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Wirtschaftsexperte: "Klimawandel beschleunigt sich wegen des Verbrennerverbots"

01.08.2023 17:27 Uhr | Lesezeit: 3 min
Hans-Werner Sinn
Hans-Werner Sinn war früher Präsident des Ifo-Instituts.
© Foto: picture alliance / Uwe Koch / Eibner-Pressefoto

Der Ökonom Hans-Werner Sinn geht mit der Energiepolitik der Bundesregierung hart ins Gericht.

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Der emeritierte Präsident des Ifo-Instituts, Hans-Werner Sinn, hat die deutsche Energiepolitik kritisiert. Der CO2-Ausstoß bei Öl, Kohle und Co. könne nur reduziert werden, wenn "alle oder fast alle mitmachen, denn was wir nicht verbrauchen, verbrauchen sonst andere", sagte der Wirtschaftsprofessor der "Bild"-Zeitung. "Wenn Deutschland kein Öl mehr kauft, fällt der Weltmarktpreis, und andere kaufen es." Das hätten die vergangenen 40 Jahre deutlich gezeigt.

Ein Verbot von Verbrennungsmotoren sei daher sinnlos, betonte Sinn: "Es ruiniert unsere Automobilindustrie, senkt unseren Lebensstandard und subventioniert andere Länder, vor allem China. Wo in den letzten Jahren nicht nur immer mehr Kohle verbrannt wird, sondern auch der Ölverbrauch steigt." Da es zu wenig Ökostrom gebe und die Atomkraftwerke abgeschaltet würden, "bedeuten mehr Elektroautos Braunkohleabbau und mehr Kohlenstoff in der Luft".

Das Verbrennerverbot führt nach Ansicht von Sinn wegen der Umlenkung der Öltanker in andere Länder nicht zu weniger Kohlenstoffemissionen. "Der Klimawandel beschleunigt sich wegen des Verbrennerverbots." Auch den Ersatz von Ölheizungen durch Wärmepumpen hält der Experte für nicht effektiv im Sinne des Klimaschutzes. Das Öl werde anderswo verbrannt. und der Mehrverbrauch an Strom führe dazu, dass die Kraftwerke mehr Braunkohle verbrennen.

Mit Blick auf den Ausbau erneuerbarer Energien sagte Sinn der "Bild": "Wind- und Sonnenstrom werden uns nicht alleine versorgen. Die Quellen sind nicht regelbar und das Wetter ist unstetig." In Dunkelflauten müssten regelbare Kraftwerke in der Lage sein, den gesamten Verbrauch Deutschlands zu decken. Der steigende Stromverbrauch im Gebäude- und Verkehrssektor verschärfe das Problem. "Wir können die Energiewende leider nicht ohne fossile Energieträger bestreiten, weil wir auf die Kernkraft verzichten."

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KOMMENTARE


Dipl.-Ing. (FH) Frank Oesterle

01.08.2023 - 18:09 Uhr

Das spielt auch keine Rolle. Weder viel noch wenig CO2 trägt irgendwas zur Temperatur auf dieser Erde bei. Ein jeder, der sich ein bisschen gesunden Menschenverstand (und eine Prise physikalisches Wissen) bewahrt hat kommt darauf ganz selber.


autofan

02.08.2023 - 06:58 Uhr

Was jeder weiß ,jeder verdrängt, und aus berufenem,wissenschaftlichen Mund endlich Aufmerksamkeit erreicht!!


Peter Rabeneck

02.08.2023 - 10:27 Uhr

Woher kommt dieses späte Erwachen oder ist es doch nur Lobby Arbeit? Seit der Sendung in der ARD https://www.ardmediathek.de/video/reschke-fernsehen/wie-uns-die-oel-industrie-beluegt/das-erste/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLm5kci5kZS80ODY3XzIwMjMtMDYtMDEtMjMtMzU weiß ich nicht mehr was ich Glauben soll. Nur eines ist klar und nachvollziehbar, der CO2 Ausstoß ist 2022 gestiegen trotz E-Autos, E-Bikes und diesen E-Rollers die jetzt mehr zum Hindernislauf einladen, für die restlichen wirklichen Umweltfreundlichen Fußgänger und Radfahrer ohne Elektroantrieb. Und ich verstehe nicht, dass keiner die Energiepolitik und dessen Maßnahmen bezweifelt.


Bernd Schürmann

02.08.2023 - 10:32 Uhr

Nicht nur Herr Sinn ,auch andere Wirtschaftsweise vertreten die Position. Es gibt auch weitere unsinnige Maßnahmen. PV Anlagen werden gefördert währenddessen diese gerade dann wenn sie am meisten Strom liefern , auf 70 Prozent gedrosselt werden , um eine Überlastung des Stromnetzes zu vermeiden. Um das Grundproblem der Erneuerbaren , das der Strom nicht bedarfsgerecht hergestellt werden kann zu lösen baut man mehr davon . Ach so ! Die wichtigsten Produktionsstätten für Photovoltaikmodule liegen nach wie vor in Asien, genauer gesagt in China. Mit einem Marktanteil von ca. 70% dominieren chinesische Photovoltaikmodule ganz klar den Markt. Frau Baerbock wusste nach ihrem umstrittenen China Auftritt zu verkünden, das China große Stücke auf die Bemühungen um Dekarbonisierung in Europa hält. Ach ! Den größten Anteil an im Bau befindlichen Kohlekraftwerken hat China. Das macht 132 Gigawatt an neuem Kohlestrom aus.Ach ! Jetzt muss man nur noch herausfinden wer hinter der Klimalobby als Geldgeber steckt und dann weiß man schon ein bisschen mehr was in der Politik gerade so abgeht !


Markus Gold

02.08.2023 - 12:20 Uhr

Ich finde es sehr merkwürdigt und befremdlich, dass man hier einen Artikel der "BILD-Zeitung" teilt, der in Gänze eine Meinung von Herrn Sinn wiedergibt die absolut nichts mit der Wahrheit zu tun hat. Wir sollten uns im Automobilhandel nicht an diese ewig Gestrigen halten, sondern mutig mit innovativen Möglichkeiten nach vorne gehen und den Wandel gestalten. Da helfen uns unqualifizierte und hetzerische Aussagen von Herrn Sinn nicht weiter.


GMV

03.08.2023 - 11:54 Uhr

Es ist eine Tatsache, dass die Thesen des Herrn Sinn mehrfach widerlegt wurden. Mit Fakten. Daher kann er als Rentner behaupten, was er will. Gerade in China wurde - zu den Kohlekraftwerken - von Jan bis Apr in 2023 mehr Kapazität an erneuerbarer Energie aus PV-Anlagen installiert, als Deutschland in den letzten 10 Jahren installiert hat. In 4 Monaten! Bei der Atomkraft sieht es weltweit so aus, dass in den letzten 20 Jahren die Gesamtkapazität stagniert. Erneuerbare Energieformen (Sonne, Wind, Wasser, etc.) haben aber einen immer größeren Anteil. Dieser Anteil wird zukünftig noch weiter wachsen. In den letzten 20 Jahren ist zudem kein einziger neuer Atomreaktor in der geplanten Zeit und zu den geplanten Kosten fertiggestellt worden. Tw. jahrelange Verzögerungen, obwohl die Technik angeblich beherrscht wird...


Josef Schwab

03.08.2023 - 12:42 Uhr

Hans-Werner Sinn hat absolut Recht. Er ist mit Sicherheit kein "Ewig Gestriger". Seine Aussagen sind weder unqualifiziert noch hetzerisch. Sie sind meiner Meinung nach sehr fundiert. Einen Wandel kann derjenige gestalten, der dazu die nötigen Mittel und Ressourcen und auch einen Plan hat. Nicht aber Deutschland mit Illusionen. Es wurde schon manche Industrie in Deutschland an die "Wand gefahren", weil man nicht erkannt hat, dass andere günstiger und zum Schluss auch besser produzieren können und dies aus Hybris nicht erkannt wurde. Siehe Photo--Industrie, Elektronik, Computer etc. Derzeit ist Deutschland auf dem absteigenden Ast.


C.F.

03.08.2023 - 15:47 Uhr

man muss kein prof. oder dr. oder was auch immer studiert haben um einiges zu sehen und zu verstehen. erstens: der fortschritt ist da und das ist auch gut so. auf den sollten wir uns alle konzentrieren, damit wir Europäer nicht leer aus gehen und ein gesunder globaler handel und witschaft stattfindet. wir müssen wieder hungrig werden und macher benötigen wir, die wirklich was bewegen können. zweitens: die natürliche kühlung der erde zu zerstören ist definitiv nicht klug, aber irgendwie hört man darüber überhaupt nichts. z.b.: aufholzung sollte höchste priorität haben, dann sollte man nicht riesiege ackerfläschen für solar belegen (bäume müssen da hin) einfach unsere autobahnen dafür benutzen mit 200m breiten solarbrücken die sich alle 10-20km wiederholen. das sind jetzt gedanken eines normal sterblichen mit gesunden menschenverstand. ich bin sicher, dass wenn wirklich gewollt ist und es ernst gemeint ist mit unserer schönen erde, man auf ganz viele tolle ideen kommen kann die wirklich was nutzen und was bringen. das würde ich mir z.b. von den klimaklebern und angeblich schlauen köpfen wünschen, die auch was bewegen können.


Frieder Obelt

03.08.2023 - 17:33 Uhr

Es hat schon seine Gründe, warum bestimmte Medien gerne und immer wieder auf Herrn Sinn „abfahren“: BILD, FOCUS, WELT, n-tv, FAZ.. Man finde die Gemeinsamkeit;)


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