "Um ihre Präsenz in diesem Markt weiter auszubauen, erwarben sie anfangs 2014 die Fix-A-Ding AG mit Sitz in Olten." Markus Erzinger, Fix-A-Ding-Gründer und bis zum Verkauf selbst langjähriger Geschäftsführer, habe aus Altersgründen eine Nachfolgeregelung gesucht und sei der Überzeugung gewesen, mit den beiden namhaften Hagel-Profis "die richtigen, unternehmerisch denkenden Partner mit dem nötigen Branchennetzwerk gefunden" zu haben.
Letzter Rettungsversuch: Übergang zur CLEREP AG
"Dies erweist sich jetzt als Trugschluss", so Stefan Berner in seiner Kunden- und Presse-Information weiter. Darin spricht er auch deutlich von "Enttäuschung" gegenüber "dieser Notbremsung" und den für ihn unklaren Absichten der Aktionäre, denen er seit Oktober vergangenen Jahres "verschiedene Vorschläge zur Rettung des Unternehmens" vorgelegt habe, "die allesamt abgelehnt wurden". Offenbar bestehe "gar kein Interesse an der Weiterführung der Fix-A-Ding AG", weshalb Berner offen auch Zweifel an einer "tatsächlichen" Zahlungsunfähigkeit aufwirft.
Berner seinerseits wollte nach eigenem Bekunden "nicht tatenlos zusehen, wie das Schiff untergeht". Kurzfristig habe er deshalb frühere Geschäftskontakte reaktiviert. Mit diesen "branchenkundigen Partnern" sei es gelungen, die Auffanggesellschaft CLEREP AG zu gründen. Diese habe kurzfristig bereits Ende April "die Mitarbeitenden, das operative Geschäft und die Markenrechte von Fix-A-Ding übernommen und für die Bezahlung der ausstehenden Löhne gesorgt".
Markus Erzinger gibt Stefan Berner Rückendeckung
Seine Stelle als Geschäftsführer der Fix-A-Ding AG hatte Berner von sich aus gekündigt, wie er mitteilt. Nun trage er bei der CLEREP AG die Verantwortung. Die Ausbeul-Dienstleistungen will er mit dem gleichen Team unter dem Label Fix-A-Ding erbringen und auch sämtliche Kundenbeziehungen weiterführen. Bereits Ende März habe man den heute aktuellen Standort in Olten mit "optimaler Infrastruktur" bezogen. Fachliche und strategische Rückendeckung habe vor allem Markus Erzinger, der Gründer und langjährige Geschäftsführer der Fix-A-Ding AG, der das Unternehmen Anfang 2014 aus Altersgründen verkauft hatte, geleistet. (wkp)