Von Karsten Thätner/Redaktion AUTOHAUS SchadenBusiness
Nach einem zweimaligen Intermezzo in Dresden ist das AUTOHAUS Schadenforum in seine langjährige Heimat Potsdam zurückgekehrt. In einer für viele der treuen Besucher gewohnten Umgebung präsentierte sich die 14. Auflage des Treffpunkts der Schadenwelt von Beginn an in einem frischen und modernen Gewand. Nicht nur das gekonnte Zusammenspiel der TV-erprobten Moderatorin Petra Bindl mit Patrick Neumann, dem stellvertretenden AUTOHAUS-Chefredakteur, und Walter K. Pfauntsch, dem fachlichen Leiter der Veranstaltung, setzte an Tag eins neue Akzente. Auch die erstmals realisierte praktische Umsetzung der Unfallschadeninstandsetzung an zwei identischen VW Golf 7 in der eigens dafür konzipierten Live-Reparaturhalle bereicherte das inhaltlich gewohnt überzeugende Vortragsprogramm um eine weitere, interessante Facette.
OEMS und Markenbetriebe positionieren sich klar
Der praxisnahe Ansatz des Vergleichs der Reparaturwege "Instandsetzen vs. Erneuern" regte auch die über 400 Teilnehmer im Dorint Hotel Sanssouci dazu an, mit den Top-Referenten vom Start weg in einen regen Dialog zu gehen. Ganz im Sinne dieses fachlichen Austauschs auf Augenhöhe entwickelten sich – nicht zuletzt durch die aktive Rolle des Moderatorenduos – bewusst aufs wesentliche reduzierte und lebendige Redebeiträge.
Christian Hegel, Vorstand der Automobilgruppe ANAG, präsentierte im Gespräch mit Patrick Neumann aktives Schadenmanagement für markengebundene Autohäuser: "Nach einem Unfall sollen die Kundenfahrzeuge zu 100 Prozent in ihre Heimatwerkstatt." In einer weiteren Talkrunde entwarfen Christoph Keller, Leiter Service-Entwicklung bei Audi, und Jens Brech, Direktor Aftersales Toyota Deutschland, gemeinsam die Vision der OEM für ein digitales Schadenmanagement im Jahr 2025 und darüber hinaus: "Im Fokus der Hersteller und Importeure steht die Convenience des Endkunden. Wir nutzen die Chancen der modernen Technik dazu, das Schadengeschäft gemeinsam mit unseren Markenbetrieben wieder in den Griff zu bekommen."
Bandbreite gelebter Digitalisierung
Wie das Fahrzeug selbst bereits heute und in der Zukunft Beschädigungen feststellen und an die relevanten Stellen bei Versicherungsgesellschaften oder Fuhrparks melden wird, stellten Wolfgang Ahrens, CEO der Spearhead AG, und Joachim Klink, Head of Fleet, Transport & Logistics der T-Systems International GmbH, vor: "Intelligente Technologie ermöglicht die Verknüpfung von Kosteneinsparungen mit Kundenservice – einfach, schnell und transparent durch das automatisierte Generieren digitaler Schadensbeschreibungen." Jochen Dokter, Allianz Versicherungs-AG Automotive Deutschland und Volkswagen Autoversicherung AG, und Thomas Brüggemann, Leiter Schaden- und Dienstleistungsmanagement Volkswagen Leasing, stellten die gemeinsam konsequent vereinfachten Schadenabwicklungsprozesse für die Marken VW, Audi, Seat und Skoda vor: "Statt wie in der Vergangenheit auf doppelte Prüfung zu setzen, gehen wir zusammen mit unseren Handelsbetrieben einen neuen Weg. Digitalisierung wo nötig, ein Maximum an Vertrauen wo immer möglich."