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Freier Markt: "Wir leisten Fullservice im Verbund"

12.09.2022 04:54 Uhr | Lesezeit: 7 min
Freier Markt: "Wir leisten Fullservice im Verbund"
Digitale Abwicklung und alle ­Fälle stets im Blick: Die haus­eigene Prozessplattform G.O.L. bindet Werkstätten und Groß­auftraggeber gleichermaßen an die Zentrale in ­Dorsten an.
© Foto: G.A.S.

Neben einer Komplettabdeckung aller Service-, Wartungs- und Reparaturarbeiten rund ums Fahrzeug punktet die G.A.S./G.A.R.-Gruppe mit einer professionellen Teileversorgung auf Herstellerniveau und komplett elektronischen Prozessen.

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Durch die Akquisition des Schadensteuerers D.M.S. ist die G.A.S./G.A.R.-Gruppe mit ihren mehr als 1.500 Allrounder-Werkstätten deutschlandweit für Großkunden noch attraktiver geworden.

Dass die Coparts-Tochter Global Automotive Services (G.A.S.) die eigene Marktposition durch zukunftsgerichtete Kooperationen und sukzessive Ausweitung des Dienstleistungsangebots stärkt, daran hatte man sich bereits gewöhnt. Dem Einstieg in weitere Geschäftsfelder wie Reifen oder Unfall­reparatur über die Ausgründung Global Automotive Repair (G.A.R., wir berichteten mehrfach) folgte Anfang 2022 erstmals auch eine Übernahme: Mit dem seit fast 20 Jahren auf dem deutschen Markt aktiven Schadensteuerer Damage Management System (D.M.S.) mit Sitz in Oberhausen wurde die Schlagzahl in Sachen K&L noch einmal erhöht.

Wir decken alles ab

AH: Herr Brodhage, auch 2022 expandiert die G.A.S.-Familie im Vergleich zum restlichen Markt überproportional. Worin liegt die Attraktivität Ihrer Unternehmen als Partner begründet?

A. Brodhage: Darin, dass wir immer den Fullservice als Benchmark gesehen haben und diesen Anspruch durch unsere traditionelle Nähe zur Industrie und zum Teilegroßhandel Tag für Tag umsetzen können. Inspektionen, mechanische Reparatur- oder Wartungsarbeiten, Glas- und Reifenservice sowie die fachgerechte Instandsetzung von Karosserie- und Lackschäden – die mehr als 1.500 Werkstätten in unserem Netz bieten Full Service rund ums Fahrzeug.

Dazu kommen unsere zehnjährige Erfahrung in Sachen Elektromobilität und funktionierende Prozesse. FLI-Unternehmen rechnen bekanntlich mit besonders spitzer Feder. Wenn ein Partner all diese Bereiche – und ich möchte betonen: ohne Einschaltung externer Dienstleister und komplett selbst organisiert – in überzeugender Qualität und Flächendeckung anbieten kann, spart man sich weitere Verhandlungen. Egal, ob der Kunde aus der Schadensteuerung kommt oder uns als Dienstleister für Servicearbeiten an Elektrofahrzeugen kennt, früher oder später kommt die Frage: Was macht Ihr denn noch alles? Davon profitieren wir und die angeschlossenen Werkstätten natürlich enorm.

Neben Großkunden aus dem Flotten- und Leasingbereich haben sich inzwischen auch zwei namhafte Kfz-Versicherungen für das G.A.S.Werkstattnetz entschieden. Wie überzeugen Sie so anspruchsvolle Kunden von Ihrer Leistungsfähigkeit?

A. Brodhage: Neben einer Top-Arbeitsqualität in unseren Werkstätten kommt es solchen Großauftraggebern vor allem auf reibungslose Abläufe an. Unsere seit Jahren durchgängig elektronischen Prozesse sind im FLI-Sektor ein ganz entscheidendes Argument.

In Sachen Karosserie und Lack können wir dank unserer langjährigen Erfahrung im Bereich Mechanik aus dem Vollen schöpfen, was das Auftragsmanagement angeht. Zudem läuft die Inte­gration der DMS mit unseren neu gebildeten Teams hervorragend. In Oberhausen wird äußerst professionelle Arbeit geleistet. Das gilt für unsere inzwischen 150 Mitarbeiter ebenso wie für die angeschlossenen Werkstätten, die den notwendigen Servicelevel Tag für Tag aktiv umsetzen.

Nahtlos eingebunden

Funktionierende Prozesse setzen ein hohes Maß an Digitalisierung voraus. Wie ist der Stand in Ihrem Haus?

A. Brodhage: Unsere selbst entwickelte Auftragsplattform G.O.L. ermöglicht den Werkstätten ein Arbeiten, wie es in Zeiten der Digitalisierung Standard sein sollte: Der Kundenauftrag wird von der Zentrale an den nächstgelegenen beziehungsweise am besten qualifizierten Partnerbetrieb weitergeleitet. Dort kalkuliert man die nötigen Arbeiten, lädt Bilder hoch und kann nach einer Echtzeitfreigabe ohne externe Prüfunternehmen sofort mit der Reparatur beginnen. Natürlich erfolgt die Bestellung aller notwendigen Ersatzteile automatisiert.

Über ein Ampelsystem signalisieren uns die Werkstätten ihren Auslastungsgrad aktiv selbst, so dass es nicht zu ungeplanten Stand- und Wartezeiten für die Großauftraggeber kommt. Das spart bares Geld, ohne dass sich jemand in die interne Planung der Betriebe einmischt! Auch die Kunden sind über individuelle Schnittstellen volldigital an das G.O.L.-System angeschlossen und haben somit alle aktuellen Fälle immer im Blick – komplett transparent und in Echtzeit.

Lieferengpässe bei der Teileversorgung sind aktuell ein großes Thema und zusätzlicher Kostentreiber. Wie bekommen Sie dieses Problem in den Griff?

A. Brodhage: Hier profitieren wir natürlich von Coparts als starker Gesellschafterin und der Alliance Automotive Group (AAG) als Vertragspartner. Diese traditionell enge Anbindung an den Teilegroßhandel ermöglichst es uns auch in geopolitsch so herausfordernden Zeiten wie im Moment, eine schnelle Verfügbarkeit zu gewährleisten. Dadurch sind wir in der Lage, unseren Kunden wirklich Hilfestellung zu leisten – egal, ob in Karosserie und Lack oder in Sachen Verschleißreparatur. Unsere Werkstätten führen alle Arbeiten mit GVO-konformen Komponenten in höchster Qualität aus: In Sachen Karosserie setzen wir auf Originalteile, Komponenten wie Scheinwerfer, Achsteile, Kühler und so weiter sind baugleiche Identteile namhafter Serienlieferanten. Es ist alles andere als Zufall, dass gerade im FLI-Bereich nur noch über Werkstätten gesprochen wird, ohne zwischen markengebundenen und freiem Markt zu unterscheiden. Dieses Umdenken haben wir uns gemeinsam in den letzten Jahren erarbeitet. Wir setzen alles daran, dass es auch weiterhin so bleibt.

In Frankfurt am Start

Wie sieht die G.A.S.-Zukunft aus, sind weitere Kooperationen in Planung?

A. Brodhage: Bitte haben Sie Verständnis, wenn ich wie in der Vergangenheit auch über laufende Gespräche keine Auskunft geben kann. Tatsache ist, dass unsere Branche aktuell stark in Bewegung ist und wir als G.A.S./G.A.R./D.M.S.-Gruppe immer auf der Suche nach Chancen für weiteres, gesundes Wachstum sind.

Unser Konzept stößt auf Interesse, weil wir uns auch in Sachen IT und Qualifizierung stets auf Augenhöhe mit den markengebundenen Werkstätten weiter entwickeln. Das ist unsere vorrangige Aufgabe. Wer sich aus erster Hand über die Leistungsfähigkeit des freien Marktes informieren möchte, dem kann ich die diesjährigen Profi Service Tage empfehlen. Am 19. und 20. November 2022 werden wir auf dem Messegelände Frankfurt unter dem Motto Informationen, Innovationen, Sicherheit einmal mehr alle Register ziehen. Natürlich ist auch die G.A.S.-Gruppe mit einem Stand vertreten und freut sich auf den persönlichen Austausch.

Herr Brodhage, vielen Dank für dieses Gespräch.

"Großkunden unterscheiden nicht mehr zwischen markengebunden und frei – es wird nur noch von Werkstätten gesprochen. Dies haben wir uns durch Qualität und Prozess­sicherheit erarbeitet": Andreas Brodhage, CEO G.A.S./G.A.R./D.M.S.
© Foto: G.A.S.
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