Eigentlich war alles bereit für einen persönlichen und beruflichen Neustart: Kommissar a. D. Adi Hessberger hat den Polizeidienst hinter sich gelassen und neben einem eigenen Detektivbüro mit seiner Freundin und Ex-Kollegin Sina Fröhlich eine kleine Familie gegründet. Doch schon nach wenigen Seiten wird der ebenso knurrige wie liebenswerte Kriminaler von seiner Vergangenheit eingeholt, und das gleich auf mehreren Ebenen.
Nach einem Selbstmordversuch holt er seinen seit einem der letzten Fälle an den Rollstuhl gefesselten Partner Mühlbauer zurück an seine Seite. Zudem bittet das überlastete Polizeipräsidium die erfolgreiche Spürnase um Unterstützung, da einmal mehr gleich eine ganze Serie von Gewaltverbrechen Offenbach erschüttert ...
Von Offebach bis Aschebersch
Beschaulich geht es rund um den legendären Bieberer Berg auch im fünften Offenbach-Krimi von Thorsten Fiedler nicht zu, ganz im Gegenteil zieht sich die Spur der Gewalt bis ins benachbarte Nordbayern: Lkw-Fahrer werden nach amourösen Abenteuern auf Parkplätzen erstochen, ein Pärchen samt Hund tot am Flughaften aufgefunden und alte Fälle von Fahrerflucht mit Todesfolge werden wieder aufgerollt, da Passanten und Radfahrer offensichtlich absichtlich überfahren wurden.
Als ein alter Widersacher Hessbergers nach einem solchen Unfall im Koma liegt, gerät der Detektiv selbst unter Mordverdacht. Zudem entpuppt sich ein Stalker, den Adi im Auftrag einer Bekannten seiner Frau entlarven soll, als perfider Serientäter, der nicht einmal davor zurückschreckt, Hessbergers kleines Töchterchen Fiona in ein Spiel um Leben und Tod zu verwickeln. Zumindest scheint das lange so, doch das dunkelste Geheimnis verbirgt sich woanders …
Blut am Kotflügel
Wie schon in den Vorgängerromanen „Schlusspfiff“, „Nachspielzeit“, „Abseits“ und „Haftbefehl“ versteht Fiedler es, verschiedene Erzählstränge parallel voranzutreiben und immer mehr miteinander zu verweben. Kurze Kapitel aus der Gegenwart wechseln sich mit Rückblenden zu früheren Fällen und Ausflügen in die Vorgeschichte der in die Gewaltverbrechen verwickelten Figuren ab, bis das – einmal mehr furiose – Finale des Krimis alle Querverbindungen stimmig aufzulösen versteht.
Neben der Spannung kommt auch der Humor nicht zu kurz und natürlich dürfen die traditionsreichen Offenbacher Kickers ihre leidensfähigen Fans einmal mehr zur Verzweiflung treiben. Was sich hinter der namensgebenden Stadionhymne, dem Bieberer Berg Blues, verbirgt und wie der Karosseriebetrieb eines branchenbekannten Ex-Verbandspräsidenten die Ermittlungen beeinflusst, lesen Sie am besten selbst.