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Ramsauer: Maut-Vignette für 76,50 Euro denkbar

04.10.2011 13:11 Uhr
Peter Ramsauer
Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) hält eine Pkw-Maut als Jahresvignette für 76,50 Euro wie in Österreich für denkbar.
© Foto: Daimler

Soll auf deutschen Autobahnen eine Maut-Vignette wie in Österreich eingeführt werden? Das lässt Verkehrsminister Ramsauer gerade prüfen. Die FDP will weiter keine Zusatzlasten für Autofahrer.

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Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) hält eine Pkw-Maut als Jahresvignette für 76,50 Euro wie in Österreich für denkbar. Er habe verschiedene Szenarien durchrechnen lassen, von denen sich eines an diesem Beispiel orientiere, sagte Ramsauer der "Bild"-Zeitung (Dienstag). Die Richtung müsse aber zunächst der Koalitionsausschuss von Union und FDP klären. Details einer Autobahn-Nutzungsgebühr stünden noch nicht fest. Beim CSU-Parteitag Ende dieser Woche solle es einen Grundsatzbeschluss geben. "Da geht es zunächst um das Ob und nicht das Wie." Die FDP reagierte mit Kritik.

Ramsauer unterstrich er: "Wir brauchen für den Straßenbau endlich mehr Geld." Dafür sollten auch Autofahrer aus dem Ausland einen Beitrag leisten, wie es für Deutsche im Ausland seit Jahren gang und gäbe sei. Für heimische Autofahrer müsse es Kompensationen geben. Der Minister bekräftigte, eine Pkw-Maut müsse zudem eins zu eins in den Verkehrsetat fließen. Die Einführung wäre jedoch nicht auf Knopfdruck zu machen. "Der Zeitplan richtet sich nach der jeweils möglichen Maut-Variante – das kann anderthalb bis zweieinhalb Jahre dauern."

FDP-Fraktionsvize Patrick Döring sagte, eine stärkere Beteiligung ausländischer Autofahrer an den Kosten der deutschen Infrastruktur wäre wünschenswert. Ramsauer gebe aber keine Antwort, "wie das gelingen soll, ohne die deutschen Autofahrer zusätzlich zu belasten". Bei einem Mautsatz von 76 Euro sei mit Einnahmen von 2,3 Milliarden Euro zu rechnen, davon aber nur 170 Millionen Euro von ausländischen Fahrern. Der FDP-Verkehrspolitiker Oliver Luksic hielt Ramsauer in der "Saarbrücker Zeitung" (Mittwoch) "unabgestimmten Pkw-Maut-Aktionismus" vor.

SPD: Volksverdummung

Die CSU macht sich seit Wochen nachdrücklich für eine Pkw-Maut stark, um mehr Straßen-Investitionen zu ermöglichen. Neben der FDP lehnt dies auch die CDU-Spitze ab. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat mehrmals erklärt, eine Maut gehöre nicht zu ihren Projekten. SPD-Fraktionsvize Florian Pronold warf der CSU Volksverdummung vor. Eine Maut für alle Autofahrer einzuführen und zugleich deutsche Autofahrer bei der Kfz-Steuer zu entlasten, sei "europarechtlich unzulässig".

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und das Deutsche Verkehrsforum als Dachorganisation der Verkehrswirtschaft forderten jährlich zwei Milliarden Euro mehr für Investitionen. "Je mehr Zeit verstreicht, desto teurer wird es am Ende", hieß es am Dienstag. (dpa)

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KOMMENTARE


K. Wempe

04.10.2011 - 12:13 Uhr

Wenn mein Chef etwas nicht möchte, dann verfolge ich den Gedanken meistens gar nicht erst weiter. In der Politik werden dann dafür trotzdem Arbeitsgruppen gegründet und haufenweise Geld rausgeschmissen. Was sagt uns das? Die Maut kommt - besser vielleicht jetzt unter schwarz/gelb als nachher unter rot/grün. Gespannt bin ich dann nur auf die Kompensation. Und wann kommt mein Wechselkennzeichen, Herr Ramsauer???


U.Schmidt

04.10.2011 - 13:22 Uhr

Ich verstehe sehr wohl, dass der Straßenzustand sich immer weiter verschlechtert. Das bemerkt sicher jeder, der in Deutschland auf Straßen und Autobahnen unterwegs ist. Für mich unverständlich, wo wohl die Einnahmen aus den Steuern der Autofahrer eingesetzt werden, wohl nicht ausschlißelich für den Straßenbau. Die Mittel für den Straßenbau werden wohl auch wenig kontrolliert eingesetzt, warum ist heute eine in Ostdeutschland neu gebaute Autobahn bei Eröffnung in so einem Zustand, dass beispielsweise in Bayern schon einen Sanierung erfolgt? Außerdem finde ich es eine Zumutung, wenn man für die Zeit, die man in Staus auf deutschen Autobahnen verbringt auch noch bezahlen soll. Gerade in Bayern sind diese Behinderungen erheblich. Bleibt zu erwarten, ob die versprochene Entlasung auch wirklich eintritt. U.Schmidt


Adelbert Gressmann

04.10.2011 - 13:59 Uhr

Eine schwere Geburt! Es scheint ja sehr schwierig zu sein, dem deutschen KFZ-Steuerzahler eine kostenlose Vignette seinem Steuerbescheid bezulegen, die er dann an die Windschutzscheibe anbringen muss? Alle anderen Autobhannutzer dürfen und müssen eine Vignette nach Schweizer Vorbild pro Jahr erwerben. Fragen?


Thomas Oellers

04.10.2011 - 14:49 Uhr

Die Idee von Herrn Gressmann ist sehr gut. Leider verstößt sie gegen geltendes EU-Recht! Man darf innerhalb der EU keine rein die ausländischen Autofahrer belastende Maut einführen. Die Schweiz als "Drittland" ist hier fein raus.


E. Kühlwetter (wallibelli)

04.10.2011 - 15:17 Uhr

Zitat Ramsauer: "Wir brauchen für den Straßenbau endlich mehr Geld." Dann soll er sich das Geld bei Herrn Schäuble holen. Der kassiert jährlich ca. 70 Mia. Autofahrersteuern und Abgaben großteils plus Mwst. Dazu hat unser Verkehrminister weder Courage noch Überzeugungskraft. Im Gegenteil, für 2012 hat das Finanzministerium ihm seinen Bundes - Strassenbauetat (AB und Bundesstraßen) erheblich gekürzt. Er kann nicht mal mehr die LKW - Maut, wie geplant, voll dem AB - Bau zuführen. Jahr für Jahr nehmen ihm Schäubles Sparkommisare einen größeren Teil davon weg. Nun sucht er sein Heil in einer PKW - Maut, weil Schäuble ihm gesagt hat: "Seh' zu wo du das Geld herbekommst, von mir nicht!" Von verbindlicher Kompensation einer PKW-Maut ist in der neuesten Initiative auch nicht mehr die Rede. Denn die KFZ-Steuer wird seit der Abgabe an den Bund den Ländern durch einen höheren Mwst. - Anteil ausgeglichen. Darüber verfügt das Finanzministerium. Zudem gäbe es mit der EU-Kommission Probleme. Ramauers Vorhaben ist eine windige Angelegenheit. Ohne ein Maut-Verwendungsgesetz, läuft das wie bei der LKW - Maut. Am Anfang wird das Fianzministerium ihm einen angemessenen Anteil aus den Erlösen gewähren, mit jedem Folgejahr wird es dann weniger: "Herr Ramsauer ehöhen sie die Maut, dann können wir ihnen vielleicht etwas was mehr geben." Merke: 1. Ramsauer hat keinen Etat. Er macht Vorschläge, den Umfang bewilligt das Fianzministerium. 2. Alle Autofahrer bezogenen Steuern und Abgaben stehen in der Verfügungsgewalt des Fianzministeriums. Sollen daraus sachbezogene Abgaben zu 100% in den Straßenbau fließen, ist ein Verwendungsgesetz notwendig. Davon ist in Ramsauers Ministerium keine Rede. 3. Politiker sind Rosstäuscher. Denkt immer an Adenauers Spruch: "Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern!" Zumindest das Poltikerwort gilt heute noch wie vor 60 Jahren.


Dieter M. Hölzel

04.10.2011 - 15:54 Uhr

Bis zum " Erbrechen " wurde dieses Thema bereits diskutiert, wie man sieht, kümmert das die Politik nicht. Die brauchen Geld für Rettungs - schirme und Militäreinsätze am Hindukusch, von daher reichen die 2/3 aus Kfz.- und Mineralölsteuer usw. nicht aus, jetzt geht es an die Maut. Natürlich hat Herr Oellers recht, dennoch ist e t w a s Polit- fantasie gefragt. Damit ist es aber nicht weit her, am einfachsten ist es halt, die Bürger abzukassieren. Weil aber der Ramsauer in der Re- gierung nichts zu sagen hat, bekommt er auch nicht das Geld was wir Bürger für Öl - Benzin und Kfz.-Steuer bezahlen. Über die Kfz.-Steuer läßt sich das Thema Maut, völlig kostenneutral organisieren, aber bei dem Thema organisieren, stößt unsere Politik halt an ihre Grenzen, es sei denn, man( Fr. Schavan )" muss " mal eben für rund 200.000.- EUR nach Rom fliegen. Die gehört sofort entlassen !


Hans

04.10.2011 - 16:20 Uhr

sehr richtig Herr Oellers, das zeigt doch einfach mal wieder: die Schweizer haben das schon sehr richtig gemacht. Überall raushalten und das eigene Land selber verwalten und regieren. Und wir stecken mittendrin im ganzen EU Lügen- und Schönreden Sumpf !! Wir müssen wie die Griechen schön kuschen und das machen was andere wollen. Ich blicke neidisch in Richtung Schweiz und sage- wieder mal gut gelöst.


Michael Kühn

04.10.2011 - 22:15 Uhr

Wie immer nehmen nur wieder fast dieselben Personen Stellung zum Thema -Maut- und treffen jedes Mal den Sachverhalt auf den Punkt. Leider sind wir hier max. eine "handvoll" Leute, die in einer der bedeutesten Branchen der deutschen Wirtschaft auf einer sicherlich ernstzunehmenden Plattform unsere Meinung kundtun. Es gibt eine "Autolobby", die sicher erheblich mehr Druck auf den "Ra(h)m... dergestalt ausüben könnte, dass der Nachname "sauer" durchaus seine Rechtfertigung finden mag. Ich halte unseren "Sauerra(h)m für geradezu unverschämt + für untragbar. Die Argumente aus der Vergangenheit, seit einigen Monaten; -pro + contra sind doch fast unverändert geblieben, überwiegend gegen die Maut... (die effektiven Zahlen, die dagegen sprechen sind bekannt) ...und jetzt hat dieser "werte" Herr, der sich seinerseits über € 76.- p.a. sich keine Gedanken machen muß, wieder einmal den Weg des geringsten Widerstands gewählt: Das Volk ! Unabhängig von der Tatsache, dass es meines Erachtens nur ein "Einstiegspreis" mit einer stetigen Teuerungsrate werden würde. Und diese Gelder werden wieder nicht unsere Straßensanierungen fließen!!! Herrn "Sauerrahm" dürfte das später jedoch nicht mehr interessieren, weil er entweder "herausgeeitert" ist und/oder seine "rechtmäßige" Pension höchst gerne für seine bescheidenen Dienste in unserem Land vereinnahmen darf... Können wir diesen „Flachschippen nicht einmal, außerhalb der Wahlen, so richtig auf die Füße treten? …Oder geht es uns noch viel zu gut…? Wie lange noch wollen wir den „Bückling“ leben…………………………………..? Grüßle MK


Summ

05.10.2011 - 07:51 Uhr

Herr Ramsauer soll sich lieber von der Kanzlerin die fehlenden Millarden aus dem Griechenland Rettungsfond holen. In die deutsche Infrastruktur ist diese besser angelegt, als die ganze EU Finanziell unter die Arme zu greifen. Aber klar ist ja wer bei der nächsten Wahl nicht gewählt wird! Wir müssen endlich raus aus der EU! Sie kostet uns nur Geld und uns wird alles diktiert! Wann gehen uns endlich die Augen auf?


Dietmar Queisser

05.10.2011 - 08:46 Uhr

Mir scheint die FDP ist Regierungsmüde und schleicht sich heimlich davon. Unser Staat braucht halt mehr Einnahmen für mehr Ausgaben, sparen ist ein Gedankengut für Weicheier und als Finanzierungsmodell völlig ungeeignet denn jeder Kaufmann weiß doch wenn ich kein Geld mehr für die Zinsen meine Schulden habe, pump ich mir halt neues bei meiner Hausbank. Was in dieser Bananenrepublik wirklich fehlt, ist halt eine Lobbi für die Bürger ( Steuermelkkühe ). Aber bei aller Nachdenklichkeit nie den unausgeglichenen Haushalt vergessen. Aber keine Sorge denn einer geordneten Privatinsolvenz bei nachhaltigem Minuswackstum steht doch nichts im Weg und der Regierungssitz wird dann halt die Akropolis neben den Göttern!


C.Viereck

05.10.2011 - 10:16 Uhr

Ich hoffe die Maut kommt endlich ! Gerne auch 100 Euro - war am WE wieder in Österreich und Italien unterwegs und habe mehr als genug bezahlt. Der PKW Transitverkehr sollte auch in Deutschland endlich blechen. Kompensation ist nicht notwendig - man sollte dieses Thema nicht unnötig verkomplizieren


Richter

05.10.2011 - 11:07 Uhr

Hier kommen doch wieder die schlimmsten Vorurteile hoch.Die Autobahnmaut wird in Östereich oder in anderen Ländern doch deshalb erhoben,weil diese privat Finanziert sind.Wenn jemand auf die Winkelmoos Alm fährt muß er auch Maut bezahlen. ( weil es eine privat Straße ist )Warum wird diese Tatsache nie gemeldet ( In der Presse bekannt gegeben )Sollte ich nicht recht haben neme ich alles zurück.


timbo

05.10.2011 - 11:31 Uhr

Naja, mal abgesehen von den vielen LKW's die schon auf Landstrasse ausweichen, werden wohl auch viele PKW's auf die Landstrasse ausweichen. Blöd für die Anwohner aber gut für die freie Fahrt auf der Autobahn. :-(


Süchting

05.10.2011 - 12:21 Uhr

Die PKW Maut führt zu mehr Belastungen der Autofahrer. Alle andere Aussagen sind einfach falsch. Hier wird wieder eine lobbylose Gruppe zur Kasse gebeten. Das muss unbedingt verhindert werden. Mathias Süchting


J.Erkens

05.10.2011 - 13:56 Uhr

Warum wird nicht nach dem Verursacherprinzip gehandelt? Die Steuer und Mautgebühren auf den Kraftstoff umgelegt und schon ist eine gerechte Verteilung der Kosten reaslisiert und ein enormer Verwaltungsapperat überflüssig. Damit wird der Umwelt genüge getan und weitere Kaufanreize für verbrauchsarme Fahrzeuge geschaffen. Dies wäre zu einfach und zu transparent. Es ist auch stark zu bezweifeln, dass die Einnahmen dem Strassenbau zu Gute kämen. Herr Ramsauer hat bereits oft seine Ideen publiziert, ein gutes Beispiel ist das Wechselkennzeichen. Ausser heißer Luft und immer wiederkehrender neuer Diskussion zu alten Themen kommt aber nichts.


Pölderl R.

05.10.2011 - 16:04 Uhr

Der Ramsauer soll erst mal die Mautflüchtlinge bei den LKWs abkassieren...wenn er es schafft!! Die verstopfen sämtliche Bundesstraßen und zerstören sie und wir "depperten" Autofahrer lassen uns dann auch noch per Autobahngebühr abzocken!! Und dann über (nicht EU-konforme) Kfz-Steuer-Ausgleiche zu sprechen, zeugt von Unverfrorenheit hoch 10. Kfz-Steuer bei Kleinwagen unter 120 g / CO² beträgt ca 24-26 EUR pro Jahr!!!! Mautgebühr 76 €!! Wer ird also abgezockt? Wieder der kleine Mann / Frau!!


Jörg-Uwe Banach

06.10.2011 - 10:50 Uhr

Die einfachste Entlastung deutscher Autofahrer wäre doch, die KFZ-Steuer in eine dem britischen Prinzip der "Road Fee" vergleichbaren Gebühr umzuwandeln - darin ist dann die Vignette gleich eingeschlossen. Ausländische Fahrer müssen diese Road Fee anteilig zum Preis der Vignette bezahlen. Fertig ist die Laube. Das kann man auch zum 1.1.2012 einführen, falls die Bundesdruckerei mit der Produktion der Pickerl nachkommen sollte... Abgesehen davon plädiere ich schon seit langem für die Abschaffung der KFZ-Steuer und deren Umlage auf den Kraftstoffpreis in Form einer rein verbrauchsabhängigen CO2-Steuer - aber bitte Europa weit!


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