Die EUROGARANT AutoService AG ist bekannterweise vor 22 Jahren auf Initiative des Zentralverbandes Karosserie- und Fahrzeugtechnik e.V. (ZKF) gegründet worden, um den Werkstätten der Karosseriebauer-Innungen einen starken Einkaufsverbund zur Seite zu stellen. Dabei stand die Idee der einfachen und vor allem wirtschaftlich vorteilhaften Beschaffung von Original-Ersatzteilen im Mittelpunkt. Die EUROGARANT AutoService AG schafft in ihren Geschäftsbereichen Zentraleinkauf, Fahrzeuge und dem Schadenmanagement erhebliche Vorteile für die Werkstätten und ist mit 120 Millionen Euro Umsatz auch eine nicht zu verachtende Größe in der Branche geworden.
Unvorteilhaft und aus der Zeit gefallen
Nach über zehn Jahren wird das alte Logo in den Ruhestand geschickt. "Welche Argumente die Gründungsväter vor über 22 Jahren hatten, das Erscheinungsbild und das Logo der EUROGARANT AutoService AG sehr eng an den EUROGARANT-Fachbetriebstyp des ZKF e.V. anzugliedern, bleibt heute ein Geheimnis", heißt es dazu in einer offiziellen Meldung vom vergangenen Freitag.
Fakt sei, dass die Verwechslung des hellblau-lila-farbenen Logos aus dem Hause des AIRC, mit dem die EUROGARANT-Werkstätten beschildert sind, mit dem blau-gelben Logo der EUROGARANT AutoService AG, "unverkennbar ist". Die Verwechslungen führten dem Vernehmen nach oftmals sogar "zu Missverständnissen in der gesamten Branche und sind dabei nicht von Vorteil". Schon alleine aus dem Grund, dass der ZKF ein "e.V." ist, sei es "undenkbar und steuerlich nicht darstellbar, dass ein Berufsverband Ersatzteile und Fahrzeuge vermarktet und Aufträge in die Werkstätten lenkt". Aus diesem Grund hätten die Gründungsväter "mit weitsichtiger Planung unsere EUROGARANT AutoService AG auf die Beine gestellt, um genau diese Vorteile zum alleinigen Zwecke der Werkstätten anbieten zu können".
"Sternenkranz" war für die EU stets ein "No-Go"
Darüber hinaus gelinge es "zum wiederholten Male nicht", das Logo der EUROGARANT AutoService AG als Markenzeichen in der EU eintragen zu lassen. Die Behörde lehne stets mit dem Verweis auf den EU-Sternenkranz eine Eintragung als Warenzeichen strikt ab. Hinzu komme, dass ein "Hochkant-Logo" im Zeitalter der Digitalisierung auf den elektronischen Medien "völlig unbrauchbar geworden" ist. Das Format sprenge jedes Design und am Ende sei die Schrift im Logo nicht mehr erkennbar. Insoweit haben die heute Verantwortlichen in der EUROGARANT AutoService AG, zusammen mit ihrem Aufsichtsrat und in enger Abstimmung mit dem ZKF-Vorstand, eine Verjüngungskur für das Erscheinungsbild der AG angeordnet.
"Spielend das E erkennen"
Die dabei umgesetzten Anforderungen beschreibt die gegenständliche Verlautbarung wie folgt: "Ein Logo muss identitätsstiftend, klar und strukturiert sein und sich von anderen Mitbewerbern am Markt deutlich abgrenzen. Es muss eine hohe Wiedererkennung haben und dabei flexibel einsetzbar sein. Statt rechteckig, wird das neue Design nun quadratisch sein. Der Sternenkreis und die Wortmarke werden verschwinden. Die Farbe des Logos ist variabel und im Logodesign wird man mit ,spielenden' Augen ein E erkennen." Das Unternehmen scheint überzeugt zu sein, dass sich das neue, modern-abstrakte Logo durchsetzen wird. Man darf also gespannt sein, wie nachhaltig es insbesondere im B2B-Geschäft künftig auch entsprechend penetriert wird.
Mehr eigene Identität für den EUROGARANT-Fachbetrieb
Mit dem Redesign würden zwei konkrete Ziele verfolgt: "Wir wollen wieder jung und dynamisch in der Digitalisierung erscheinen und uns im Erscheinungsbild einmal mehr neu aufstellen. Auf der anderen Seite wollen wir den EUROGARANT-Fachbetriebstyp des ZKF e.V. aufwerten und stärken, indem Verwechslungen ausgeschlossen werden und sich beide Marken mit ihren Schwerpunkten, einmal zum Autofahrer und einmal als reine B2B-Marke, entwickeln können."
Bindungen und Partnerschaft ohne Beschränkungen
Weiter heißt es, dass die "starke Partnerschaft und enge Bildung der EUROGARANT AutoService AG an den ZKF e.V., an die Landesverbände und Innungen der Karosserie- und Fahrzeugbauer, und damit letztendlich an die Aktionäre und Gesellschafter als Werkstätten, uneingeschränkt erhalten" bleibt. Im Gegenteil sei der ZKF e.V. mit seiner ebenfalls in Friedberg ansässigen Wirtschaftsgesellschaft Karosserie- und Fahrzeugtechnik mbH (WKF) "nach wie vor der größte Aktionär" (mit zwei Aktien) und halte im Aufsichtsrat "eine besondere Stellung, um die strategische Ausrichtung der AG damit beeinflussen zu können". (bs)