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Streitthema: Seehofer pocht auf Ausländer-Maut

26.08.2013 09:24 Uhr
Streitthema: Seehofer pocht auf Ausländer-Maut
Seehofer: Ausländer-Maut wird zentraler Punkt.
© Foto: Imago/Reiner Zensen

Ungeachtet eines Kritiksturms will der CSU-Chef weiterhin nach der Bundestagswahl eine Pkw-Maut für Ausländer durchboxen. Für eine verbesserte Verkehrsinfrastruktur brauche man neue Einnahmequellen.

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Ungeachtet eines Kritiksturms will CSU-Chef Horst Seehofer weiterhin nach der Bundestagswahl eine Pkw-Maut für Ausländer durchsetzen. "Wenn uns der Wähler die Möglichkeit gibt, eine Regierung in Berlin zu bilden, dann wird das ein ganz zentraler Punkt", sagte Seehofer im ZDF-"Sommerinterview". Mit Blick auf diese nicht im Unions-Wahlprogramm stehende Forderung sagte der bayerische Ministerpräsident: "Da steht ja nicht drin, dass die Maut nicht kommt, sondern sie ist nicht erwähnt. Und wir wollen sie als CSU".

In der nächsten Legislaturperiode stehe die Ertüchtigung der Verkehrsinfrastruktur ganz oben auf der Agenda – dafür brauche man neue Einnahmequellen. "Der Deutsche wird dadurch nicht belastet, denn der Deutsche zahlt mit der Kfz-Steuer etwas, das der Ausländer nicht bezahlt", sagte Seehofer. "Wenn wir dem Deutschen beispielsweise mit dem Kfz-Steuerbescheid das Pickerl mitliefern, dann hat der Deutsche seine Benutzung bezahlt", betonte der CSU-Vorsitzende.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) lehnt die Pläne der Schwesterpartei bislang ab. Allerdings hat sie eine Festlegung für die Zeit nach der Wahl vermieden.

Doch nicht nur die Union streitet über eine Pkw-Maut auf deutschen Autobahnen. Differenzen gibt es bei dem Thema auch im Lager der Grünen. So bekam Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) am Montag Zuspruch für Überlegungen zu einer satellitengestützten Pkw-Gebühr. Parteikollege Boris Palmer, Oberbürgermeister von Tübingen, sagte der Nachrichtenagentur dpa, er halte dies für vernünftig und auf lange Sicht für unausweichlich. "Alle anderen Maut-Modelle haben den großen Nachteil, dass sie zwar Geld in die Kasse bringen, aber sonst nichts bewirken."

"Grüne sind gegen Pkw-Maut"

Hermann hatte im "Tagesspiegel am Sonntag" für ein System plädiert, das eine Maut je nach Tageszeit und befahrener Strecke staffelt. Grünen-Spitzenkandidat Jürgen Trittin wies den Vorstoß aber umgehend zurück: "Grüne sind gegen eine Pkw-Maut." Um den Erhalt von Straßen zu finanzieren, solle die Lkw-Maut auf leichtere Lastwagen ab 3,5 Tonnen und Bundesstraßen ausgeweitet werden.

Kritik kam erneut von der FDP. Der verkehrspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Oliver Luksic sagte, Hermanns Vorschlag sei nicht nur eine Abkassiererei der Autofahrer, vor allem beruflich bedingter Vielfahrer. "Sondern die Grünen wollen den gläsernen Autofahrer", kritisierte er mit Blick auf das Erfassen von Fahrzeugdaten bei einem Satellitensystem. (dpa)

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KOMMENTARE


Gerd

26.08.2013 - 11:14 Uhr

Sehr guter Vorschlag! Es wird Zeit, dass wir die ausländischen Fahrer auch endlich zur Kasse bitten! Ich verstehe nicht warum wir das nicht schon längst durchgesetzt haben. Hat der deutsche Staat Geld zu verschenken?


metz

26.08.2013 - 12:55 Uhr

klar gut so diese einstellungendlich mal was positivesich war gerade in italien 130 € musste ich latzen


Fred

26.08.2013 - 14:59 Uhr

Uraltdebatte - eine Maut nur für EU-Ausländer ist mit EU-Recht nicht vereinbar - ebenso ist die Absenkung der KFZ-Steuer zeitnah im Zusammenhang mit der Einführung einer Maut ebenfalls nicht EU konform.Schön war ein Interview mit CSU-Dobrindt im BR. Er hat das österreichsche Modell für Deutschland vorgeschlagen ... natürlich ohne Kompensation für den deutschen Autofahrer. Da sind wir also schon etwas näher an den Plänen der CSU. Ich warne davor solchen Populisten auf den Leim zu gehen. Ausländer und Maut hört sich zwar gut an, aber das reicht nicht.


Willi

26.08.2013 - 15:59 Uhr

...kann Fred nur zustimmen...alles leeres Geschwätz vor der Wahl.. und dafür haben solche Menschen in diesem Lande auch noch Pensionsansprüche...die würde ich alle in die Wüste schicken.


Poldi66

26.08.2013 - 16:33 Uhr

Die sollen doch endlich die ganzen LKW-Mautflüchtlinge auf den Bundesstraßen (alle Bundesstraßen, nicht nur 4-spurige) abkassieren.Fahrt mal z.B. die Nord-Südverbindungen, da wirst wahnsinnig!! (z.B B20 Simbach-Straubing-Cham (als B22 weiter)- Bayreuth usw... Da fährt keiner mehr die Autobahnen von denen. Aber wir mußten ja das teure Satellitensystem von Tollcollect haben (die die Politiker schön geschmiert haben!!!) Die Österreicher haben es uns eigentlich vorgemacht... Aber wir Deutschen mußten ja wieder mal schlauer sein.


coolinski

26.08.2013 - 17:25 Uhr

Poldi66 : Dann fahr Du doch die BAB. Glaubst Du im Ernst das die LKW die Bundesstraße nutzen weil es dort so schön ist ?! Im übrigen, ich denke die PKW`s nerven die LKW`s durchaus nicht weniger. Besonders Partnerschaftlich finde ich Deine Einstellung nicht!


Jean

26.08.2013 - 18:06 Uhr

Ich gebe zu bedenken, dass eine Erhöhung der Maut für LKW, oder eine Ausweitug auf >3,5t, bzw Bundesstrassen, am Ende doch vom Endverbraucher getragen wird, da alle Nebenkosten auf den Transportpreis draufgeschlagen werden.


Gilles Favre

27.08.2013 - 08:27 Uhr

z Hd Metz und Gerd: Vergleich hinkt, die Einheimischen zahlen auch ...!z Hd H. Seehofer: Ihre Haltung grenzt doch an Xenophobie!


Gerdi Hellmann

27.08.2013 - 08:39 Uhr

Die Variante mit dem Beilegen der kostenlosen Vignette beim nächsten KFZ-Steuerbescheid für Eigner mit deutschem Finanzamtssitz habe ich an dieser Stelle schon vor einem Jahr vorgeschlagen und als bestmögliche Lösung kommentiert! Wer keinen Wagen in Deutschland zugelassen hat, bezahlt die Vignette. Fertig!


hans

27.08.2013 - 09:33 Uhr

@ jeansehr gut! grundsätzlich werden jegliche steuern, welche die unternehmen zwangsweise bezahlen müssen, auf die produktpreise aufgeschlagen und vom endverbraucher bezahlt!


Oli

27.08.2013 - 09:48 Uhr

Ich habe im August mit dem Wohnwagen rund 190 € Maut in Frankreich gelassen und 9,20 € in Spanien. Belohnt wurde ich dafür mit wirklich sehr guten Autobahnen. Wenn das Geld der Maut wirklich für den Straßenbau eingesetzt werden würde, hätte ich kein Problem damit, für eine Jahresvignette 50 € zu bezahlen, wenn es dann eben alle müssen, auch die Ausländer. Nur Ausländer abzukassieren (was sich ja wie schon angesprochen mit dem EU Recht gar nicht vereinbaren lässt), halte ich für vollkommen daneben (in Frankreich und Spanien mussten die Einheimischen komischerweise ja auch blechen).


Oli

27.08.2013 - 09:49 Uhr

noch vergessen, in der Schweiz 80 CHF. Eine Vignette am Auto, eine am Wohnwagen...


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