Die Eurogarant AutoService rief die Reparaturbetriebe einmal mehr zur Geschlossenheit auf. Mit konkreten Chancen auf lukrative Zusatzgeschäfte und die Konzentration auf eigene Stärken will man die Werkstätten fit für die Zukunft machen.
Nach der Online-Premiere im vergangenen Jahr machten steigende, Inzidenzzahlen auch im November 2021 die traditionelle Rundreise des Eurogarant AutoService-Teams durch die Bundesrepublik unmöglich. Routiniert spielten sich Thorsten Fiedler, Peter Börner und Guido Kalter bei ihrem Debüt als "YouTube-Influencer" rund zwei Stunden die thematischen Bälle zu und informierten die Eurogarant-Werkstätten und Aktionäre auf elektronischem Wege über die wichtigsten Neuigkeiten aus der Systemzentrale in Friedberg.
Stärke in der ET-Versorgung
Peter Börner übernahm das Kernthema Ersatzteile und konnte konkrete Erfolge präsentieren: "Ab 1. Januar werden für unsere 50 Lieferanten einheitliche Standards gelten, die wir im Sinne der Werkstätten verhandelt haben – von kostenfreien Rückgaben über die Deckelung der Versandkosten bis hin zur elektronischen Rechnung. Statt per Nachtexpress zu liefern, werden wir künftig mehr auf den Tagesversand setzen und haben dafür starke Partner gefunden. In Sachen Caravan-Ersatzteile geht ein komplettes Lieferanten-Netzwerk an den Start, das Komponenten von 54 Marken vorrätig hat – eine wichtige Voraussetzung für die Zusammenarbeit mit Großauftraggebern in diesem Bereich."
Nicht zuletzt hat man in Verhandlungen mit Audatex eine Lösung gefunden, auch die C@risma-Anwender an die vollelektronische Teileplattform Partslift anzubinden, wovon sich nicht nur Börner "einen Riesensprung" erwartet: „Die Ersatzteilbestellung muss in der Hand der Betriebe bleiben, und wenn ich mir die Auswahl in unseren Webshops ansehe, dann setzen wir mit unserem Zentraleinkauf auch weiterhin die Benchmark in Sachen Preise, Marge, Verfügbarkeit, Prozesse und Qualität."
Reparaturinfos auf Top-Niveau
Das gelte auch für aktuelle Themen wie E-Fahrzeuge, so der ZKF-Präsident: "Nach dem in Rekordzeit umgesetzten Siegel Fachbetrieb E-Mobilität haben wir ein Paket zusammengestellt, das die komplette im Rahmen der gesetzten Standards benötigte Werkstattausrüstung enthält." Alle Informationen rund um batterieelektrische Modelle enthalte die vom KTI erstellte Toolbox, die den Werkstätten über repair-pedia zur Verfügung gestellt wird: "Auf 170 Seiten fasst dieses Standardwerk den aktuellen Wissensstand übersichtlich zusammen. Für jedes Fahrzeug gibt es ein Datenblatt und jedes neue Release wird euch elektronisch zur Verfügung gestellt", betonte Börner und wurde deutlich: "Durch neue Datenlieferanten und zusätzliche Dokumententypen wächst unsere Wissensdatenbank jeden Tag. Wer Fahrzeuge – wie nicht nur von den FLI-Kunden gefordert – nach Herstellervorgabe instand setzen möchte, kommt an repairpedia künftig nicht mehr vorbei." In Sachen Fahrzeugdaten sei die bundesweite Zertifizierungsstelle SERMA ein Muss, so Börner: "Hier wurde die Basis für die Zukunft der freien Reparaturwerkstatt geschaffen. Durch die Zertifizierung der Bundesinnung bekommen alle angeschlossenen Betriebe Zugang auf die Herstellerserver."
Erfreuliche Fakten & strikte Vorgaben
Die Entwicklung im Bereich Schadenmanagement fasste Guido Kalter zusammen: "Trotz Pandemie und einem leichten Rückgang in Sachen Versicherungsgeschäft konnten wir mit 200.000 betreuten Flottenfahrzeugen einen echten Meilenstein erreichen und große Marken als Kunden begrüßen. Der Trend in Sachen Fuhrparks geht in Richtung Kaufflotte und auch hier wollen wir gemeinsam mit euch attraktive Angebote ermöglichen. Erfreulich entwickelt sich die Sparte Freizeitmobile: "Unser Netz mit 45 geprüften Betrieben ist branchenweit führend, vier Versicherungen, ein Caravanmakler und zwei Vermietflotten nutzen Eurogarant bereits als Partner. Aktuell sind wir dabei, die in weiten Teilen noch unregulierte Caravanwelt mit eingespielten Prozessen besser zu strukturieren, um diesen Wachstumsmarkt künftig noch attraktiver für euch zu machen."
In Sachen Umsetzung der Datenschutz-Richtlinien sprach der Eurogarant-Vorstand den Werkstattinhabern noch einmal ins Gewissen: "Die Mindestanforderungen sind zwingend umzusetzen, damit alle Einzelfälle sauber laufen und die wirklich drastischen Strafen nicht zum Tragen kommen. Um nicht aus der Schadensteuerung ausgeschlossen zu werden, lasst uns gemeinsam Datenschutz umsetzen und mit Leben füllen."
CI erhöht Wiedererkennungswert
Thorsten Fiedler informierte über den aktuellen Stand in Sachen Glasgeschäft: "2020 hatten wir uns die Bearbeitung von 10.000 Schäden zum Ziel gesetzt – eine Hürde, die wir Ende dieses Jahres gemeinsam mit Carlofon/Scheiben-Doktor ganz locker überspringen werden. Die Sparte Glas ist für alle Betriebe eine interessante Nische mit einfachen Abwicklungsmethoden und komplett papierlosen Prozessen. Meldet euch bei uns und wir versorgen euch gerne mit allen notwendigen Infos."
Diese lieferte Fiedler auch in Sachen neue Eurogarant-CI, die der Vorstandsvorsitzende anhand einiger Beispiele präsentierte: "Ein Logo im Hochformat ist in Zeiten des Internets einfach nicht mehr darstellbar, zudem bestand akute Verwechslungsgefahr mit dem Eurogarant-Fachbetrieb-Logo. Ganz im Stile großer Unternehmen haben wir unsere CI auf das Wesentliche reduziert, was eine modulare Verwendung in verschiedenen Farben ebenso möglich macht wie die Eintragung als Markenzeichen."
Einstieg in den Ausstieg?
Für 2022 stellte Peter Börner in diesem Zusammenhang ein zentrales Thema in enger Kooperation mit dem ZKF in Aussicht: "Bei den wenig rosigen Aussichten in Sachen Schadenmanagement von Fachkräftemangel bis zu steigenden Rohstoffpreisen müssen wir als Berufsverband aktiv werden. Gemeinsam möchten wir euch im kommenden Jahr Möglichkeiten aufzeigen, lukrative Kundengruppen gezielt zu akquirieren – vom Autohausgeschäft über Privatkunden bis hin zu Kleinflotten."
Interessierte Betriebe können sich bereits den 18. Januar 2022 im Kalender vormerken. Unter dem Motto "Deine (Teil-)Exit-Strategie aus der Schadenlenkung“ findet eine zweistündige Online-Veranstaltung rund um die Themen auskömmliche Stundenverrechnungssätze und alternative Kundengruppen statt. Weitere Aktivitäten sind laut Börner bereits in konkreter Planung. (kt)