Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) hat sich für eine Ausweitung der Umweltzonen auf ganze Regionen ausgesprochen. "Die Kleinstaaterei mit verschiedenen Vorgaben und Ausnahmegenehmigungen ist verwirrend und sollte beendet werden", erklärte NABU-Verkehrsexperte Dietmar Oeliger am Donnerstag. Die schadstoffarmen Zonen solle es daher auch flächendeckend in Großräumen wie dem Ruhrgebiet geben. Insgesamt hat der NABU drei Jahre nach Einführung der ersten Umweltzonen eine positive Bilanz gezogen.
Berlin und Hannover waren Anfang 2008 die Vorreiter in Deutschland gewesen, inzwischen haben mehr als 40 Kommunen eine Umweltzone eingerichtet. Damit werden Autos, die besonders viel Ruß ausstoßen, aus den Städten verbannt. "Umweltzonen tragen nachweislich zur Luftreinhaltung in den Städten und somit zur Gesundheit ihrer Bewohner bei", sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Sie seien ein wirksames und schnelles Mittel, um die zu hohe Feinstaub- und Stickoxid-Konzentration zu senken.
Der ADAC hatte die Zonen Anfang Dezember als nutzlos kritisiert: Tests des Automobilclubs hatten ergeben, dass es keine relevanten Unterschiede zwischen Städten mit und ohne Umweltzone gebe. In Berlin hat dem ADAC zufolge die Luftbelastung an einigen Stellen sogar zugenommen, obwohl nur noch schadstoffarme Fahrzeuge mit grüner Plakette in die Umweltzone einfahren durften. Das Umweltbundesamt hatte die Untersuchungen als wissenschaftlich lückenhaft zurückgewiesen, weil bei den Messungen die Witterung nicht einbezogen worden war. (dpa)
Marian-M. Waworka