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Fahrzeug-Recycling: Schrott von heute wird zum Rohstoff von morgen

16.09.2024 14:37 Uhr | Lesezeit: 4 min
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Im Recycling und Demontage Zentrum von BMW wird Zirkularität im Sinne der Wiederverwendung von Stahl, Alu, Kupfer, Glas, Kunststoff und HV-Batterien groß geschrieben.
© Foto: BMW Group

Die BMW Group sieht sich mit ihrem 1994 gestarteten Recycling und Demontage Zentrum (RDZ) als Schrittmacher auf dem Weg zur Zirkularität.

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Jährlich werden im RDZ mehrere Tausend größtenteils Vorserienfahrzeuge demontiert. Der Fokus liegt auf der Identifizierung von wiederverwendbaren Serienbauteilen. Die BMW Group war maßgeblich auch am Aufbau der Plattform IDIS (International Dismantling Information System) beteiligt. Dort veröffentlicht das RDZ Daten und Erkenntnisse, die Verwertern rund um die Welt kostenfrei zur Verfügung stehen.

Impulse für die gesamte Branche

Inzwischen nutzen etwa 3.000 Betriebe in 32 Ländern die gemeinsame Recycling-Datenbank, um sich darüber zu informieren, wie wiederverwertbare Bauteile kostengünstig demontiert und wertvolle Materialien effizient zurückgewonnen werden können.

Am Beginn der Fahrzeugverwertung im RDZ stehen das kontrollierte Auslösen der Rückhaltesysteme, das Abpumpen sämtlicher Flüssigkeiten und die Neutralisierung der u.a. in Airbags eingesetzten Pyrotechnik. Die anschließende Demontage zielt auf die Wiederverwertung von Komponenten. Einwandfrei erhaltene und funktionstüchtige Bauteile mit Serienstatus werden registrierten Händlern zum Weiterverkauf überlassen. Bei der mechanischen Demontage des Restfahrzeugs werden Materialien wie etwa das in den Kabelbäumen enthaltene Kupfer separiert. Erst im Anschluss an das Entfernen von Motor und Getriebe werden die Überreste gepresst und geschreddert.

Mit der gezielten Demontage von Metallen wird sichergestellt, dass aus dem Schrott von heute in möglichst großem Umfang und in optimaler Qualität die Rohstoffe von morgen werden. BMW sagt dazu: "Dies ist ökologisch und ökonomisch wichtig. Ebenso wie Kupfer erzielen auch die im Antriebsstrang eingesetzten Metalle besonders hohe Verkaufserlöse. Und auch die gesonderte Demontage der Katalysatoren steigert die Wirtschaftlichkeit, da diese wertvolle Edelmetalle enthalten."

Forschungsprojekt Car2Car

Wie innovative Verwertungsprozesse noch stärker der Wirtschaftlichkeit dienen können, wird mit auch an anderer Stelle untersucht. So steuert das RDZ neben Knowhow auch Altfahrzeuge zu einem von der Bundesregierung geförderten Forschungsprojekt mit dem Titel Car2Car bei. Der Fokus liegt darauf, Wertstoffe aus Altfahrzeugen mehr als bisher in der Produktion von Neuwagen einzusetzen. Im Mittelpunkt stehen die Materialien Stahl, Aluminium, Kupfer, Glas und Kunststoff.

Im Car2Car-Konsortium ist die BMW Group Konsortialführer und arbeitet dort mit Vertretern der Verwertungsindustrie, Rohstoffverarbeitern und Wissenschaftlern zusammen. Die Halbzeit-Bilanz des Projekts liefert bereits fundierte Grundlagen für die Entwicklung weiterer innovativer Prozesse. Künftige teilautomatisierte Demontage-Verfahren sollen u.a. auch ein kostengünstiges Separieren von Wertstoffen ermöglichen.

Geschlossener Materialkreislauf

RDZ-Erkenntnisse über die Recyclingfähigkeit von Bauteilen und Materialien werden heute schon in der Produktentwicklung der BMW Group berücksichtigt: "Zirkuläres Design umfasst die Prinzipien Re:Think, Re:Duce, Re:Use und Re:Cycle und zielt darauf ab, dass Fahrzeuge am Ende ihrer Nutzungsphase – in Deutschland durchschnittlich nach 21 Jahren – als Rohstoffquelle für Neuwagen zur Verfügung stehen", so BMW. Ein wesentlicher Beitrag dazu werde mit der Verwendung von Monomaterialien anstelle von Verbundwerkstoffen geleistet, die eine vereinfachte Wiederverwertung durch höhere Sortenreinheit ermöglichen. Dazu wird beispielsweise auf Verklebungen verzichtet und stattdessen auf innovative Verbindungslösungen zurückgegriffen.

Bei der E-Mobilität gerät auch das Recycling von Hochvoltbatterien verstärkt ins Blickfeld. Das RDZ entwickelt gemeinsam mit Partnern aus Industrie und Wissenschaft bereits seit vielen Jahren innovative Methoden zur Verwertung von Speichereinheiten aus Fahrzeugen mit elektrifiziertem Antrieb.   

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KOMMENTARE


Uli Herrmann

16.09.2024 - 16:55 Uhr

Seit 100 Jahren erzählen wir uns das Märchen von Recycling unserer Gebrauchsgüter, vor allem bei den Autos. Wiederverwendet werden aber nur Metalle und wenige andere Stoffe, die schnellen Profit versprechen. Ein großer Teil vom Altauto: unterschiedlichste Kunststoffe, technische Flüssigkeiten usw., werden weiterhin unter größter Umweltbelastung verbrannt oder deponiert. Mit dieser Pressemitteilung, hier von BMW Group, lügt sich wieder ein Konzern in die eigene Tasche. Schade und Schande!


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