2019 hatte die Allianz Versicherungs-AG den 51-Prozent-Anteil der Zurich an der ADAC Autoversicherung AG übernommen. Der 49-Prozent-Anteil verblieb weiterhin bei der ADAC Versicherung AG. Die Zurich Beteiligungs-AG übertrug damit ein ganzes Jahr früher als ursprünglich vorgesehen der Allianz die Gesellschaftsanteile an der ADAC Autoversicherung AG als bisherigem Gemeinschaftsunternehmen. Die Allianz war seinerzeit rundherum zufrieden ob dieses Coups, schließlich stockte sie mit einem Schlag ihren Versicherungsbestand um rund 650.000 Kraftfahrt-Policen, bei denen sie aktiv mitbestimmen konnte, auf. "Die Partnerschaft mit Deutschlands größtem Automobilclub ist ein wichtiger Schritt unserer Wachstumsstrategie. Dadurch können wir – neben unserem Wachstum im Agenturvertrieb – unsere Marktposition in der Autoversicherung weiter ausbauen", hieß es zum Start des Joint Ventures von Allianz-Seite offiziell.
Als eigenständiger Versicherer im Kfz-Assekuranzmarkt gestartet war der ADAC im Oktober 2007. Die Zurich war mehr als zehn Jahre lang Partner. Am 1. April 2019 verständigten sich die beiden Partner darauf, dass das 51-Prozent-Anteilspaket der Zurich Beteiligungs-AG (Deutschland) auf die Allianz übergehen solle und der ADAC seine 49 Prozent wie bisher behalten solle (wir berichteten mehrfach). Auch 96 Zurich-Mitarbeiter wechselten zum 1. April 2019 zur Allianz. Danach entwickelte das neue Joint Venture genau diejenigen ADAC-Versicherungsprodukte, die seit dem Stichtag 1. Oktober 2019 im Markt angeboten werden.
Geschäft mit drei Produktlinien ging auf
Die "neue" ADAC Autoversicherung offerierte schließlich drei Produktlinien, bei denen bereits die Grunddeckung alle wichtigen Leistungen automatisch enthielt. ADAC Mitglieder erhalten Policen zudem mit bis zu 10 Prozent Rabatt. Von 2007 bis 2019 waren rund 650.000 Kraftfahrt-Versicherungspolicen mit einem Beitragsvolumen von etwa 250 Millionen Euro zusammengekommen, die 2019 mit dem neuen Joint Venture in das Portfolio auch der Allianz übergingen.
Auf dem diesjährigen Allianz Autotag berichteten Frank Sommerfeld, Vorstandsvorsitzender der Allianz Versicherungs-AG und James Wallner, Vorstandschef der ADAC Autoversicherung AG, nun davon, dass der "Bestand deutlich ausgebaut" werden konnte: Effektiv habe man bis zum Stichtag 31. Dezember 2020 bereits eine effektive Steigerung auf rund 850.000 versicherte Fahrzeuge, also ein Plus von circa 200.000 Verträgen, einfahren können. Auch bei den Bruttobeitragseinnahmen gab es einen deutlichen Anstieg von 260 Millionen Euro (31.12.1999) auf 359 Millionen Euro (Ende 2020).
Corona bremste den Erfolg, verhinderte ihn aber nicht
Sommerfeld und Wallner ließen nicht unerwähnt, dass der eigentlich sehr verheißungsvolle Start des neuen Versicherungs-Joint-Venture im Oktober 2019 alsbald eine scharfe Bremsspur hinlegen mußte: Kein halbes Jahr, nachdem die beiden Partner operativ in den Markt gingen, kam Corona auch über Deutschland – und mit der Pandemie die ersten Lockdowns, geschlossene Fahrschulen und ADAC-Geschäftsstellen etc. etc. Unbenommen davon liefen die Jahreswechselgeschäfte noch in 2019 und wieder im Herbst 2020 dem Vernehmen nach ganz passabel. Zudem konnte der Autoversicherung des Münchner Clubs auch unterjährig aufgrund ihrer attraktiven Produkte und Prämienvorteile für Mitglieder gut zulegen.
"Unser Ziel bleibt die Nummer Eins bei ADAC-Mitgliedern"
"Wir haben uns erfolgreich gegen den Markttrend behauptet. Damit sind wir auch unserem langfristigen Anspruch, die Nummer-1-Autoversicherung bei den ADAC Mitgliedern zu werden, erneut einen großen Schritt nähergekommen", sagte Vorstandschef Wallner auf dem kürzlichen Allianz-Autotag in Ismaning. Entscheidend für die Zugewinne bei der ADAC Autoversicherung sind nach Ansicht von Wallner und Sommerfeld zudem das große Vertrauen der Verbraucher in die Marke ADAC und das Preis-Leistungsverhältnis der neuen Produktpalette. Auch das neu entwickelte Omnikanal-Vertriebskonzept mit mehr als 170 ADAC Geschäftsstellen in Deutschland habe sich bestens bewährt und aktiv mit zum Wachstum der ADAC Autoversicherung beigetragen. (wkp)